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They think it´s all over...it is now!

Nach einem überschaubaren 0:1 in Nürnberg geht sie zu Ende, die Bundesliga-Saison 2009/2010 des 1.FC Köln.
Es wäre ein idealer Zeitpunkt für die Mannschaft und den Trainerstab gewesen zu denken: Hey, geht doch um nix mehr. Zeigen wir unseren 3.500(!) mitgereisten Fans doch auch mal unser schönes zweites Gesicht, lassen wir einfach mal Fußball spielen, wenn´s in die Hose geht kann man uns wenigstens nichts vorwerfen und der Nachmittag hat immerhin Spaß gemacht. Doch, wie so oft, kommt es anders und Carsten Cullmann steht in der Startelf. Hört doch auf, das kann mir niemand mehr erklären. Damit war klar, dass wir einen weiteren uninspirierten Auftritt unserer Mannschaft sehen werden, ohne Torchancen oder auch nur dem Gedanken nach vorne zu spielen. Hat da noch irgendjemand Lust drauf? Nein? Okay, gib mir mal die Fernbedienung, gucken wir besser die Konferenz, oder? Nicht dass das FC-Spiel in unserer kleinen gemischten Saisonabschlusspartyfussballnachmittagsguckenumdanachzugrillenrunde (FC, BMG, Bayern, LEV(!)) einen wirklich zentralen Punkt hätte einnehmen können aber…Herrgott: Trotzdem! Wenigstens für die o.e. mitgereisten Fans.

Well, jetzt kommt der Sommer und mit ihm das Fazit der abgelaufenen Spielzeit unter Soldo: Schauen wir mal auf die Ziele vor der Saison und was daraus geworden ist:

  • Nichtabstieg: check
  • 40 Punkte: –
  • Einen Platz besser als in der Vorsaison: –
  • Mehr Punkte als in der Vorsaison: –
  • Mehr Heimsiege als in der Vorsaison: –
  • Zu Hause wieder eine Macht werden: –
  • Podolski integrieren: –

Bei dieser Liste fehlen im übrigen auch so Punkte wie: “attraktiven Fußball spielen” oder “für Sympathie bei den eigenen Fans werben”, denn das können keine Vorgaben vor der Saison gewesen sein, gefreut hätte man sich trotzdem aber ist ja auch nicht passiert.

Nein, Soldo verspielt mit den letzten Auftritten nach dem Klassenerhalt weitere Sympathiepunkte indem er weiter stur sein Konzept (?) von Routine und Defense-comes-first spielen lässt anstatt den Fans etwas zu bieten nach dem sie sich lange sehnen: Perspektive. Hoffnung. Fußball. Heraus kommt ein klägliches 2:2 gegen den 14. und ein jämmerliches 0:1 gegen den 16. der Schlußtabelle. Na Bravo!

Aber: Wird doch alles besser! Ins Mitte Juli beginnende Trainingslager nach Österreich will Soldo auch

„ein paar interessante junge Leute von uns“

mitnehmen. Um dann festzustellen:

„Aber es ist nicht so, dass es alle nach oben schaffen würden, so gut sind sie nicht“

Genau so etwas möchte ich doch als junger Spieler hören, nicht wahr? Mag ja sein, dass der Trainer Recht hat aber muss ich das trotzdem so offensiv kommunizieren? Warte ich nicht erst einmal den Sommer und die komplette Kader-Zusammenstellung ab, bevor ich dem Nachwuchs jeden Wind aus den Segeln nehme?

Ach, lassen wir es gut sein, für diese Saison. Machen wir einen Deckel drauf, freuen uns auf die WM und hoffen wir, dass die Verantwortlichen des FC ihre Hausaufgaben machen: Offensives Mittelfeld, Linksaußen, Rechtsaußen, das wäre schon mal ein Anfang. Mit Pierre Womé steht der erste Abgang fest, Maniche wird folgen, Geromel hat Angebote aus Italien, Tosic ist unsicher wegen ManU, Novakovic kokettiert ein wenig zu sehr mit seinem Abgang, da ist noch alles offen.

Wir werden sehen. Immerhin sind wir jetzt zum ersten Mal nach über einem Jahrzehnt wieder drei Mal in Folge in der ersten Liga. So kommt Overath nicht umhin in seiner Jahresabschlussrede anzumerken, dass:

“im nächsten Jahr die Zielsetzung nicht mehr der Klassenerhalt sein darf. Wir müssen nach oben schauen.”
(EXPRESS, nicht online)

Hach….lassen wir das einfach mal so stehen….

4 comments to They think it´s all over…it is now!

  • Malte

    Dein Cullmann-Bashing in allen Ehren, aber der war wirklich mit am wenigsten Schuld, dass in Nürnberg Scheissfußball gespielt wurde.

  • Das mag sein, hab ich ja auch gar nicht behauptet, aber das Signal, dass von der Cullmann-Aufstellung ausgeht, ist für mich falsch. Man kann von einer Bundesliga-Mannschaft, die im Jahr 2010 Carsten Cullmann in der Startaufstellung stehen hat, keinen schönen Fußball erwarten.
    Der Mann ist für mich eine Liga mit Thomas Cichon, Alexander Voigt, Moses Sichone…und…mit Verlaub, es hat schon einen Grund, dass dieses Spieler nicht mehr Bundesliga spielen.

  • Malte

    Mohamad, McKenna, Schorch, Pezzoni waren gesperrt oder verletzt. Wird wahrscheinlich nicht soviele Mannschaften in der Bundesliga geben, bei vier Ausfällen in der Innenverteidigung einen besseren Mann als Cullmann aus dem Hut zaubern können.

    Und offenbar sind die Alternativen in der U23 schlechter als Cullmann, der dort ja auch regelmäßig spielt. Cullmann war am Samstag einer der Besten auf dem Platz und du kannst mir ja mal erzählen, wer da stattdessen hätte spielen sollen.

  • – Stephan Salger (20)
    – Alexander Vaaßen (18)
    – Bienvenue Basala-Mazana (18)
    – Dennis Schulte (19)

    Alles Spieler, die für die Profimannschaft in Frage kommen und zum Teil auch schon dort gelistet sind (z.B. bei transfermarkt).

    Wenn nicht in einem relativ bedeutungslosen, dennoch für den Wettbewerb zählenden Spiel, wann denn sonst führe ich junge Spieler an die Mannschaft ran? Dies gilt ja auch schon für das Freiburg-Spiel.

    Schau mal nach England. Da hat fast jeder 17jährige schon Erfahrung in der Profimannschaft gesammelt und wenn es nur zum Charaktertest dient. Es wird gemacht. Van Gaal führt das bei den Bayern ein und erntet überragende Ergebnisse.

    Wenn wir, wo das Resultat gar nicht mehr so wichtig ist immer noch mit einem 34jährigen spielen (das gilt auch für Petit, den ich allerdings für deutlich wertvoller halte als Cullmann) müssen wir uns nicht wundern, wenn über Jahre nichts passiert.

    Schau mal den Ron-Robert Ziegler an: Gilt als eines der größten deutschen Talente im Tor, kommt aus der FC-Jugend, will sich entwickeln, geht nach England, sammelt dort mit 15(!) erste Profierfahrung, ist jetzt an der Schwelle zum Profi und wo geht er hin? Nach Hannover!

    Die Jugendabteilung des FC leistet exzellente Arbeit (auch Lottner, dem ich das in diesem Maß nicht zugetraut habe), doch wenn es an den Sprung zu den Profis geht wird immer noch viel zu wenig Risiko eingegangen.

Haut rein, schreibt mir was!