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Embrace the Pain

Am Ende ging noch einmal ein Grollen durch das Müngersdorfer Stadion, ein letztes Come on effzeh. Trotz allem. Einen Versuch noch, eine Grätsche, einen Ballgewinn, ein langer Ball. Die Fahne geht hoch. Abseits. Ende. Schwarz. Zwei Tore aufgeholt, ein Unentschieden gegen die zweitbeste Mannschaft der Bundesliga (bitte fügen sie hier ihre eigenen Witze ein) und doch kein Grund zur Freude, denn mit jetzt acht Punkten Rückstand bei noch drei Spielen, ist der Klassenerhalt wohl ausgeschlossen. Aber eine Erlösung ist es immer noch nicht. Die Saison fühlt sich an wie ein einziger aussichtsloser Kampf, der nicht enden will. Eigentlich sind wir schon seit Oktober abgestiegen und liegen seitdem künstlich beatmet auf der Intensivstation. Braindead, aber eben technisch immer noch nicht bereit unter die Erde zu gehen. Es ist furchtbar.

Und so unnötig. Wenn ich mir nur mal das gestrige Spiel anschaue, dann bekomme ich direkt wieder Bluthochdruck. Wie schon in der Vergangenheit überrascht Ruthenbeck mit einer Aufstellung, die gewürfelt und nicht Gegner-orientiert und planbar aussieht (ich erinnere nur an Frankfurt oder Mainz). Ich kann doch nicht ernsthaft mit einer Dreierkette (mit Freddie fuckin’ Sörensen auf rechts) gegen Schalke auflaufen, dafür gar keinen Plan im Mittelfeld haben, weil da fünf Sechser rumstehen, von denen einer auf der 10 agieren soll und der Rest halt mal guckt, wo noch Rasen ist und vorne, ja da arbeite ich dann mit einer Spitze, weil, hey, wir müssen ja nicht. Das ist doch nicht mehr normal. Ich bin ja schon froh, dass nicht wieder Christian Clemens auf dem Platz stand aber, mal ernsthaft, das geht doch nicht? Ruthenbeck kommt mir vor wie einer, der sich selbst als ungemein clever wahrnimmt, jemand der denkt, dass er die Gegenseite outsmarten kann und damit regelmäßig auf die Nase fällt. Das ist kein Überraschungsmoment, das ist Aktionismus. Dazu diese Selbstüberhöhung, diese Attitüde selbst keine Fehler zu machen. Bei aller fußballerischen Limitierung kann ich doch nicht Sörensen die (alleinige) Schuld für die debakulösen Anfangsminuten geben, das war doch schon mit der Aufstellung klar, dass das in die Hose geht. Nach einer halben Stunde umzustellen ist dann auch kein taktischer Kniff, sondern das Eingeständnis wieder mal in die Scheiße gegriffen zu haben.

Ruthenbeck ist als Trainer völlig überfordert, seine Auftritte in der Öffentlichkeit, seine Aussagen in Interviews (“die Jungs” (ich natürlich nicht!) “haben Fehler gemacht”, “die Weinen weil sie auch erschöpft sind”, “wir haben den Gegner analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir ihn schlagen können”), seine Phrasendrescherei, seine platten Durchhalteparolen, sein ganzes Ich-bin-der-tollste-Auftreten hätte nur funktionieren können, wenn die Ergebnisse gestimmt hätten. Und, machen wir uns nichts vor, die Ergebnisse stimmen nicht. In der Ruthenbeckschen Rückrunde sind wir auf Tabellenplatz 14. Es wurden vier von 14 Spiele gewonnen. Man lässt sich in Hoffenheim 0:6 zerlegen (bringt aber beim zwischenzeitlichen 0:3 noch einen Stürmer, weil, hey, Torverhältnis? Fuck it!), spielt gegen Mainz den größten Scheiß zusammen, bricht in Berlin in sich zusammen und tritt gegen Schalke mit einer taktischen Vorgabe an, dass mir die Fußnägel abfallen. Junge, Junge. Mit einem anständigen Trainer hätte der FC vielleicht tatsächlich noch in den Abstiegskampf eingreifen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch mit Stöger nicht schlechter, sondern eher besser dastehen würden. Man darf einfach nicht vergessen, dass es eine andere Mannschaft ist, als in der Hinrunde. Allein, dass mit Terodde ein Zielspieler auf dem Platz stehen kann, ist eine andere Ausgangssituation als unter Stöger. Hat man dann ja auch gegen Gladbach und den HSV gesehen. Meint Ihr, dass die Siege Ruthenbecksche Genialität war? Nein, Mann, da stand dann einer der die Tore gemacht hat. Was sich ja auch schon wieder relativiert hat aber, hey, immerhin.

