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FC – VfR Aalen: Die Null steht

Okay. Fangen wir vorne an: Drei Punkte sind drei Punkte sind drei Punkte. Stimmt. Wie die zustande gekommen sind fragt niemand mehr nach, die Tabelle gibt auch keinen Aufschluss über Glück und Pech. Drei Punkte sind drei Punkte. Ob ich 7:0 in einem rauschhaften Traum von Fußballspiel gewinne oder den Ball in der 93. Minute zu einem 1:0 über die Linie krüppele spielt keine Rolle. Drei Punkte sind drei Punkte. I get that. Jetzt haben wir heute weder ein rauschhaftes Fußballspiel erlebt noch ein krüppeliges Tor, sondern ein krüppeliges Spiel mit einem wunderschönen Tor zum Sieg. Das erste Tor gegen den VfR Aalen in dieser Saison bringt den 1.FC Köln zumindest für eine Nacht wieder auf den Relegationsplatz. Die Stadt tanzt, die Sonne scheint und Stanislwaski freut sich brutal. Na dann.

Nach dem traurigen Auftritt in Kaiserslautern wird die Mannschaft geringfügig umgebaut: Hector ersetzt Eichner, Lehmann und Royer spielen für Matuschyk und Jajalo und Maierhofer darf anstelle von Bröker durch den Straraum irrlichten. Bringt zwar alles nix aber Rotation sieht immer gut aus, oder?

Der Beginn ist dann auch durchaus vielversprechend. In den ersten zehn Minuten macht der effzeh einigermaßen Druck, presst, versucht Überzahlen zu schaffen und lässt den Ball auch ganz anständig durch die eigenen Reihen laufen. Clemens fängt rechts an, spielt ein paar Mal mit Ujah einen schnellen Doppelpass, setzt sich auch ein paar Mal Richtung Eckfahne durch aber große Chancen ergaben sich daraus nicht. Die erste Torgelegenheit hat Maierhofer, der sein Timing beim Kopfball so optimierte, dass er sich tatsächlich mal gegen einen Abwehrspieler durchsetzen konnte und nur durch eine schöne Parade des Aalener Keepers Bernhardt am Torerfolg gehindert wurde. Dann schreiben wir noch einen abgefälschten Torschuss von Clemens auf unserem Chancenkonto gut aber danach wurde es düster. Aufregung ensteht nur durch eine absurde gelbe Karte für Ujah, der damit in Dusiburg gesperrt ist. Genauso wie Strobl, der drei Minuten später die grell leuchtende Kartonage sah.

Nach der Halbzeit passierte erstmal gar nichts. Der effzeh war zwar bemüht einigermaßen Ruhe ins Spiel zu bringen, hat aber schlicht nicht das Personal für einen souveränen Auftritt zu Hause gegen Aalen. Lehmann verzögert das Spiel, passt lieber drei Mal quer oder zurück, statt einen Wechsel zu probieren oder einen Ball in die Spitze (oder zumindest mal in den Lauf) zu spielen. Das macht es für Royer und Clemens nicht einfacher, denn sie wissen nie, wann sie starten können. Letztlich ist das schlicht unbrauchbar, was Lehmann da auf den Platz bringt. Er gibt dem Mittelfeld keinerlei Sicherheit und Impulse das Offensivspiel zu beleben sucht man auch vergebens.

Eklatant schlecht wird es dann, wenn wir uns dreißig Meter weiter Richtung gegnerisches Tor bewegen. Maierhofer ist alles aber kein Profifußballer. Okay, er rennt, er kämpft, er scheint auch eine gewisse Unternehmensberater-hafte Motivations-Tschakka-Einstellung zu haben aber das nützt ja nix, wenn er die einfachsten Bälle nicht stoppen kann. Major hin oder her, der Transfer Kauf ist so unfassbar traurig, spiegelt aber den Dilettantismus der letzten 23 Jahre wunderschön wieder. Hätten wir eine Transferflop-Hall of Fame in Köln käme da zum 01.07. ein neues Trikot dran.

