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Auf und nieder

Die Motivation diesen Blog hier noch mit Leben zu füllen, ist in etwa so groß, wie die der Mannschaft des 1.FC Köln würdevoll den Aufstieg zu gestalten. Sie geht gegen Null. Das hat viele Gründe, der wichtigste ich sicher die Zeit, die mir fehlt, aber auch die Situation um meinen Fußballclub macht es mir nicht einfach. Zu viel gestaltet sich dort zur Zeit so, dass es mir keinen Spaß macht, dass es mich nur Nerven kostet und, wie das so ist, letztlich brülle ich hier auch in den leeren Raum, denn welche Wirkmacht hat so ein kleines Blog? Genau.

Dennoch, ab und an setze ich mich dann doch nochmal hin. Ist es ja auch Therapie für mich. Den ganzen Berg an Gedanken einfach mal von der Seele schreiben. Damit es sich nicht einfrisst und die Kopfschmerzen nicht noch größer werden. Es ist ja ein bisschen was passiert in den letzten Wochen…

1.) Aufstieg.
Herzlichen Glückwunsch. 62 Punkte. Man muss in die Saison 2003/04 zurückblättern um einen schlechteren Meister der zweiten Bundesliga zu finden. Nürnberg stieg damals mit 61 Punkten als Tabellenführer auf. Immerhin sind wir also nicht der schlechteste Zweitliga-Meister dieses Jahrtausends. Ist doch auch was wert. Jaja, ich weiß, in Magdeburg können noch drei Punkt dazu kommen. Damit hätten wir dann nicht nur Nürnberg 03/04, sondern auch Ingolstadt 14/15 (64) und Düsseldorf 17/18 (63) überholt. Wuppdy fucking do.

Eine Mannschaft, die auf dem Papier die Liga beherrschen muss, wie eine ernsthaft schlecht gelaunte Domina ihren ersten Kunden am Montagmorgen, wenn das Wochenende so richtig kacke war. Doch heraus kam nur gleichgültiges und desinteressiertes Abarbeiten des Pflichtenhefts. Zwei Schläge auf den Arsch, Kaffeepause. Am Ende steht der Aufstieg und ganz Köln liegt sich in den Armen. Unvergessliche Bilder. Menschen küssen den heiligen Rasen von Müngersdorf oder reißen einfach komplett das gesamte Stadion mit ab.

[Exkurs: Ich weiß es nicht, aber ich würde sehr viel Geld darauf verwetten, dass die Menschen, die gestern den Rasen, die Tore, die Netze und die Banden beschädigt und/oder mit nach Hause genommen haben, nicht mal im Ansatz darüber nachdenken, dass das dem FC (also der Sportstätten Gmbh, die den Schaden aber sicher an den FC weitergeben wird) richtig viel Geld kostet und genau diese Leute die ersten sind, die ‘Ultras raus’ brüllen, wenn die DFL wieder ein Zehntel davon als Strafe gegen den FC wegen Dingens verhängt. Wie gesagt, ich weiß es nicht, aber die schon die Indizien (Kleidung, Auftreten) sprechen dafür, dass die Schnittmenge nicht klein sein dürfte.]

Nee, mal ernsthaft: Sportlich kannst du diese Saison komplett in die Tonne treten. Es gab keine Entwicklung in der Mannschaft, das System, wenn man es denn so nennen mag, funktioniert in Ansätzen nur, weil es eben Leistungs-Leuchttürme im Team gibt, die das Niveau in der zweiten Liga deutlich überschreiten. Wir haben bisher 14(!) Spiele nicht gewonnen, darunter waren neun Niederlagen mit 46 Gegentreffern. Das ist in einer normalen Saison eine Bilanz für die Plätze 4-8. Zum Glück ist die Liga aber ja ausgeglichen und der Rest, man muss es so deutlich sagen, auch zu doof gewesen, die Schwächen des FC auszunutzen. Zwei kurze Zwischensprints reichten, um die Konkurrenz zu distanzieren. Danach wieder weiter im Trott. Kein Feuer war zu spüren, keine Freude an der Arbeit, keine Lust die Fans zu begeistern. Was wollt ihr denn, wir steigen doch auf.