Bei allen Fehlern, die der 1.FC Köln in dieser Saison begangen hat, Ruthenbeck nur einen Vertrag bis zum Sommer gegeben zu haben, gehört nicht dazu.

Überhaupt ist das Sportliche im Moment unser kleinstes Problem. Ja, okay, wir steigen ab. Na und? Wir hatten Europa, wir werden nächstes Jahr wieder ein paar mehr Spiele gewinnen, vielleicht sind wir in 365 Tagen betrunken am Steinauto und feiern den Aufstieg, wir werden ein paar richtig coole Mannschaften besuchen, vielleicht (wohl eher nicht, aber die Hoffnung stirbt ja zum Schluss) steigt der HSV mit ab, der ganze Stress mit Gladbach/Leverkusen/Schalke/Düsseldorf fällt weg, es wird mal wieder normale Karten geben, die Aasgeier werden vielleicht etwas weniger werden und am Ende ist die Hütte dann doch wieder voll, weil sich die Liebe zu diesem Verein nicht über eine Liga-Zugehörigkeit definiert. Weil es eben der 1.FC Köln ist. Unser 1.FC Köln. Wenn du in dieser Stadt lebst, ist es völlig egal, ob du dich für Fußball interessierst, ob du keinerlei Sympathien für den effzeh hast, du kommst nicht daran vorbei. Der 1.FC Köln ist ein Teil unserer DNA, er ist größer als ein weiterer beschissener Abstieg.

Und er ist größer als seine Protagonisten. Er ist größer als ich und du, er ist größer als alle Spieler und ganz sicher ist er auch größer als ein Vorstand, Pressesprecher oder Aufsichtsrat. Diesen Satz sollte man in großen Lettern ans Geißbockheim sprühen. Es geht um den 1.FC Köln, nicht um Werner Spinner. Nicht um Alexander Wehrle. Nicht um Toni Schumacher und auch nicht um Markus Ritterbach. Ich habe das Gefühl, dass das nicht Konsens ist. Dieser Vorstand ist ein Debakel. Ein würdeloser Haufen. Ich ertrage es nicht mehr. Es wird keine Gelegenheit ausgelassen um sich selbst in gutem Licht dastehen zu lassen, es wird gehetzt, wie man es sonst nur aus der großen Weltpolitik kennt, es werden Artikel lanciert, die als Gefälligkeits-Journalismus noch milde umschrieben sind und vor allen Dingen werden die Leute für dumm verkauft. Es wird mit dem Klischee des idiotischen, selbstverliebten Kölners gespielt und -das ist das schlimme- es klappt auch noch. Solange jemand besoffen in Belgrad vom Tisch fällt, dabei kölsche Lieder singt und den Schal schwenkt, klatscht das Volk. E Jeföhl dat verbink, FC Kölle. Solange nur ein Feindbild etabliert ist und dieses für jeden Mist, der passiert auch immer schön und unwidersprochen verantwortlich gemacht werden kann, ist doch alles gut. In einem Verein mit >100.000 Mitgliedern hast du halt genau die gleiche kritische Masse wie in einem Verein mit 10.000 Mitgliedern, die fallen halt nur nicht mehr auf, weil es so viel Klatschvieh gibt.