Leider macht er nicht nur sein Spiel kaputt, sonder durch sein durchgeknalltes Laufverhalten sorgt er auch immer wieder für falsche Laufwege in der eigenen Mannschaft. Niemand weiß, wo er stehen wird oder wo er in den nächsten zehn Sekunden auftauchen wird. Wunderbar zu sehen war das in den letzten fünf Minuten als sowohl Ujah als auch Przybylko plötzlich ihren Laufweg verlassen mussten, weil am Horizont Wile E. Coyote auftauchte um den Ball ins Aus abtropfen zu lassen. Hört mir auf aber das kann man ja noch nicht mal mehr wohlwollend schönreden.

Dass Stanislawski Bröker vor Przybylko einwechselt ist für mich wieder so ein Mysterium, das nicht aufzulösen lohnt, weil es sich nicht ändern lässt. Ein Satz: Nach dem Spiel freute er sich “brutal für Pritsche” um dann zu sagen, dass es Zeiten gab “wo Kacper schlecht trainierte, nicht da war”. Jetzt wär das wieder besser. Hmm. Wenn meine Spieler schlecht trainieren, dann verkünde ich das über SKY? Nachdem eben jener Spieler das spielentscheidende Tor geschossen hat? Nee, klar, Stani, alter Kumpeltyp. Nicht dass mal jemand auf den Gedanken kommt nachzufragen warum ständige das talentfreie Danger-Duo Bröker und Maierhofer eingesetzt werden. Und: Wer ist Schuld, wenn ein Spieler schlecht trainiert? Wird schon seine Gründe haben. Perspektivlosigkeit kann ein ganz schöner Motivations-Killer sein!

Der Sieg wird also in der 80. Minute als letzte Option eingewechselt, wahrscheinlich weil kein anderer 30jährige mehr auf der Bank saß. Ein schöner Schuss in den Winkel und that’s all she wrote.

So, was zeigt das Spiel? Gar nichts. Die letzten Heimspiele waren ein 2:1 gegen Regensburg und ein 1:0 gegen Aalen mit Siegtoren jeweils kurz vor Toresschluss. Wer heute Augsburg gegen Frankfurt geschaut hat, wer Hoffenheim gegen Wolfsburg oder Bremen gegen Düsseldorf gesehen hat, wird feststellen müssen, dass der Weg in die erste Liga weit ist. Sehr, sehr weit, denn selbst wenn wir Lautern noch abfangen sollten: Junge, Junge, das könnte ein Schlachtfest werden. Die größten Chancen sehe ich momentan noch bei einer Relegation gegen Düsseldorf, die eher medioker durch die Rückrunde laufen. Aber, lassen wir das. Ungelegte Eier und so…

Nächste Woche geht es also nach Duisburg, die auch schon mal mehr Angst versprüht haben als dieses Jahr aber in den letzten Wochen den Abstand zu den Abstiegsplätzen weit vergrößert haben und sicher darauf brennen werden ihren Anhängern einen Festtag gegen den 1.FC Köln zu bereiten. Der MSV steht bei 37 Punkten, da dürfte kein Druck mehr sein und ein Sieg gegen “uns” würde zu Hause die 40 Punkte-Grenze knacken. Kann sich jeder ausmalen, dass das kein Selbstgänger wird.

3 comments to FC – VfR Aalen: Die Null steht

  • Souveräne Siege, die nicht nur atemraubend sondern auch sprachverschlagend sind. Fragt am Ende kein Schwein mehr nach.

  • hilm

    finde ich gut wie du ganz entspannt mit den drei punkten im glas die exakt analytischen worte findest für maierhofers gerenne, lehmanns destuktivität (bringt uns auch in der kreisklass ü32 nicht weiter, sowatt) und stanis seltsamkeiten. bei dem denk ich immer, der brauchte mal 1 kumpel, der ihm das ein oder andere wort korregiert. so unter 4 augen, damit der auch noch watt lernt

  • Warum Bröker Woche für Woche spielt ist mir mittlerweile auch komplett unverständlich.

Haut rein, schreibt mir was!