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Gutmenschentum 2.0

Eigentlich steh ich ja mehr oder weniger über den Dingen die in diesem Internetz so vor sich gehen. Manchmal denk ich mir meinen Teil, sehr oft nicht, in ganz schlimmen Ausnahmefällen schreib ich mal einen Kommentar. Außer ich mag den Menschen der es geschrieben hat, dann schreib ich ganz schnell was dazu, denn ich weiß von mir selber, dass man sich meistens über Kommentare freut, ob sie nun zustimmend sind oder nicht, ist da erstmal sekundär.

Jetzt hab ich einen Text über das neue Trikot des FC geschrieben. Einen wütenden, polemischen, subjektiven und durchaus gewollt rüpelhaften. Einen Text aus dem Bauch, ohne große Denkleistung. Diesen Text habe ich auch dem 1.FC Köln zukommen lassen. Über den normalen Vertriebsweg. Unverändert, ungeschnitten.

Ob man das macht, darüber kann man sicher streiten, ich bin jedoch der Meinung, dass ich niemanden persönlich angegriffen habe, außer in Ihrer Funktion als Entscheidungsträger einer GmbH und Co. KG aA.

Ich wünsche niemanden der handelnden Personen persönliches Unglück. Wer dies in diesen Text hinein interpretiert, der möge bitte nochmals nachdenken.

Warum ich mich hier selbst verteidige, fragt Ihr Euch? Nun ja, wie das so ist, mit diesem Verlinkungsdingens, und copy´n´paste and everything, irgendjemand postet meine Meinung in das FC-Forum, von dort findet es den Weg zum transfermarkt.de und zur Torfabrik der Gladbacher (die sich übrigens totlachen, lieber FC). Für jeden gesunden Menschen gibt es bekanntlich drei Geisteskranke und das sind meistens die, die Zeit zu viel haben und überall ihren Samen verstreuen müssen, um mal ein schlechtes Bild zu benutzten.

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was hier in den letzten Tag für Kommentare bzw. eMails reingeflogen kamen.

Hauptsächlich ging es um das Wort “gottverfickt”, dass ich im Zusammenhang mit den schwarzen Ärmel schrieb. Fiel mir in diesem Moment ein. Kann sein, dass mein innerer Ari Gold (Na? Naaa? Naaaaa?) die Kontrolle besaß, es kam mir vor wie das richtige Wort zum richtigen Zeitpunkt. Da spüre ich auch keine Reue. Passt für mich immer noch ganz gut um das Ausmaß der Katastrophe dieses Trikots zu beschreiben.

Jetzt schreiben die Verrückten, dass das “gotteslästerlich” sei, ich “mal dringend zum Arzt müsste”, einer meinte sogar, dass “ich eher die Quittung erhalte als mir lieb sein wird” und das in einer Tour. Immer weiter. Ein Drama. Ich habe die Kommentar nicht stehen lassen. Weniger aus Zensurgründen, sondern weil ich nicht einsehe diesen Leuten auch noch ein Forum für ihre abstrusen Gedankengänge zu geben.

Man kann, wie gesagt darüber streiten (ich habe schon Kundenbriefe beantworten müssen, da schlackern Euch die Ohren – und die Menschen wollten wirklich was…) ob diese Tonlage das richtige Mittel ist, um mit einer Gesellschaft in den Dialog zu kommen. Vermutlich nicht, das sehe ich ein. Das Problem an der Sache ist aber doch, dass der FC ganz bewußt den Dialog vermeidet, also von vorne herein nicht an Meinungen interessiert ist. Daher sollte man den Text nicht in diesem Kontext lesen, sondern eher als Pamphlet. Habt Ihr das? Sehr schön!

Wer das nicht verstehen mag, möge sich bitte wieder seinem Hartz IV-Fernsehprogramm widmen. Da ist noch Platz nach unten, und damit sicher Perspektive (für die meisten von Euch) vorhanden. Vielen Dank.

Abschließend noch eine kurze Mitteilung an die Trolle:

5 comments to Gutmenschentum 2.0

  • Oh. Um zum Gotteslästerer geadelt zu werden, muß man das Wort “gottverfickt” benutzen? Danke für den Tipp, das werd ich bei Gelegenheit ausprobieren.

    Und nicht ärgern lassen.

  • Jap. Simple as that. Wünsche gutes Gelingen 🙂

  • Bloggen hat auch etwas mit Kommunikation und Rückläufern zu tun. Aber das sollte in fairem Maße geschehen und nicht unter die Gürtellinie gehen. Ärger dich nicht über die dummen Kommentare und Mails. Befasse dich lieber weiter mit konstruktiven Rückläufen.

    Ich fand deinen Text durchaus an- und entsprechend. Schade, dass der FC sich zu solchen Meinungen nicht äußert.

    Weiter so, den Support vom Spielfeldrand hast du sicher!

  • ChipImBall

    Du schreibst (jetzt mal überspitzt gesagt): Das neue Trikot ist scheisse.
    Und wunderst dich , daß sich Leute darüber beschweren.

    Was hast du den eigentlich erwartet ?
    Daß jeder deiner Meinung ist ?
    Daß jeder der nicht deiner Meinung ist, deinen Blog ignoriert und sofort aus Favoriten löscht ?
    Daß nur Leute antworten , welche deiner Meinung sind ?

    Auf einer Seite provozierst/kritisierts/polarisierst Du in deinem Blog,
    aber die Kritik möchtest du erst ab IE 8 , 1024*768 , Brain 1.0 und open eyes haben.

    Das Problem hast du immer sobald du polarisierst.
    Ich finds schade, daß du sobald es ernst wird, Kommentare blockierst oder löschst.
    Wenn du keine Lust hast auf so ein Spam, dann schreib nicht solche Artikel,
    oder schreib sie für eine geschlossene Benutzergruppe.

    Eventuell fehlt im Blog der Hinweis:
    best viewed with open eyes and brain 1.0 🙂

  • Meine Meinung war nicht Gegenstand der Kommentare, sondern meine Wortwahl. Nicht ein Kommentar bezog Stellung für das Trikot. Es ging wirklich nur um das “gottverfickt”.

    In diesem Blog sind genau zwei Mal Kommentarfunktionen eingeschränkt worden. Einmal bei der Ultrageschichte und eben jetzt.

    Das erste Mal war reiner Selbstschutz, weil es zu einem Strafsachenverfahren kommt, bei der Freiheitsstrafe im Raum steht, weil der Typ auf Bewährung ist/war.
    Ich wollte einfach keinerlei Angriffsfläche bieten, denn dass die Leute den Text gelesen hatten und versuchen wollten mich als Lügner darzustellen, war offensichtlich.
    Übrigens sind auch diese Kommentare immer noch zu sehen, ich habe also nichts gelöscht.

    Bei der Trikotsache sind die Kommentare weiter offen. Wem der Text nicht gefällt, der kann das natürlich schreiben. Hab ich wenig gegen. Was hier jedoch aufgeschlagen ist, hatte mit dem Text wenig bis gar nichts zu tun, sondern es war purers Gegeifer.

    Ich kann ganz gut mit Gegenwind umgehen, keine Sorge aber vielleicht ist der Hinweis auf die offenen Augen gar nicht schlecht.

Haut rein, schreibt mir was!