Diese Woche lanciert der Verein wieder einen Artikel in der Rundschau, der so unglaublich schlechten Stil hat, dass man den Autor Thorsten Moeck fragen möchte, was er denn als Gegenleistung bekommen hat. Werner Spinner darf referieren, dass “die Ultras sich aus dem Dialog verabschiedet [haben]. Es wird mit haltlosen Verschwörungstheorien Stimmung gegen den Vorstand gemacht, der wegen der sportlichen Situation erstmals seit Jahren angreifbar scheint“, es wird aus Fan-Foren(!) zitiert und Volker Lange, Schutzheiliger aller Ehrenfelder Kebap-Läden, darf natürlich auch noch seine Sicht der Dinge aus dem Wolkenkuckucksheim funken. Dieser Artikel (am Spieltag veröffentlicht) reiht sich ein in eine ganze Liste tendenziöser Berichterstattung über die Führungsriege des FC. Die Richtung ist immer die gleiche: Wir sind die Retter dieses Vereins, wer gegen uns ist, ist ein Spalter und schadet dem Club.

Dabei sind es nicht nur Ultras, die diesem Vorstand kritisch gegenüber stehen. Ich z.B. würde mich als sehr, sehr weit entfernt von der Ultra-Bewegung einschätzen und kann dennoch nicht verhehlen, dass die Entscheidungen des Vereins, seien es Stadionverbote, der berühmte offene Brief, die dauerhafte Diffamierung einzelner Personen, mir ebenso bitter aufstoßen wie es wohl in den Gruppen selbst der Fall ist. Da wird im GBE vor dem Spiel gegen Schalke im Vorwort wieder der Kritik-Hammer rausgeholt, wohl wissend und absolut berechnend, dass alles was da steht nur dem Zweck dienen soll, die Fans in Misskredit beim Rest-Stadion-Publikum zu bringen. Hat ja auch ziemlich gut geklappt, wie man an der Reaktion auf das “Vorstand raus” der Südkurve gesehen und gehört hat. Da fahren 4-5.000 Kölner zum Auswärtsspiel des abgeschlagenen Tabellenletzten nach Berlin, sorgen da für diese unnachahmliche Atmosphäre und der Vorstand kann es nicht lassen herauszustellen, dass “umso mehr die wenigen, denen das Gespür für die Situation fehlt auffallen”. Dass da fünf Plastik-Becher auf Leichenfledder-Fotografen geworfen wurden und Jonas Hector sein Trikot wieder aufsammeln musste, das steht da nicht, das wird nicht herausgestellt. Es könnte alles passiert sein. Der Jupp, der mit seinem Trikot und dem Hütchen und dem Schal und dem Sitzkissen seit hundert Jahren mit dem FC durch et Führ jeht, der weiß das nicht. Der war nicht in Berlin. Der sitzt zu Hause, liest DuMont und vielleicht noch Nordkorea, guckt in das Geißbock Echo und hat wieder was, über das er sich aufregen kann. Das ist schon clever gemacht.

Ebenfalls diese Woche sorgte ein Artikel bei effzeh.com für Erheiterung, in dem klar gestellt wurde, dass der Verein bzw. der Vorstand wieder mal nicht satzungsgemäß gearbeitet hat. Nein, angeblich nicht satzungsgemäß gearbeitet hat. Ich muss im Konjunktiv bleiben, da ich es ja auch nicht weiß. Der FC erklärt auf der Vereins-Homepage, dass das natürlich gelogen sei. Die Vereins-Version wird von Karl-Ludwig Kley (Beiratsvorsitzender) und Lionel Souque (Aufsichtsratsvorsitzender) bestätigt. Die Mitgliederrat-Teilnehmer am gemeinsamen Ausschluss, Stefan Müller-Römer und Carsten Wettich werden nicht genannt. Man möge sich selbst ein Urteil bilden. Wenn man die Historie dieses Vorstands zu Rate zieht, dann kommt man vielleicht selber drauf.

