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Eine kurze Geschichte voller Idiotie

Gestern lag die Energieabrechnung 2011 in der Post. Nachdem ich im Dezember die Zählerstände abgelesen hatte und kurz drüber gerechnet habe, bin ich von einem kleinen Guthaben ausgegangen, kam so’n bißchen auf die Gas-Brennwerte an. Ist dann auch so gekommen. Zählerstände stimmten alle. Wasser, Abwasser, Gas und Strom ergab ein kleines plus für mich, so weit, so gut.

An dieser Stelle machen wir einen kleinen Zeitsprung in den Mai 2011. Aufgrund müllerzeugender Ereignisse im Haus bestellte ich am 05.05.2011 eine zweite Hausmülltonne. Klein, 80 Liter Fassungsvermögen. Zusätzlich zu der normalen 120 Liter-Mülltonne. Hierfür stellte mir die Stadt einen neuen monatlichen Abschlag, der 10 Euro höher war als der bis dato gezahlte, aus. Das ging recht fix. Die neue Abschlagsforderung war früher da als die Tonne selbst. Hat also jemand bei den Stadtwerken bzw. dem Betriebshof in Brühl verstanden was ich wollte. Okay.

Nach zwei Wochen haben sich die Vorzeichen wieder geändert, die zweite Mülltonne wird nicht mehr benötigt. Am 20.05. (okay, ein Freitag, hätte wissen müssen, dass das eine doofe Idee ist) telefonierte ich das erste Mal mit dem Betriebshof. Die Mülltonne wird nicht mehr benötigt, ich bitte um Abholung. Am anderen Ende der Leitung war eine Frau, die sich -freundlich aber völlig geisteskrank- nicht im Stande sah zu verstehen, dass ich nicht über meine 120 Liter Tonne, sondern über eine zweite, zusätzlich bestellte 80 Liter Tonne sprach. Ich bedankte mich irgendwann und rief am Montag nochmal an. Diesmal hatte ich einen älteren Herrn am Telefon, der recht zügig wußte, dass ich diese Tonne bestellt hatte (im Hintergrund ein sehr old-schooliges Papierrascheln) und mir versicherte, dass die besagte Tonne am Donnerstag von den Kollegen abgeholt werden würde. Jut. Vielen Dank, auf Wiederhören.
Donnerstags komme ich von der Arbeit nach Hause, glotzt mich doch die -extra am Bürgersteig plazierte- Zusatztonne an. War also keiner da. Hmm.

Am nächsten Montag (ich bin ja nicht doof und lerne, dass man Freitags nicht mehr bei der Stadt anruft) hänge ich also wieder in der städtischen Warteschleife. Nach guten fünf Minuten nimmt eine mißmutige Frauenstimme den Hörer ab und beeindruckt mich mit ihren Skills im aktiven Zuhören. "Ehm", "Uh", "Jajaja", "aha", "ehm" usw, usf. Sie verspricht mir erstens die Tonne abholen zu lassen und den Abschlag wieder um die 10 Ocken, die die Tonne kosten sollte zu reduzieren. Okay. Warten wir’s ab.

Am nächsten Donnerstag wird die Tonne auch wirklich abgeholt. Am 15.06. bucht dann die Stadt vom Konto den Abschlag für Juni 2011 ab. Statt den Abschlag um ‘nen Zehner zu reduzieren, werden nochmal zehn Euro mehr abgebucht. Zum Glück kommt dann auch recht zügig das Schreiben von der Stadt, dass der Abschlag gemäß meinen Wünschen um zehn Euro erhöht wurde. Oh Mann.

Nach einem weiteren Telefonat kommt eine Neuberechnung und siehe da, man erkennt an, dass die zweite Tonne nicht mehr in meinem Verantwortungsbereich liegt und reduziert mir die monatlichen Kosten um eben jene zehn Euro, die sie mir letzten Monat draufgeschlagen haben. Ich rufe also bei der Stadt an…
Jetzt hab ich jemanden, der recht schnell versteht um was es geht und mir innerhalb von zwei Tagen einen neuen Abschlagsplan zukommen läßt. Erneut um ‘nen Zehner reduziert. Wow. Ich hefte die Kacke ab und denke in meinem naiven Geist, dass die Sache damit ausgestanden ist. Bis gestern…

Und damit befinden wir uns wieder in der Gegenwart. Gleichzeitig mit der Energierechung kommt der Gebührenbescheid für Abfall und Oberflächenwasser (das gibt’s auch nur in Deutschland, oder?). Da fordert die Stadt für das Jahr 2011 noch nachträglich 83,irgendwas Euro von mir, weil ja ab dem 01.05.2011 eine zweite Mülltonne à 80 Liter berechnet wird. FÜR DAS GANZE JAHR!
Ich glaube das nächste Telefonat spare ich mir und fahre lieber direkt zum Betriebshof. Es ist doch alles nicht mehr zu fassen!

2 comments to Eine kurze Geschichte voller Idiotie

  • Malzi

    Sorry, aber Sorgen hättest Du Dir machen sollen, wenn alles reibungslos gelaufen wäre. Die von Dir geschilderten Vorgänge halte ich für einen ganz normalen Workflow im öffentlichen Dienst. Und ähnlichen Anbietern von Versorgungsleistungen, sagen wir mal Stromanbietern – weißt´ bescheid!?!?!!?!?!

  • Max

    Ach ja, wer kennt es nicht…
    Das schlimme ist: man kann es nicht mal auf den öffentlichen Dienst schieben, denn mehr Wettbewerb führt auch zu nix, wie man aus endlosen Stunden in den Hotlines verschiedener Mobilfunk-/Telefon-/Internetanbieter leidvoll erfahren muss.

Haut rein, schreibt mir was!