Sätze wie „Nach dem Abpfiff hab ich gedacht wir wären Fünfter und sieben Punkte hinter dem Dritten, Wahnsinn“ von Rafael Czichos nach dem 1:1 gegen den bärenstarken HSV, zeigen das Ausmaß der Ignoranz innerhalb der Mannschaft. Czichos kommt aus Kiel und denkt sich der Aufstieg wäre eine tolle Sache, die Leute müssten doch glücklich sein. Was Czichos nicht versteht, ist, dass Köln nicht Kiel ist, dass der Erste Fußballclub Köln nicht fucking Holstein freaking Kiel ist und Müngersdorf kein Ort der Freude ist. Müngersdorf ist Schmerz und Sehnsucht und höchstens, im besten Fall, Anspannung. Für Freude und gute Laune haben wir gar keine Zeit. Er denkt wirklich, dass nur das Ergebnis zählt und “die Fans” sich dann gefälligst zu freuen haben. Scheiß drauf, dass hier gerade die schlechteste Mannschaft der Vereinshistorie zusammengestellt wird, die eines der schlechtesten Spiele eben dieser auf den Rasen brettert. Da denkt er nicht dran, er kennt es ja nicht.

Ich habe wirklich viele schlechte Spiele meines Vereins gesehen. Zu viele wahrscheinlich. Aber derart viele lustlos versemmelte Spiele wie in dieser Saison? Ich kann mich nicht erinnern. Nie hatte ich das Gefühl, dass hier eine Mannschaft auf dem Platz steht, die sich der Tragweite der Saison bewusst wäre. Es ging nicht um den Aufstieg. Jedenfalls nicht ausschließlich. Es ging um Wiedergutmachung für 2017/18, um eine Läuterung, wenn man so will. Es ging darum den Fans, uns, das Gefühl zu geben, dieser 1.FC Köln ist es immer noch. Und wird es bleiben. Es ging darum ein Ausrufezeichen zu setzen und den Menschen Freude zu geben.

Es war ein Versagen auf allen Ebenen.

Und wenn Ihr denkt: Was schreibt der denn da wieder für einen Scheiß, mehr als Aufsteigen geht nicht, dann denkt mal darüber nach, welchen Eindruck es für potenzielle Neuzugänge macht, diese völlig in der Auflösung befindliche und in Grüppchen zerfallene Truppe zu sehen. Und mit welchem Gefühl die Spieler in die Sommerpause gehen. Es kommt nie nur auf das Ergebnis an, der Weg dorthin zählt auch.

Auf jeden Fall: Aufstieg. Hurra.

2.) Zukunft.
Vom Selbstverständnis sind wir also wieder da, wo wir hingehören. Aber, jetzt ist das so eine Sache mit dem Selbstverständnis bei uns. Ich nehme mich da ganz gewiss nicht aus, wenn ich sage, dass eine gewisse elitäre Arroganz schon Bestandteil unserer DNA ist. Natürlich nicht immer gerechtfertigt und ganz sicher nicht immer stilsicher eingesetzt aber, und das ist kein Verbrechen, der 1.FC Köln ist eben nicht Mainz 05 oder der FC Augsburg. Natürlich müssen wir andere Ansprüche haben, als diese Mannschaften. Das meine ich nicht mal despektierlich, sondern im vollen Bewusstsein, dass wir aktuell sportlich meilenweit hinter den genannten Beispielen rangieren, dass wir uns sportlich eher in Richtung Germania Teveren entwickeln, als in Richtung Bayern München und dass es keinen automatischen Anspruch auf Erfolg geben kann, weil wir doch der große 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. sind. Natürlich nicht. Aber wir, die wir mit diesem Verein aufgewachsen sind, die wir Woche für Woche dem Siechtum beiwohnen müssen, dürfen uns doch nicht damit zufrieden geben, dass es nunmal so ist, wie es ist. Natürlich nicht. „Tradition hat nur dann einen Sinn, wenn der Wille zu noch größeren Taten vorhanden ist“, sagte Franz Kremer und vielleicht sollten wir uns alle diesen Satz über das Bett nageln. Wir dürfen uns doch nicht mit Mittelmaß zufrieden geben, wo kämen wir denn da hin?