Spätestens seit der Hoodie-Schmach auf der JHV, eigentlich aber schon nach der Rede zur Saisoneröffnung, in der Werner Spinner in bedenklicher Weise gegen einen demokratischen Vorgang in unserem Verein als Misstrauens-Bekundung propagierte ist die wahre Natur der drei Spitzen ans Tageslicht gekommen. Es geht hier um Posten- und Machterhalt, es geht um persönliche Eitelkeiten und erst ganz zum Schluss um die Sache. Dieser Vorstand hat jahrelang das Glück gehabt, dass sich die sportliche Situation verbessert hat. Jetzt, bzw. im Sommer, als klar war, dass das Kartenhaus einstürzen wird und der Verein mit voller Wucht gegen die Wand gefahren wird, hat man seine Kontrollfunktion nicht ausgefüllt, man hat keine Entscheidungen getroffen, sondern ist in den Fuchsbau zurück gekrochen und hat gehofft, dass alles nicht so schlimm wird. Es wurde aber noch schlimmer.

– Ein starker Vorstand hätte in der Sommerpause eine Entscheidung pro Stöger oder pro Schmadtke gefällt und nicht sehenden Auges weiter auf den Abgrund zugesteuert
– Ein starker Vorstand hätte nach London den Mund aufgemacht und die verteidigt, die es verdient gehabt hätten und nicht diese duckmäuserischen Erklärungen abgegeben
– Ein starker Vorstand stellt sich hinter seiner Mitglieder und arbeitet nicht aktiv gegen sie
– Ein starker Vorstand hätte sich bei einem Sachargument, wie es bei der angestrebten Satzungsänderung sicher der Fall war, einem demokratischen Prozess ausgesetzt, hätte versucht mit Argumenten seinen eigene Sicht der Dinge darzulegen
– Ein starker Vorstand hätte eine Mitgliederbestechung nicht nötig gehabt
– Ein starker Vorstand sollte das Gespräch mit Kritikern suchen, statt beleidigt die Presse einzuschalten und Politik zu machen
– Ein starker Vorstand hat es nicht nötig einzelne Personen namentlich zu diskreditieren
– Ein starker Vorstand wäre transparent, was Investoren-Pläne angeht
– Ein starker Vorstand wäre transparent, was Stadionpläne angeht
– Ein starker Vorstand schützt seine Mitglieder vor Repressionen, statt diese zur forcieren
– Ein starker Vorstand hätte sich nach Belgrad informieren können, was da denn passiert ist
– Einem starken Vorstand geht es in erster Linie um dem Verein

Nichts davon ist dieser Vorstand. Er muss zur Wahl gestellt werden. Es muss sich in der Vereinskultur grundlegendes ändern. Es geht nicht, dass wir uns als Mitglieder vom Vorstand auf der Nase rumtanzen lassen. Wir müssen laut sein und diese Missstände ansprechen. Es ist nicht der 1.FC Werner Spinner, es ist der 1.FC Köln. Und wie oben gesagt, ist dieser Club größer als wir alle. So geht es nicht weiter. Vielleicht ist die Gelegenheit mit dem sportlichen Abstieg gar nicht so schlecht. Vielleicht kann man sich in der Diaspora der zweiten Liga konsolidieren und in Ruhe eine Opposition aufstellen. Ich weiß es nicht. Alles was ich weiß, ist, dass ich meinen Verein behalten will, dass ich mich nicht in einen HFC-Falke-Zustand transferieren muss, denn darauf steuern wir gerade gewaltig zu.

