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We are coming: Torchwood Season 3

(c) BBC – Torchwood: Children of Earth

Wow! Wow! WOW!

Die BBC hat mit der dritten Staffel des Doctor Who-Ablegers “Torchwood” eine sensationelle Miniserie fabriziert.

Nach zwei Staffeln mit weitgehend abgeschlossenen Einzel-Episoden, die zwischen brilliant bis albern schwankten, hatte man sich nun entschlossen eine dritte Staffel als zusammenhängende Story aus fünf Episoden à 60 Minuten zu machen.

Die BBC entschloss sich, im Rahme einer “Torchwood-Event-Woche” dazu die fünf Episoden an fünf Tagen hintereinander durchzuknallen. Der Erfolg ist überwältigend: Zwischen 26 und 30% Einschaltquote in UK. Der Appreciation Index, die Skala, mit der in Großbritannien die Zufriedenheit der Zuschauer mit einer Sendung gemessen wird, lag für einige der Folgen bei bis zu 91 (von 100), was einer der höchsten Werte ist, die überhaupt jemals von einer Unterhaltungsserie erreicht worden sind.

Lobeshymen allüberall. Kritiker, Fans, man ist sich einig das Event des Jahres gesehen zu haben und ich neige dazu mich anzuschliessen (auch wenn Entourage gestern in die fünfte sechste Season gestartet ist), denn die Brillianz der Erzählung ist beeindruckend und mit nichts zu vergleichen. Sogar Dexter wird sich messen lassen müssen!

Zum Inhalt der Serie werdet Ihr von mir kein Wort hören. Schaut Euch den Trailer an:

Der Sci-Fi-Plot ist eigentlich nur Mittel zum Zweck. Es ist in erster Linie eine faszinierende Charakterstudie in einem “was-wäre-wenn-Szenario”, das mit “schockierend” noch recht wohlwollend umschrieben wird. Die Szenen aus Tag4, in der Politiker und Militärs diskutieren, erscheinen in ihrem Realismus so echt, daß der Zuseher sich vorkommt als sei es eine Doku. Und es wird einem schlecht dabei. Die Schlussviertelstunde an Tag5 stellt dann alles in den Schatten. Noch nie musste man seine eigene Moral so in Frage stellen wie hier. Noch nie!
Es gibt kein simples Schwarzweiss, die Figuren sind so gekonnt ausbalanciert, so “menschlich”, so verdammt gut, die Geschichte ist ausgereift, beklemmend, traurig und voller Intensität, das Gesamtbild ist einfach fantastisch.

Geschrieben wurde CoE von Russell T. Davies, dem Erfinder von “Queer as Folk”. Regie führte Euros Lyn, der jetzt erstmal ausgesorgt haben dürfte. Tatsächlich brennen sich manche Bilder ins Hirn und lassen einen noch Tage später relativ ratlos zurück. Kein Witz: Ich habe die fünfte Folge am Sonntag Nachmittag gesehen und habe heute Nacht (in Fragmenten) davon geträumt. Passiert mir nicht oft.

Handwerklich ist es BBC-like ziemlich erste Sahne: Die Schauspieler sind gut (irgendwie habe ich eine kleine Schwäche für Eve Myles, auch wenn sie manchmal doch recht…ähm…britisch rüberkommt), Kamera, Licht, Ton: Alles perfekt. Einen, wirklich nur einen ganz, ganz klitzekleinen Punktabzug gibt es für die (relativ seltenen) Actionsequenzen, die etwas hölzern wirken, wenn geschossen wird.

Alles in allem also ein Meisterwerk dass man gesehen haben muss. Dies gilt übrigens nicht nur für ein Sci-Fi-Publikum, sondern tatsächlich für Alle!

95 von 100

3 comments to We are coming: Torchwood Season 3

Haut rein, schreibt mir was!