Aber, im Moment sich es aber düster aus und mir fehlt aktuell die Idee, wie sich die Wolken verziehen können. Mit Schindler kommt im Sommer die nächste Drittliga-Granate zu uns, ganz wie Markus Anfang wollte und unser (Sport)-Vorstand es abnickte. Wer jetzt sagt: Blödsinn, Schindler ist ein Knaller, für den habe ich Neuigkeiten: Falls er das wäre, würde er nicht bisher bei Holstein Kiel gespielt haben und danach zum FC wechseln. Sowas wie “unter dem Radar” gibt es nicht mehr. Es hat seine Gründe, warum Schindler mit 26 Jahren noch nicht über die zweite Liga hinausgekommen ist. Ich wünsche ihm alles Glück dieser Welt, aber seinen wir doch mal ehrlich: Dieser Transfer hat Markus Anfang auf dem Deckblatt geschrieben und ist, ebenso wie Czichos, Sobiech und Drexler nichts womit man angeben muss. Was Anfang unter freundlichem Wegsehen von Veh und dem Vorstand hier versucht hat aufzubauen, würde in anderen Branchen als geschäftsschädigendes Verhalten abgemahnt werden.

Es muss so unglaublich viel passieren, damit dieser 1.FC Köln auch nur ansatzweise wettbewerbsfähig in der ersten Liga sein kann, du meine Güte. Mindestens sieben Positionen sind aktuell nicht adäquat besetzt, ganz zu schweigen von der völlig un-balancierten Ausrichtung der Mannschaft. Es wird ein sehr, sehr spannender Sommer.

3.) Trainer
Achim Beierlorzer wurde heute als neuer Übungsleiter vorgestellt. Armin Veh sagte dazu: „Achim hat bei seinen vergangenen Stationen sehr gute Arbeit geleistet. Er hat starke Führungsqualitäten und ist sehr integrativ, indem er viel kommuniziert. Darüber hinaus schätze ich seine authentische Ausstrahlung und dass er die Dinge positiv angeht.“

Okay. Jut. Integration können wir echt gebrauchen. Doch wie sieht es im sportlichen Bereich aus? Beierlorzer kommt aus der Red Bull-Schule, hat unter Rangnick eine Fußball-Philosophie verinnerlicht, die diametral gegensätzlich zum Kader des 1.FC Köln ist: Schnelles Umschaltspiel, aggressives, frühes Attackieren, flexibles Verschieben im Mittelfeld, überfallartiges Flügelspiel und starke Fokussierung auf Standards. Da sehe ich im Moment eine Katze mit der Playstation spielen, wenn ich die Erfolgsaussichten benennen müsste. Wie oben schon gesagt: Um hier Erfolg zu haben, muss einiges passieren.

Aber, Moment: Es ist natürlich viel zu früh dieser Trainer-Verpflichtung zu kritisieren. Wir wissen nicht, wie anpassungsfähig Beierlorzer ist. Kann er den Weg von Peter Stöger oder Adi Hütter einschlagen, die, bevor sie in die Bundesliga kamen, in Österreich resp. der Schweiz auch einen völlig anderen Fußball haben spielen lassen, als den, der dann hier verlangt wurde? Kann er die nötigen Anpassungen vornehmen um das vorhandene Personal optimal zu coachen und einzustellen? Dann bitte. Ich bin der letzte, der es ihm und uns nicht wünscht. Ehrlich gesagt glaube ich das sogar, auch wenn das nicht mal ein ‘educated guess’ ist, wie der Franzose sagt. Es ist nur ein Gefühl.