Noch ist es aber nicht soweit. Nach dem Spiel gestern kam die Mannschaft in die Kurve und lernt, dass diese Unterstützung, die der Verein erfährt keine temporäre Laune ist. Dieses Team hat nach 31 Spielen 22 Punkte auf der Habenseite und wird dennoch mit Applaus empfangen. Einzelne Spieler weinen, es ist ein hoch-emotionaler Moment. Ein Moment, der nur durch dieses Miteinander ensteht, für das der 1.FC Köln steht und stehen muss. Nur zesamme simmer stark. Vielleicht wird es dem ein oder anderen doch schwerer fallen den Verein zu wechseln als bei anderen Clubs, weil das Müngersdorfer Stadion eben doch etwas besonderes ist. Weil es doch etwas anderes ist für einen Verein zu spielen, der eine ganze Stadt, der hunderttausende Menschen in Beschlag nimmt. Ich weiß es nicht, ich kann das auch nicht objektiv beurteilen, ich bin Fan, das sind Profis, die haben einen anderen Fokus und das ist auch völlig legitim. Aber erste Anzeichen, dass es Teile des Teams gibt, die weiter in Köln spielen wollen gibt es ja. Marco Höger erklärte sich letzte Woche pro Verbleib, von Timo Horn liest man auch immer, dass es ernsthaft darüber nachdenkt zu bleiben und heute unterschreibt dann Jonas Hector einen neuen Vertrag bis 2023.

Es wäre problemlos möglich gewesen, nach dieser Saison zu einem anderen Verein zu wechseln, aber für mich fühlte sich das nicht richtig an. Wir haben viele Gespräche in den letzten Wochen geführt und ich habe mir viele Gedanken gemacht. Das Ergebnis ist für mich eindeutig: Ich gehöre zum FC und will mit dem Team und unseren Fans im Rücken in der neuen Saison wieder voll angreifen.

Diese Bekenntnis zum 1.FC Köln macht mich stolz. Es gibt gar kein anderes Wort dafür. Hector ist Nationalspieler, riskiert damit absolut seine internationale Karriere und verzichtet wahrscheinlich auch auf einen Haufen Geld. Das ist nicht selbstverständlich und auch nicht rational erklärbar. Es ist eine Gefühls-Entscheidung. Und wenn ein Verein bei einem Profi einen solche auslösen kann, dann kann dort nicht alles schlecht sein. Dieses Gefühl, das besonders-sein, das müssen wir uns erhalten. Ob nun in der zweiten Liga oder im Europapokal.

Es geht weiter.

Come on effzeh!

8 comments to Embrace the Pain

  • kilino

    Schreibst mir in zu 95% aus der Seele, gerade in Bezug auf den Vorstand und die Presse. Der Artikel in der Rundschau war bodenlos und hatte nichts mit Journalismus zu tun, sondern war plumper Kampagnendreck auf Bild-Niveau. Aber auch Journalisten wie Frank Lußem, dessen Artikel handwerklich wenigstens journalistisch sind, stoßen mir zunehmend sauer auf. Ist aber auch wieder kein Wunder bei ihm, der war ja Ghostwriter für das Buch vom Schumacher letztes Jahr. Naja, man kennt sich halt mal wieder sehr gut 🙂 Es ist hoffnungslos, eine kritische Masse zu erreichen.

