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Divina Commedia

2:2 trennt sich der 1.FC Köln von Schalke. Ein Triumph, angesichts der unterschiedlichen Leistungsstände beider Teams. Zwei Mal einen Rückstand kämpfend aufgeholt, Schalke so gut es ging vom erspielen klarer Torchancen abgehalten und dennoch alles verloren.

Heute verabschiedet sich Peter Stöger als Trainer des 1.FC Köln und das, lasst es uns ganz klar ansprechen, ist eine gottverdammte Schande. Eine Schmierenkomödie allererster Güte. In der Woche hat Stöger gefordert, dass man entweder zu ihm steht, oder ihm mitteilt, dass er entlassen ist. Heute, vor dem Spiel, kamen dann erste Gerüchte auf, dass es das letzte Spiel von Peter Stöger als Verantwortlicher des 1.FC Kölns sein wird. Die Mannschaft wird es gewusst haben und hat alles daran gelegt, dass der Trainer mit erhobenen Haupt gehen kann. Natürlich ist da keine spielerische Klasse vorhanden und ja, wir können uns über Konstantin Rausch zurecht drei Wochen am Stück aufregen, aber das Team hat versucht das beste aus dem Spiel zu machen.

Der Vorstand hat sich anscheinend nicht dazu hinreißen lassen Peter Stöger das Vertrauen auszusprechen. Dem Peter Stöger, der uns nach Europa gebracht hat, der in seiner Zeit in Köln den Verein aus einem Trümmerhaufen neu aufstellte. Der uns den Glauben an den Verein wiedergegeben hat. Der uns singen und tanzen ließ wie es diese Stadt seit 25 Jahren nicht gesehen hat. Der im Sommer seine Spieler nicht bekam, weil Schmadtke wieder mal cleverer als alle anderen sein wollte und uns eine Bruchlandung sondergleichen bescherte. Diesem Mann entzieht unser Vorstand das Vertrauen? Am Donnerstag spielt der 1.FC Köln zum vielleicht letzten Mal auf absehbare Zeit ein Europapokal-Spiel und das ohne den Mann, der dies ermöglichte. Es ist an Schäbbigkeit nicht zu überbieten.

Lieber Peter Stöger: Danke für alles! Mehr kann ich gar nicht sagen. Es bereitet mir körperliche Schmerzen, Sie gehen zu sehen. Sie waren das beste, was unserem Verein seit Jahrzehnten passiert ist.

Wenn man alles zusammennimmt, die letzten Wochen mal Paroli laufen lässt, wenn man die Aussagen auf der JHV dazu nimmt, die Außendarstellung von Schumacher und Wehrle, dann ist es Zeit für eine Revolution im Club. Gerade bekomme ich eine Nachricht meiner Freundin aus dem Stadion: “Ich hasse den FC”.

Genau.

Vorstand raus!

8 comments to Divina Commedia

  • Tagor2000

    Leider muss ich mich Deinen Worten weitestgehend anschließen.
    “Spürbar scheiße” sind wir beim FC. Wie kann man mit Peter Stöger so umgehen? Wieso hat im Vorstand keiner die Größe zu sagen: “Ja, es läuft nicht gut und wir werden wahrscheinlich aus dem Loch nicht rauskommen. Aber wir stehen zu Peter Stöger und steigen gestärkt aus der 2. Liga wieder auf”.

    Ich kann nur kotzen.

    Bis denn

    Christoph

  • Max

    Danke. Du sprichst mir aus der Seele. Stöger ist der einzige in der ganzen Vereinsführung, der sich der Krise gestellt hat. Er hätte es verdient zu bleiben.
    Es waren schöne Jahre, mit der Illusion, dass der Effzeh wieder ein feiner Club wird. Jetzt sehen wir, dass hinter der Fassade immer noch der gleiche Karnevalsverein steckt wie zu den besten Overath-Zeiten. SCHEIßE. AUCH ICH HASSE DIESEN CLUB.

  • Markus

    Bitte Finger weg von Holstein Kiel und der Überschrift “Alles auf Anfang” – Holstein kann nix dafür

  • Max

    Lese gerade beim Express “FC beweist Moral und sendet Lebenszeichen”
    Da kommt mir echt die Galle hoch.
    Herr Stöger, ich habe für Sie immer nur Hochachtung empfunden und ich möchte mich dafür entschuldigen wie jetzt mit Ihnen umgegangen wird.

  • Hubert

    Ich schliesse mich Max in vollem Umfang an.

  • KB

    Boah. Ich kann kaum in Worte fassen wie wütend und traurig ich immer noch bin. Kurz nach dem Spiel am Samstag habe ich meinem Bruder geschrieben: ‘Wenn die Stöger entlassen, brenne ich Belgrad nieder.’ Es kam sofort zurück: ‘Bin dabei!’ Naja, Belgrad kann ja nix dafür. Du hast schon Recht, das GBH ist das bessere Ziel…
    Vielleicht bin ich auch einfach strunzdumm gewesen zu glauben, dass der effzeh sich wirklich geändert hätte und ein professioneller Club geworden ist. Oder richtiger Fan eines Fussballtrainers zu werden. Ich weiß auch nicht.
    Aber was Spinner und Co in den letzten Monaten abgezogen haben, ist eine Aneinanderreihung von Frechheiten. Und der Umgang mit Stöger ist die Krönung. Aber das ist halt auch Köln: Da fühlt man sich sicher und dann kommt der Schlag in die Magengrube umso fester.
    In ein paar Stunden geht der Flieger nach Belgrad. Come on effzeh, du elender Scheißverein!
    Und an Peter Stöger: Sie sind das Beste, dass dem effzeh zu meinen Lebzeiten passiert ist!

  • spuehlhand

    Peter Stöger war die Person des “spürbar anders”. Einer der ganz wenigen Trainer, der menschlich bleit und der einzige, der dabei witzig ist. Aber statt “Vorstand raus” habe ich eine bessere, konstruktivere Idee. Es ist mein Ernst. Peter Stöger Sportdirektor! Das wäre spürbar anders, wir würden ihn behalten und das kann er halt auch.

  • Max

    Genau das hab ich mich auch gefragt. Warum ist es nicht so abgelaufen? Stöger aus der Schusslinie nehmen ohne ihn zu feuern. Warum war das nicht möglich?

Haut rein, schreibt mir was!