Social Media:

FC – Hoffenheim: Zu Asche, zu Staub

Ein bisschen weh tut es ja schon. Der 1.FC Köln präsentiert sich nach dem Europapokal-Sieg am Donnerstag völlig indisponiert gegen eine durchschnittliche Bundesliga-Mannschaft. Das Spiel zeigt eindeutig, dass die Mannschaft aktuell nicht wettbewerbsfähig ist. Vorne machen wir die Tore nicht, im Mittelfeld sind größere Lücken als in Donald Trumps Gedächtnis (und ähnlich viel Kreativität) und hinten sind wir so langsam, dass es für den Gegner ein Leichtes ist, uns abzuschießen. Mental und psychisch ist das nicht erstliga-tauglich. So simpel ist das.

Ernsthaft, was Konstantin Rausch und Matthias Lehmann da spielen, ist nicht verkraft- und vermittelbar. Rausch schafft es im gesamten Spiel nicht eine einzige Hereingabe an einem Hoffenheimer Spieler vorbei zu bringen, seine Ecken sind eigentlich Fehlpässe und hinten steht er so weit vom Gegner weg, dass es eigentlich eine abmahnfähige Leistungsverweigerung darstellt. Lehmann bekommt im gesamten Spiel genau gar keinen Zugriff auf das Offensivspiel des Gegners, er ist dabei so langsam und so fahrig, dass es weh tut hin zu schauen. Das große Problem: Wir haben halt keine Alternativen. Jojic? Handwerker? Sörensen? Das waren Peter Stögers Einwechslungen. Es hilft nichts drum rum zu reden, das Team ist im Sommer mit Anlauf in die Tonne gekloppt worden, es sind Fehler gemacht worden, die nicht korrigierbar sind. Das i-Tüpfelchen sind die Vetragsverlängerungen von Rausch und Lehmann, die nicht anders zu interpretieren sind, als ein letzter diabolischer Tritt in die Eier von Schmadtke an Stöger.

Das macht schon sehr, sehr wenig Spaß, wenn man mit ansehen muss, wie chancenlos wir in der Liga sind.

Jetzt kommen die Relativierungen. “Hätte Osako das Tor statt den Pfosten getroffen…”

Ja. Hat er aber nicht. Er trifft eben den Pfosten. Reicht nicht.

Es soll bloß niemand auf Pech oder den Schiedsrichter schieben, Hoffenheim war über 90 Minuten eine ganze Klasse besser als der 1.FC Köln. Jeder Vortrag Richtung unser Tor war potenziell gefährlich, weil gar kein Druck ausgeübt wurde, weil keinerlei Ambition bestand hier einen Kampf anzunehmen. Einzig Heintz und Maroh schienen Willens nicht kampflos unterzugehen. Das ist dann auch das wirklich Ernüchternde: Das Phlegma ist besorgniserregend. Ich sehe kein Aufbäumen, keinen Willen, keine Körpersprache. Ich sehe hängende Schultern und vogelwilde Belanglosigkeit. Praktisch in jeder Szene war Hoffenheim bissiger, zweikampfstärker und – natürlich – auch in der fußballerischen Qualität Lichtjahre besser als der effzeh.

Aber wisst Ihr was? Ich werde es verkraften. Es stehen noch zwei Spiele in Europa an, diese werde ich mitnehmen und dann ist Weihnachten. Was soll ich mich groß ärgern, es ist wie es ist, der Deal, dass sie von mir aus auch absteigen können, wenn sie mir noch einmal Europa ermöglichen, wird vom Verein anscheinend mit heiligem Ernst honoriert. Ich kann mich nicht beklagen.

Es tut halt trotzdem weh.

Haut rein, schreibt mir was!