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SC Paderborn – FC: Dreimal Null ist null ist null

Ja, genau. Beim dritten Spiel in der Bundesliga bleibt der effzeh auch zum dritten Mal ohne Gegentor. Eine Auftaktstatistik, die so noch nie in der großen und ruhmreichen Geschichte des 1.FC Köln zu bewundern war. Klar, das ist schön, aber wir müssen auch in Betracht ziehen, gegen welche Mannschaften gespielt wurde. Gegen einen HSV, der weidwund am Boden liegt, gegen einen VfB Stuttgart, der grauer ist als alle Mäuse des Naherholungsgebiets Ville (Erft) zusammen und gegen eben jenen SC Paderborn, der auf dem Papier immer noch die schwächste Mannschaft in der ersten Bundesliga sein dürfte. Die nächsten Wochen werden anders werden, denn spätestens wenn Arie van Lent oder Peter Wynhoff von Lucien Favre beim nächsten Heimspiel gegen Gladbach eingewechselt werden, wird ein Gegentor fallen.

Und auch wenn es früh ist und die Mannschaft weiterhin auf einem richtig guten Weg ist, der effzeh vollkommen im Soll ist, möchte ich das erste kleine Gemecker der Saison lostreten. Jaja, ich weiß, ich weiß, der Kölner wieder. Letzte Woche noch vollkommen euphorisch aufgrund des Auftritts in Stuttgart, jetzt wird schon über einen Punktgewinn in Paderborn gemeckert?

Nein.

Mit dem Punkt auswärts kann ich leben, man hat keinen Boden auf einen direkten Abstiegskontrahenten eingebüßt, die 5 Punkte und 2:0 Tore aus den ersten drei Spielen gehen so auch in Ordnung, nur, wie oben schon gesagt, es wird ja nicht leichter werden dieses Jahr. Und meine Meckerei richtet sich auch nicht so sehr an die einzelnen Spieler als an die Mannschaft im ganzen. Vielleicht sogar ein bisschen an Peter Stöger. Der Punkt ist: Ich fand den Auftritt in Paderborn über weite Strecken sehr mutlos. Nicht selbstbewusst genug. Das ist schon alles.

Ich versuche das mal ein wenig auszuführen aber zuerst: Das Videostudium vom Sieg des SC in Hamburg scheint gefruchtet zu haben, das Umschaltspiel, die überfallartigen Mittelfeldüberbrückungen der Paderborner wurden nahezu komplett unterbunden, es taten sich keine flugfeldgroßen Lücken auf und damit wurde der so ziemlich einzige konstruktive Ansatz im Spiel unterbunden. Okay, das war gut.

Die Kehrseite der Medaille ist aber leider auch recht deutlich zu sehen. Die taktischen Vorgaben wurden so präzise umgesetzt, dass für eigene Kreativität wenig Platz war. Die Angriffsbemühungen des effzeh waren geprägt von hohen, langen Bällen, die ihr Ziel (Ujah) nicht oder nur seltenst fanden. Simon Zoller, der für Osako ins Spiel geworfen wurde, konnte keine Akzente setzen, was man ihm aber nicht wirklich übel nehmen darf, denn er ist kein Spielmacher. Zoller muss mit Anlauf kommen, muss hinter die Abwehr stechen und damit Räume in der Mitte reißen. Das geht aber nur, wenn auch ein Angriffsspiel aufgebaut wird. Lange hohe Bälle sind da nicht hilfreich.

Und da schließt sich der Kreis: In der Zentrale fehlte eine Anspielstation, die Außen waren wieder recht fahrig unterwegs, wobei mir Halfar deutlich besser gefallen hat als Risse, der mehr als einmal ohne Not den Ball zu weit springen ließ, bzw. über seine eigenen Füße fiel und von hinten kam so gut wie keine Unterstützung. Miso Brecko hatte einen fürchterlichen Tag -wie in jedem Spiel gegen Paderborn-, Wimmer versuchte seine Diagonalpässe, die aber bei der kompakten Aufstellung der Paderborner Hintermannschaft keine Erfolgsaussichten hatten und so schleppte sich das Spiel über 90 Minuten ohne wirkliche Highlight-Momente.

Gut, Horns Parade war wieder extraklasse und wenn Herr Brecko nur ein klein wenig Ballgefühl in seinen tauben Fesseln gehabt hätte, würden wir jetzt vielleicht von einem 1:0 Sieg des effzeh sprechen. Hätte, würde, wenn, es hilft ja nix.

Also, lieber effzeh. Das ist alles nicht schlecht, das ist alles sogar ganz gut aber warum spielst Du nicht ein wenig mutiger?Brust raus, Du musst Dich doch gar nicht kleiner machen als Du bist!

Diese Sätze verlieren aber mit dem Blick auf die kommenden Wochen ein wenig an Kraft, denn gegen Gladbach, in Hannover und gegen Bayern muss man natürlich nicht unbedingt den Hasardeur spielen, sondern sollte sich auf die Grundtugenden verlassen, einverstanden. Genau deshalb ist es schade, dass gegen einen der schwächeren Gegner nicht mehr versucht wurde.

Aber, alles wird gut, alles ist gut,

Come on effzeh!

2 comments to SC Paderborn – FC: Dreimal Null ist null ist null

  • JuergenL

    Kann ich so unterschreiben. Wer die Spiele in der Vorsaison gegen Paderborn gesehen hat, weiß wieviel Mühe der effzeh gegen sie hatte. Ich sehe das Hauptproblem eher darin, das es uns weiterhin sehr schwer fällt gegen Gegner die ebenfalls eine defensive Grundausrichtung haben. Ich hätte gestern wirklich sehr gerne Helmes gesehen.
    Trotzdem glaube ich das es gegen offensivere Klubs etwas “leichter” wird, da wir dann mehr Räume haben und mit den schnellen Spielern eher Chancen bekommen.

  • Max

    Hab das Spiel wwieder nicht gesehen, weil ich Sohnemann geholfen habe sich bei Oma und Opa mit Kuchen zu verkleckern.
    Der Effzeh ist derzeit voll im Soll. Jammern muss man da eigentlich nicht. Dennoch hätte man aus Paderborn gerne 3 Punkte entführen dürfen.
    Immerhin hat Mit-Abstiegskandidat Paderborn so die Hosen voll gegen den Effzeh im eigenen Stadion, dass sie voll auf Defensive und Konter setzen. Das ist immer die schwerste Art von Gegnern. Insofern bin ich mit dem Punkt zufrieden. Vor Jahr und Tag hätte man das Ding dumm mit 1 zu 0 verloren…

Haut rein, schreibt mir was!