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Von Stöcken und Steinen

Elender Wochenendrebell!

Jahrelang wurde ich verschont vom sog. Stöckchen. Ich hatte mich tief befriedigt damit abgefunden, dass es relativ uninteressant für Menschen, die meine Aufmerksamkeitsspanne anscheinend teilen, ist, welches meine Lieblingsfarbe ist und wieso. Poesiealben waren auch nie mein Ding und Vorbilder habe ich schon gar keine. Helden vielleicht, ja, aber wer will das denn wissen?  Doch gestern schmeißt mir der Schuft eben jenes Stöckchen durch das Netz. Er nennt es eine “Blogwiederbelebungsmaßnahme”. Und erwischt mich damit an meinem einzigen wunden Punkt: Der Menschlichkeit. Ich kann sowas sehr schlecht ablehnen. Es ist dieses dumpfe Gefühl sich von einem bewaffneten Dschihadisten zur Geldspende animieren lassen zu müssen. Man kann schlecht nein sagen. Ich im besonderen. Immer Harmonie und Friede auf Erden. Verdammt. Also unterbreche ich meine selbst-verordnete Pause und mache eben mit. Bei diesem Stöckchenwurf. Weil ich sein Projekt so mag. Und weil ich schwach bin. Verdammt.

Die Fragen sind natürlich direkt aus der Hölle aber das konnte man sich ja denken…egal. Also:

Wie roch Deine Kindheit?
Bizarrer Einstieg. Fruchtig trifft es wohl am besten. Die einen Großeltern hatten einen Garten mit viel frischem Obst, die anderen Großeltern hatten einen Pflaumen- einen Apfel- und einen Kirschbaum im Garten, es gab dauernd selbstgemachte Marmelade und Lipton hatte die Idee kalten Tee nach Deutschland zu bringen. Das war neu und toll. Und Quentsch gab es auch. Dieses ekelhafte gelbe Pulver, das angeblich Limonade sehr nahe kommen sollte. Das roch dann zwar eher chemisch aber das wusste ich ja damals nicht. Galt als fruchtig. Ein ähnliches Geschmackserlebnis gab es dann Jahre später bei der Bundeswehr. “Kaltgetränk gelb” nannte sich das. Kein Wunder dass wir die Armee als großes Spiel und Erinnerung an die Kindheit erlebten.
Um die Frage abschließend zu beantworten: Ich stufe meine Kindheit olfaktorisch als “frisch karamellig” ein. Es war gut.

Dinner für zwei in der Currywurstbude anne Ecke. Wer ist Deine prominente Wunschbegleitung? Und warum?
Sophie Marceau. Das hat wenig mit Currywurst zu tun, weil Sophie Marceau immer, wirklich immer meine Wunschbegleitung ist. Auch wenn ich schon gern sehen würde wie eine Dame ihres Ranges mit der profanen Wurst umgehen mag. Wird das einzelne Wurstteil nochmal durch die Soße gewendet? Das beiliegende Brötchen ignoriert oder mit verspeist? Ich würde es mir genau ansehen und nie vergessen. Dabei würde ich -vorher auswendig gelernte- kluge Sätze von Serge Gainsbourg von mir geben. Im Original versteht sich und dann würden wir heiraten. Sophie und ich. Ja, das würden wir. Wer könnte uns das Glück nicht gönnen?

Die Koffer sind gepackt. Morgen geht’s los. 4 Wochen Urlaub. Ganz alleine. Wo geht’s hin?
USA. Sport gucken. Idealerweise im September. Baseball in Boston, College Football in den Südstaaten. NFL irgendwo. Montag das Monday Night Game in der NFL, Dienstag und Mittwoch Baseball, Donnerstag wieder NFL, Freitag in den Süden fahren und schauen wo es eine schöne tailgate party gibt (Ole Miss auf jeden Fall!), Samstag wenn möglich ein Früh- und das Primetimespiel, dann schnell zum NFL-Tailgating und Sonntag dann nochmal Profi-Football. Das kann man ja niemandem zumuten, da mit zu machen, darum wäre das wirklich etwas, was ich alleine machen müsste. Vier Wochen würden mir dann auch fast schon reichen aber das würde ich wirklich gerne mal machen. Leider hat Westlotto noch keine abschließende Gewinnmeldung an mich verschickt. Es kann also noch dauern.

Wenn Du Sex mit mir haben dürftest- welches Lied würde im Hintergrund laufen?

Welches Tier warst Du in einem früheren Leben und woran machst Du das fest?
Ein Adler. Woran ich das fest mache? An meinen guten Augen! Und wegen den Flügeln auf meinem Rücken.