Will er allerdings hier sein ‘Konzept’ auf biegen und brechen durchbringen, dann… nunja… das hatten wir ja gerade.

Hoffen wir einfach das beste.

Was bleibt uns auch übrig?

Ganz kurz noch: Dass mit Hecking und Beierlorzer zwei Trainer mit völlig unterschiedlicher Herangehensweise auf dem Zettel der Verantwortlichen standen, zeigt einmal mehr schön den Aufwand, der aktuell am Geißbockheim betrieben wird. Haben wir schon Kandidaten? Kandidaten für was? Trainer? Achja, Trainer. Moment. Alexa, welche Fußballtrainer empfiehlst du für einen ambitionierten Zweitligisten?

4.) Vorstand, Politik und Zeugs
Ebenfalls heute hat der Mitgliederrat seinen Vorschlag für die kommenden Vorstandswahlen 2019 veröffentlicht. “Das vorgeschlagene Team besteht aus Dr. Werner Wolf als Präsident sowie Eckhard Sauren und Dr. Jürgen Sieger als Vizepräsidenten. Die Wahl des Mitgliederrates erfolgte einstimmig durch alle elf Mitgliederräte.” heißt es auf der FC-Homepage. Weiterhin und das ist das wirklich entscheidende:
Der Auswahlprozess des Mitgliederrates fand in enger Abstimmung mit dem Vorsitzenden des Beirates des 1. FC Köln, Dr. Karl-Ludwig Kley, und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA, Lionel Souque, statt. Karl-Ludwig Kley und Lionel Souque erklärten dazu: „Wir danken Werner Spinner als ehemaligem Präsidenten sowie den Vizepräsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher für ihre langjährige erfolgreiche Arbeit und ihre Leistungen für den Verein. In einer schwierigen Phase haben sie Verantwortung übernommen und dank intensiver engagierter Arbeit den 1. FC Köln sportlich, wirtschaftlich und organisatorisch positiv weiterentwickelt.

Angesichts der künftigen Herausforderungen haben wir uns intensiv mit der Führungsfrage beschäftigt. Die Arbeit der Findungskommission war umfassend und aufwändig. Sie war getragen von klaren Vorstellungen über die anstehenden Herausforderungen und die Rolle der Gremien bzw. der Geschäftsführung in der künftigen Zusammenarbeit. Wir tragen die dem Vorschlag für ein neues Vorstandsteam zugrundeliegenden Eckpunkte des Mitgliederrates in vollem Umfang mit und stehen hinter dem vom Mitgliederrat vorgeschlagenen neuen Vorstandsteam. Denn neben einer hohen fachlichen Qualifikation und dem Herz für unseren FC bringen diese Vorstandskandidaten auch alle persönlichen Eigenschaften mit, um Gräben im Verein zuzuschütten und mit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit die Zukunft des 1. FC Köln nachhaltig erfolgreich zu gestalten.

Dies ist ein guter Tag für den 1.FC Köln. Der Mitgliederrat ist das vom Souverän des Vereins demokratisch gewählte Gremium, der Beirat und der Aufsichtsrat sind die Korrektive (und umgekehrt), die unseren Verein vor Sonnenkönigen schützen sollen und müssen. Dass der Vorschlag des Mitgliederrats von allen entscheidenden Personen mitgetragen wird, bedeutet auch, dass man sich als Mitglieder dieses Vereins wenigstens daran zu orientieren hat und man sich die Frage stellen muss, ob eine weitere Eskalation im Sinne des 1.FC Köln ist.