    Meine Wut richtet sich derzeit aber eher auf Schmadtke und Stöger. Die reihen sich in das Kabinett der Eitelkeiten in meinen Augen nahtlos ein. Während du bei den Spielen auf Ruthenbeck schimpst, schimpfe ich auf Schmadtke, Stöger, den Vorstand und alle andenen Verantwortlichen, das wir wegen deren Ego-Nummern absteigen.
    Ich meine, über Schmadtke ist sowieso jedes Wort zu viel, entweder der hatte keinen Bock mehr und hat absichtlich vereinsschädigend gehandelt oder der ist ein zeitlich überholter Manager wie Klaus Allofs. Kann sich jeder selbst überlegen.
    Stöger kam mir in der Hinrunde aber auch mental sehr ausgebrannt vor. Der war mit seinem Latein am Ende, das z.B. Lehmann unter ihm Stammspieler war hat mir jeden Spieltag körperliche Schmerzen bereitet. Dazu kam da taktisch gar nichts mehr außer der selbe lange Hafer wie 16/17. Und die Rückrunde da war auch schon nicht gut (alleine das Pokalspiel beim HSV mit Rudnevs und Zoller auf den Flügeln, ich wimmere immer noch schmerzerfüllt), nur das da eben statt Cordoba noch Modeste stand.
    Man hätte sich retrospektiv im Sommer trennen sollen (meiner Meinung nach), spätestens aber nach dem schlechten Saisonstart. Aber gut, es im Nachhinein besser wissen zu wollen ist immer einfach. Jedenfalls will ich Stöger nicht aus der Verantwortung nehmen, man hat die beste Ausgangsposition der letzten 20 Jahre im Endeffekt kollektiv und leider auch mit Ansage absehbar komplett an die Wand gefahren / fahren lassen. Der Abstieg wirft uns wieder Jahre zurück, wieder einmal ist Murmeltiertag und in den kommenden Wochen wird uns der nächste Thomas Bröker als talentierter Spieler mit Erfahrung präsentiert, der die Mannschaft führen soll. Ich kotze da jetzt schon.

    Und Ruthenbeck? Ja, Ruthenbeck ist überfordert und hat nicht das Format für einen Bundesligatrainer, aber der Klassenerhalt war mit dem Kader nie realistisch. Ruthenbeck ist mir eigentlich egal, er hat den Konkurs halt ein halbes Jahr mehr schlecht als recht verwaltet. Soll er halt Sprüche raushauen, er ist für mich eine komplett uninteressante Person. Kaputt hat er auch nichts mehr gemacht.

  • Nicht aufgeben! Immer weiter kritisch sein den e.V. stärken und weiter unterstützen

    Je mehr der Platz den vereinspolitisch Uninteressierten gewährt wird, desto mehr entfernt man sich

    Glaubt mir, ich weiß sehr gut, wovon ich schreibe

  • MB

    Sehr sehr starker Artikel. Zu 95 Prozent alles richtig getroffen.

  • Jürgen

    Sorry, aber dein Problem mit Ruthenbeck wird echt manisch. lachen musste ich nur als du ernsthaft behauptet hast, das hätten wir auch mit Stöger hinbekommen. Schau dir mal die Aufstellungen in den ersten Wochen der Saison an, z.B. beim 0:5 in Dortmund. Da war noch keine Verletztenwelle, da war alle Spieler an Bord. Da verliert ein Trainer den Zielspieler, auf dem sein ganzes Offensivkonzept basiert und er lässt in der neuen Saison genauso weiterspielen. Dann verlierst du ein Spiel nach dem anderen und nichts ändert sich. Nichts und erzähl mir nicht das es nur an den Spielern lag, immer die langen Bälle die zu 95% zu Ballverlust führten. Ich habe kein einziges gutes Spiel über 90 Minuten in der Hinrunde gesehen, kein Einziges. Das war offensiv an Harm- und Einfallslosigkeit nicht zu überbieten. Und eine Woche später gab es dieselbe Taktik schon wieder.
    Und die Defensive, die uns vorher den Arsch gerettet hat, funktionierte auch nicht mehr. Wir haben Stöger, dem ich sehr dankbar für seine Arbeit in Köln bin, viel zu spät entlassen. Nach 3 Punkten aus 14 Spielen den Trainer aus der Kritik zu nehmen ist bizarr.

