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Preussen Berlin – effzeh: Das schwimmt sogar in Milch

Auf dem Weg zum Traumfinale gegen den FC Sankt Pauli in Berlin, auf dem Weg Richtung Baku und der ersten Europapokal-Teilnahme seit dem 30.09.1992, hat der Fußballgott eine Erstrundenpartie in Berlin angesetzt. Beim sechstklassigen BFC Preussen musste der effzeh die Pflichtspiel-Saison 2016/17 beginnen und tat, was ihm aufgetragen: Gewinnen, ohne Verletzung aus dem Spiel kommen, unnötigen Quatsch vermeiden. Alles gut.

Ich hab’ das Spiel irgendwann um die 65. Minute ausgemacht um auf die Konferenz-Option zu wechseln, weil bis dahin eigentlich die Geschichte erzählt war. In der ersten Halbzeit rennen die Amateure halt wie blöd, versuchen fast ein Pressing, aus dem sich unsere Mannschaft aber (natürlich) recht leicht mit Flankenwechseln und einfachen Zweikämpfen befreien kann. Befreien ist hier vielleicht sogar das falsche Wort, weil eine Befreiuung ja eine Notsituation voraussetzt aber dem war eigentlich nicht so. Natürlich hatte der BFC die ein- oder andere Situation vor dem Kölner Tor aber letztlich war es nie so, dass wir uns Gedanken um ein Weiterkommen hätten machen müssen. Zu groß waren dann doch die Unterschiede. Sowohl körperlich, technisch als auch spieltaktisch war klar, dass der 1.FC Köln keine Probleme mit dem Gegner hat.

Ja, die Chancenverwertung zu Beginn war etwas mau, Tony Modeste und Artjoms Rudnevs hätten früher den Deckel drauf machen müssen.
Ja, in der Rückwärtsbewegung wurde teilweise recht schlampig gehandelt, was aber natürlich auch der Ausgangssituation geschuldet war. Da können die Spieler und Verantwortlichen noch tausend Mal davon reden, dass man den Gegner ernst nimmt und dass man seriös an die Aufgabe herangeht aber letztlich wissen Bundesliga-Spieler, dass sie kollektiv nicht gegen einen Sechstligisten verlieren können. Da kann einer mal einen so gebrauchten Tag haben, dass es vielleicht doof aussieht aber elf gegen elf muss der Erstligist das Spiel gewinnen. Da gibt es keine Zweifel. Spätestens mit dem zu erwartenden Kräfteverlust der Amateure wird es eine klare Sache.

Und genauso kommt es dann auch. Hatte der effzeh bis zur 60.,70. Minute nicht wirklich viel aus seinen Chancen gemacht, wird es danach zum Trainingsspiel, weil es kaum mehr zu Zweikampfsituationen kommt, weil die Freizeitkicker viel zu weit vom Ball weg sind, um die Pässe zu unterbinden, weil die Laufduelle nicht mehr fair sind und weil sich -nachdem der einzige Trumpf, der Kampfgeist, gespielt ist- ganz simpel die fußballerische Klasse durchsetzt.

Das war nicht mehr und nicht weniger als eine Pflichtaufgabe für den 1.FC Köln, die im Standgas heruntergespielt werden konnte. Ganz unspektakulär.

Und natürlich ist das Spiel auch ein Muster ohne Wert, da müssen wir ja nicht drüber reden, oder? Ob sich die Umstellung Hectors in eine etwas offensivere, zentralere Rolle auszahlen wird? Ob die Abwehr mit Dreier- oder Viererkette in die Saison starten wird? Ob Peter Stöger wirklich mit zwei Stoßstürmern anfangen will? Ob Rausch schon das Duell gegen Mladenovic gewonnen hat? Alles Fragen, auf die das Pokalspiel in der alten Försterei keine Antworten liefern kann.

Um bei den Trümpfen zu bleiben: Der effzeh hatte einen Grand mit Vieren und 72 Punkten auf der Hand, konnte zwei Asse drücken und hatte Aufspiel. Das Spiel musst du gewinnen ohne zu überlegen und ohne Grund sich danach auf die Schulter zu klopfen.

Aufgabe erfüllt, weitermachen.

Die 2. Runde wird am Freitag vom ehemaligen Schokopudding- und Schuppenshampoo-Testimonial Oliver Bierhoff gezogen und alles andere als ein weiteres Auswärtsspiel würde schockieren. Das Spiel in Berlin war das 14. Pokalspiel in Folge, das auswärts bestritten werden musste. Komm, Olli, schenk uns ein Spiel bei Lotte oder so. Danke.

Come on effzeh!

1 comment to Preussen Berlin – effzeh: Das schwimmt sogar in Milch

Haut rein, schreibt mir was!