Sollten Ritterbach und Schumacher wirklich in die Kampfkandidatur gehen wollen, dann entscheiden sie sich wissentlich gegen alle Gremien im Verein, gegen den Willen der Mitglieder, die den Mitgliederrat gewählt haben, das ist nun mal Demokratie, gegen den Aufsichtsrat und gegen den Beirat. Allein mit “…bringen diese Vorstandskandidaten auch alle persönlichen Eigenschaften mit, um Gräben im Verein zuzuschütten…”, wird aufgezeigt, dass eben jenes, dem aktuellen Vorstand nicht zugetraut wird.

Völlig zurecht natürlich, denn wenn wir uns gestern Harald Schumacher auf SKY anschauen mussten, der erneut den 1.FC Köln repräsentierte wie ein Clown ohne Fahrrad, oder die verzweifelten Versuche der treu ergebenen Medien Abteilung, unter Führung von Tobias Kaufmann, selbst bei der Verabschiedung von Matze Lehmann Politik zu machen, indem sie Stefan Müller Römer nicht, sondern nur Schumacher und Ritterbach, weich gezeichnet wie in einer Fieber-Phantasie von David Hamilton, auf dem Social Media Foto, ablichteten. Oder an die Versuche das Statement der WH (“durchkärchern”) in einen Kontext zu bringen, der nicht gegeben war, und von den ganzen anderen Unverschämtheiten (Manipulationsversuch während der MV, Umgang mit 100%FC, ungeklärte Investorenabsicht usw.), haben wir ja noch gar nicht angefangen.

Es quillt die pure Verzweiflung aus den allen Poren. Es sind die letzten Stunden auf der Titanic und sie wissen es. (Dieses Bild drückt nicht den Wunsch aus, dass alle bisher Verantwortlichen einen grausamen Kältetot im Eismeer vor Kanada sterben sollen! – Nur zur Sicherheit!)

Nein, jeder Versuch von Ritterbach und Schumacher eine eigene Kandidatur auf die Beine zu stellen, kann nur als Versuch interpretiert werden den Verein weiter zu spalten. Das Problem daran: Ich bin mir nicht sicher, ob sie damit nicht Erfolg haben könnten. Es gibt tatsächlich, das ist für mich unglaublich schwer zu verstehen, denn ich sehe keine Argumente, viele Leute, die nicht verstehen, warum es nicht so weiter gehen kann wie bisher. Oder vielleicht einfach zufrieden mit dem Stand der Dinge sind, kann ja auch sein.

Vielleicht bist DU ja genau einer davon, der gerne mit Ritterbach und Schumacher weiter machen möchte. Das ist okay, wir sind, wie oben schon beschrieben, ein Verein mit einer Satzung, wenn die erforderlichen 3.000 Unterschriften zustanden kommen (und ich bin überzeugt, dass ein Ausflug ins Camp David Zentrallager dafür ausreichen würde), dann müssen wir damit umgehen. Und falls diese Kandidatur dann erfolgreich wäre, dann ist sie auch zu akzeptieren, gar keine Frage. Aber, bitte, erklär’ es mir. Welche Hoffnungen setzt du in Schumacher und Ritterbach (außer, dass Schumacher ‘immer alles für unsere effzeh gedonn hat’)? Warum denkst du, dass eine Entscheidung gegen alle Gremien richtig ist? Bitte. Die Kommentare sind offen.

Abschließend: Natürlich kenne ich niemanden des vorgeschlagenen Vorstandsteams persönlich, ich kann nur den Indizienprozess führen. Wolf war schon Übergangsverantwortlicher nach Overath, Sieger war Aufsichtsratsvorsitzender bis er vom alten Vorstand rausgeschmissen wurde und Sauren ist seit 2014 im Beirat. Alle kennen den Verein und haben nicht die Aufgabe Sportdirektor zu sein. Ich habe einfach die Hoffnung, dass es mit einem neuen Vorstand besser wird, dass die Gräben die unseren Verein im Moment durchziehen wenigstens teilweise zugeschüttet werden, dass man sich wieder über Sachthemen streiten kann, statt sich sofort mit Schaum vor dem Mund anzuschreien und dass es eine Versöhnung zwischen Verein und Mitgliedern geben kann. Unter dem alten Vorstand, da müssen wir uns nichts vormachen, ist dies nicht mehr möglich. Hier ist zuviel unwiderrufbar kaputt gemacht worden.