Welcher Film spiegelt Dein Leben am besten wider?
Matrix. Es kann alles gar nicht wahr sein. Irgendwo muss es etwas geben, dass für den ganzen Blödsinn hier verantwortlich ist. Ich meine so Leute wie unsere Bundesregierung oder Jogi Löw, die entstehen doch nicht in einer wirklichen, funktionierenden und gesunden Gesellschaft. Da steckt doch ein Plan hinter. Und ich will nicht sagen, dass ich Neo bin, herrjeh, nein, nein, ich sehe mich da eher als so ein Ratsmitglied, das Andere in den Tod schickt, damit es mir persönlich besser geht. Und um die Welt zu retten natürlich.

Deine Blogempfehlung?
Sehr abseits vom Mainstream kümmert sich Jan (bundes- ach was sag ich, weltweit durch #justbaseball bekannt) in seinem Blog Metropolitan Wildcats um Baseball. Viel japanisches Zeugs aber auch der Rest kommt nicht zu kurz. Immer fundiert, immer voller Wissen um die Kultur des Spiels. Eine Perle!

Was war in dem Koffer bei Pulp Fiction?
Ein Trikot des 1.FC Köln. Importware. Damals in L.A. sehr schwer zu bekommen. Hat Vincent Vega aus Europa mitgebracht und Marsellus Wallace war ja eh einer der ersten, die zu der Zeit über mexikanische Satellitenprogramme den deutschen Fußball verfolgten. Als dann 1994 der große Morten Olsen beim effzeh Trainer wurde, war es um Marsellus geschehen. Er musste ein Trikot haben. Vorne stand in blauer Schrift auf weißem Grund “Pepsi” und hinten stand “Steinmann” auf dem Stück Stoff. Es strahlte, glänzte, ja es leuchtete in die Zukunft. Kein Wunder, dass die Jungs glücklich waren, als sie den Koffer wieder in den Händen hielten!

Ordne Twitterern Deiner Timeline folgende Prominente zu und begründe in einem Satz.
Karl Heinz Rummenigge – @breitnigge Da gibt es keine große Auswahl.
Helene Fischer – @koelnsued UHF.
Lemmy Kilmister – @sport1_us eine nicht ernst zu nehmende, besoffene Warze. Ein Geschwür.

Nach was schmeckt Deine Zukunft in 2014?
Hoffentlich weniger nach Medizin. Und nach Aufstieg natürlich. Nach bayrischem und gladbacher Angstschweiß. Nach Kölsch und Würstchen. Mit Sophie Marceau!

So. Puh. Jetzt muss ich -nach §327a INetBenGes- das angekaute Stöckchen also den nächsten Kötern zuwerfen. Mit neuen, lustigen, kreativen Fragen. Yippieh. Also als erstes wähle ich @nedfuller , weil der lustig ist und bei Just Baseball mit macht und sein eigenes Blog hat und Fan des HSV ist. Da wirft man mit Stöcken. Und dann möchte ich noch den @hirngabel nötigen. Weil ich mir gut vorstellen kann, dass er keinen Bock drauf hat. Hehehe.

Und meine Fragen:

1. Du hast für ein halbes Jahr keinen Internetanschluss, bist aber auch nicht verreist. Was nun?

2. Ist die Bundesliga tot?

3. Du wachst völlig betrunken und ohne Hosen am Straßenrand auf, Dein Handy hat noch Saft für genau 30 Sekunden. Wen rufst Du an?

4. Gyros wird EU-weit verboten. Ist es endlich Zeit für die Revolution?

5. Eine hinterhältige Elfe bietet Dir eine Zeitmaschine ohne Rückflugticket an. An welche Stelle Deiner Vergangenheit würdest Du Dich beamen lassen?

6. Welches Buch liest Du immer wieder?

7. Du musst wählen: 2 Stunden Mario Barth oder 2 Stunden Micky Krause?

8. Der schönste fremdsprachige Fluch ist?

9. Du hast Dich kurzfristig doch noch für Olympia in Sotchi qualifiziert. In welcher Sportart? Der Eishockey-Kader leider voll.

10. Warum ist twitter eigentlich so viele tausend Mal besser als Facebook?

 

Die Fragen werden dann (hoffentlich) bei den Kollegen beantwortet.
Schaut also dort (Nedsblog) und dort (Aus dem Zug nach Nirgendwo) vorbei.

Ich melde mich wieder ab…
Tschö.

2 comments to Von Stöcken und Steinen

  • […] die Kölner im Grunde nicht immer schuld? Der herzallerliebste @lostinnippes bat mich sein Stöckchen aufzunehmen. Das werde ich dann mal […]

  • Max

    Endlich wieder ein Beitrag! Deine Pause trifft mich wirklich hart. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einen Blog so vermissen würde. Mach Bitte bald wieder weiter, Du kriegst von mir alle Likes dieser Welt!

Haut rein, schreibt mir was!