  • FC

    Gut angefangen und dann doch wieder auf die Vorstandshetzstraße abgebogen. Eine These aufzustellen, zu betonen, dass man dafür keinerlei Belege hat und diese dann doch bestätigen, in dem das einzige Argument lautet: “Wenn man die Historie dieses Vorstands zu Rate zieht, dann kommt man vielleicht selber drauf.” Ist einfach nur peinlich. Ebenso peinlich wie die Behauptung, Stöger hätte ähnlich viele Punkte geholt. Das ist erbärmlich. Stöger hatte hier fertig. Stöger hatte sich mit Schmadtke überworfen. Diese beiden Herren haben den Abstieg in der Sommerpause besiegelt, nicht in der Hinrunde. Ach… was mache ich mir überhaupt die Mühe unter so ein verblendetes Geschreibsel zu antworten …

  • Multitalent

    Viele Punkte super beschrieben aber leider auch sehr viel was ich nicht nachvollziehen kann! Stöger und Schmadtke Thema wurde lediglich zu spät gehandelt bei beiden! Transferpolitik sowie körperliche Fitness sagen dabei alles aus! Das Spiel gegen Freiburg hat Bände gesprochen wenn man sieht das ein Team nach 55.min stehend K.O. ist.
    Des Weiteren bin ich auch dafür das sich ein Verein schützend vor die Mitglieder stellt aber halt nur bis zu einem Gewissen Zeitpunkt und zwar genau ab diesem nicht mehr wenn gegen Gesetzte verstoßen wird und der Verein dadurch in Regress gezogen wird!
    Diese Gelder sind genau so überflüssig wie die Abfindung von Schmadtke oder Stöger.
    Man sollte nicht immer nur eine Seite betrachten. Denn die Fehler ziehen sich beiderseits wie ein roter Faden durch die letzen Jahre!!!!

    Aufbau geht nur zusammen wenn man jetzt Kompromisse eingeht und Fehler eingesteht!

    Come on FC

  • Tobi

    Ich gebe Dir da Recht Axel. Ruthenbeck tut sich vor allem mit hohler Phrasendrescherei und Planlosigkeit hervor. Ein System ist unter ihm bei weitem nicht zu erkennen. Ich denke ein großer Fehler war es, nachdem man relativ zügig auf 4 Punkte an den Relegationplatz heran gerutscht war, weiterhin “Endspiele” auszurufen anstatt zu sagen “Ok, jetzt sind wir im Geschäft und schauen, dass wir uns stabilisieren um dann sukzessive weiter voran zu kommen”.

    Ob es Stöger nun besser gemacht hätte, ist natürlich relativ spekulativ, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er in der Rückrunde weniger Punkte als SR geholt hätte. Ich denke, das hätte kaum ein erfahrener Trainer – eher wären es der ein oder andere mehr gewesen; aber wie gesagt, bleibt das natürlich Spekulation.

    Ganz davon ab, dass es natürlich oberste Priorität haben wird, sofort wieder aufzusteigen, sollte sich jedes Mitglied ganz genau überlegen, dem Vorstand bei der MV nochmal das Vertrauen auszusprechen. Sich im Erfolg zu sonnen und bei jeder sein Gesicht in die Kameras zu halten aber bei der ersten echten Krise der Amtszeit abzutauchen, von eigenen Fehlern abzulenken indem man andere in Misskredit bringt und die Mitglieder auf billigste Weise zu manipulieren ist eines Vorstandes des 1. FC Köln unwürdig (auch wenn das ja leider lange Tradition hat). Die Herren WS, TS, und MR haben auch in meinen Augen ausgedient und tragen die Hauptverantwortung an der aktuellen Situation. Ein neuer Vorstand ist alternativlos – auch wenn mir aktuell die Phantasie fehlt, auf Alternativen zu kommen. Umso wichtiger wird es sein, Initiativen wie 100% FC zu stärken, da hier Leute am Werk sind, denen es eben nicht um Selbstdarstellung sondern um den Verein geht.

    Come on FC!

    P.S. Es ist immer wieder ein großer Genuss, deinen Blog zu lesen. Mach weiter so!

  • Effzeh1948

    Mega Artikel, danke!!

Haut rein, schreibt mir was!