5.) Schluss
Um das nur mal ganz kurz anzumerken, weil die Argumente gegen “Meckerei” immer die gleichen sind: Leute! Ich hasse den Verein nicht. Der 1.FC Köln ist ein großer Teil meines Lebens und ich will nichts mehr (also… ihr wisst schon… das sagt mal halt so…), als dass es ihm gut geht. Dass wir Erfolge haben, allerdings nicht um jeden Preis. Dass wir eine Einheit auf und neben dem Platz sind, dass wir uns in der ersten Liga halten, dass wir… ach, Mann… alles was ihr wollt, will ich auch. Ich habe nur vielleicht eine andere Perspektive auf den Verein, keine bessere, eine andere. Und es geht mir halt eben auf den Keks, dass wir, der 1.FC Köln uns immer noch wie Kindergarten-Kinder benehmen. Ob es jetzt das Vorstands-Theater ist, der Umgang mit der aktiven Fanszene, der Umgang mit völlig legitimen Mitglieder-Initiativen oder Anträgen, Hoodies, es gibt mehr als genug Beispiele um aufzuzeigen, dass der Verein, so wie wir ihn uns wünschen, im Moment nicht da ist.

Meiner Meinung nach muss es auf ganz vielen Ebenen einen Neustart geben. Dafür schreibe ich hier. Um meine Meinung zu dokumentieren. Es gibt nichts Unwichtigeres als das, aber dennoch versuche ich mich einzumischen. Ich mache dies, weil mir das Wohl und Wehe des Vereins am Herzen liegt und ganz bestimmt nicht um die Gräben tiefer zu buddeln, denn eines muss uns allen klar sein: Damit ein Neustart Erfolg hat, müssen wir alle im Boot sein. Es geht nicht gegeneinander, es geht nur zusammen. Es kann nicht mit ‘die’ gegen ‘uns’ weitergehen. Soweit hätte es nie kommen dürfen.

Darum die eindringliche Bitte: Unterstützt den Verein im Vorhaben sich neu aufzustellen. Der Status Quo ist keine Lösung.

Come on effzeh!

10 comments to Auf und nieder

  • Ursula Schön-Herrmann

    Ich glaube, du hast das gut zusammen gefasst. Ich hab schon so viele Neuanfänge erlebt, ich würde mir wünschen, dass mal einer gelingt. Wohlan und den handelnden Kräften viel Erfolg.

  • Sebastian

    100% agree. Toller Beitrag, sehe alles genauso!

  • Guido

    Du sprichst mir aus dem Herzen ( außer bei Drexler, ich sehe den nicht so schlecht).
    Vom Gefühl her ist es aber ein Kampf gegen Windmühlen.
    Reset knopf drücken, oder um es mit dem langen Tünn zu sagen “Alle fott jagen, alle”

    Come on effzeh

  • Dieter

    Absolute Zustimmung, sehr gut geschrieben. Aber um den Rasen würde ich mir keine Sorgen machen…im Juni + Juli kommen Metallica, Muse, 2 x Phil Collins und 2 x Pink. Der ist danach sowieso nicht mehr zu gebrauchen 🙂

  • Bastian

    Klasse! Jeder Satz ein Treffer.

  • Anonymous

    Gute Zusammenfassung, das passt schon alles, aber wieso darf ein Veh denn weitermachen wie bisher, der holt doch die tollen Spieler, die sich seine Trainer wünschen.
    Und der neue kostet schon mal 700.000€ ohne einen Handschlag getan zu haben, wobei ich schon wieder verdrängt habe was der Anfang gekostet hat.
    So viel Geld wie da verbrannt wird kann der Wehrle gar nicht reinholen. 😉

  • spuelhand

    Ehm – kurze Frage, weil ich das nicht verstanden habe: Ist das nun die schlechteste Mannschaft aller Zeiten (also auch schlechter als die, die unter Daum nur dritter geworden ist), die die zurecht abgestiegen ist, oder ist das die Mannschaft, die natürlich die 2. Liga dominieren muss, wie keine vor ihr? Ich bin mir nicht sicher. aber irgendwie habe ich das Gefühl da einen Widerspruch entdeckt zu haben. Ich glaube, dass mit dem Kader, den wir haben, sowohl Peter Stöger als auch Friedhelm Funkel in der ersten Liga die Klasse halten würden.

    Zur etwaigen Vorstandsgegenkandiatur: Ich persönlich fände es sinnvoll, wenn der bisherige Vorstand nicht kandidieren würde, um die Wogen zu glätten. Was mir aber zu oft vergessen wird: Der Vorstand Spinner, Ritterbach, Schumacher war der, den den effzeh aus dem Grab gebuddelt hat und innerhalb von 3 Jahren zum coolsten Verein Deutschlands gemacht hat. Ein Stellenwert, dem viele Wichtigtuer unter Zuhilfenahme des letzjährigen Pechs (und 70 % des Abstiegs waren Pech) wieder völlig zerDEPPert haben und an Entracht Frankfurt weitergegeben haben. Aber wie gesagt, um des lieben Friedens willen, lasst dem Mitgliederat jetzt seine Spielchen zu Ende bringen. Der HSV würde vermutlich Millionen an den Erfinder einer Zeitmaschine bezahlen, wenn letztes Jahr Spinner, Ritterbach und Schumacher das Sagen gehabt hätten.

  • Griescrami

    Absolut geile Zusammenfassung, unterschreibe ich zu 100%.

    @spülhand, das vergisst keiner, aber wie schon im ‘Märzbeben’-beitrag geschrieben ist die Amtszeit in zwei Teilen zu sehen. Ja, die 3 haben ihn aus dem Grab geholt , aber ihn dann auch an den Rande dieses Grabes zurückgebracht. In puncto HSV muss ich dir deshalb -Respektvoll- widersprechen, denn in der Konstellation des letzten Jahres hätten diese drei die Situation dort wahrscheinlich noch schlimmer gemacht. Die drei am Anfang ihrer Amtszeit hätten vielleicht etwas bewegen können, da stimme ich dir zu. Einen schönen Abend noch.

    Grüße!

  • Guido

    Sorry spuelhand,
    aber die Aussage 70% des Abstiegs waren pech, disqualifiziert dich leider. Der Abstieg war weder Pech noch ein Unfall.
    Das war die Schuld einer bescheidene Kaderplanung und eines verkrachten Sportteams.
    Und wer hat das zu überwachen UND zu verantworten. Die drei heiligen die sich lieber mit Stadionneubau und chinesischen Sponsoren beschäftigt haben.

  • spuelhand

    Hey @Guido,

    das mit der Kaderplanung vor der Abstiegssaison mag stimmen (ist nicht meine Meinung) aber was halt nicht passt, ist in dieser Saison dann zu verlangen, dass man mit demselben (oder genauer eher schlechteren Kader) die 2. Liga in Grund dund Boden schießt. Entweder der Abstiegskader war kacke und ist zurecht abgestiegen oder der Kader war eigentlich gut und musste zwangsläufig wieder aufsteigen. Beides geht nicht. Das müsste man mal einsehen. Dann relativiert sich plötzlich auch vieles was man dem aktuellen Vorstand vorwirft. Übrigens aktueller Vorstand, @griesgrami, der hat 2012 den Druck und das Geld vom Abstiegskader genommen und freiwillig ein Konsolidierungsjahr genommen. Der HSV hat jetzt einen teuren Kader und keinen Aufstieg. Den Fehler haben unsere Leute damals nicht gemacht. Das meinte ich mit der Zeitreise.

Haut rein, schreibt mir was!