Social Media:

Support your local Randsportart!

Heute mal [Offtopic]. Ich war gestern zum ersten Mal in diesem Jahr zum Baseball bei den Cardinals (was man mir nicht vorwerfen mag, da es auch die erste Gelegenheit war), die ihren Home-Opener gegen die Solingen Alligators veranstalteten. Beide Spiele gingen an den Gegner, die Cards sind leider nicht die beste Mannschaft in der Liga aber das spielt erstmal keine große Rolle.

Baseball in Köln ist noch mehr Randsportart, als Ihr Euch das vorstellen könnt. Das sieht leider nicht nach erster Liga aus. Da muss sich was tun. Da sollte sich was tun.

Es fängt damit an, dass die Stadt Köln den Zugang zum Circlewood Stadium, wie die Wiese rechts der Aachener Strasse etwas vollmundig genannt wird, einfach dicht macht. Der Zufahrtsweg ist zwar als solcher gekennzeichnet aber eben mit einer Schranke geschlossen. Das macht es für Menschen, die nicht per Fahrrad oder zu Fuß in den Wald marschieren wollen oder können erstmal schwierig. Mein Verdacht (wirklich nur ein Verdacht) ist, dass der ebenfalls dort beheimatete Reitverein bei der Stadt interveniert hat. Keine Ahnung. Oder die Stadt (sie weist extra darauf hin, dass diese Parkplätze bei Veranstaltungen gebührenpflichtig sind), hatte keine Kapazitäten da am Sonntag jemanden hinzustellen um zu kassieren. Und dann macht man halt lieber zu, ne? Es ist auf jeden Fall ein Unding, es den Menschen auch noch extra schwer zu machen, die Spiele zu besuchen, denn natürlich fährt man da erstmal rein, sieht die Schranke und muss sich dann weiteres überlegen. Also erstmal drehen, stadtauswärts fahren, wieder drehen, auf der anderen Seite einen P+R Parkplatz finden und dann marschieren. Ganz ehrlich, ich war kurz davor wieder nach Hause zu fahren. Was ein Schwachsinn. Aber, ich bin mir sicher die Stadt hat eine ganz vorzügliche Erklärung. Bestimmt.

Nun gut, sei es wie es sei, letztlich kommt man schon irgendwie hin, wenn man denn will. Leider ist der Zuschauerzuspruch beim Baseball in Köln nicht sonderlich hoch. Die Cards hatten mit Solingen noch einen Gegner, der anständig Fans mitbringt, dazu die Tatsache, dass es eben der erste Heimspiel-Sonntag der Saison war, es waren vielleicht 150 Menschen vor Ort. Das können im Lauf der Saison aber auch nochmal deutlich weniger werden, wie wir letztes Jahr feststellen mussten. 5 Euro kostet die Karte für einen Erwachsenen, das ist nicht die Welt, daran kann es nicht liegen. Es wird schon das generelle Desinteresse der Kölner sein, die die Cards da etwas darben lassen. Ich frage mich z.B. ob es nicht die Möglichkeit geben könnte, dass der effzeh, der nur eine Strassenbreite entfernt seine Spiele austrägt, da nicht unterstützend tätig werden könnte. Von mir aus gilt eine Eintrittskarte für den 1.FC Köln gleichzeitig auch für die Cardinals, dafür spendet der effzeh einfach mal 5.000 Euro. Das ist für den einen Club nicht mal ein Fliegenschiss und der andere (ohne jetzt den genauen Etat zu kennen) hat ein bisschen Luft zum atmen. Vielleicht kann man damit auch ein paar Fans gewinnen? Und wenn es nur 10 Leute annehmen, denen es gefällt, die dann davon erzählen, beim nächsten Mal wiederkommen und ihre Familie mitbringen? Das kann doch nicht so schwer sein. Ich will hier kein Abhängigkeits-Szenario installieren, das sollte schon auf Basis “Wir helfen dem Kölner Amateur-Sport” geschehen aber auch für den effzeh sehe ich da keine Nachteile. Man bekommt ein bisschen gute Presse und kann ein wenig die Tatsache, dass nach dem 1.FC Köln im Sport-Sponsoring in der Stadt ein schwarzes Loch klafft ein wenig kaschieren. Zudem ist es kein Aufwand. Natürlich weiß ich gar nicht, ob die Cardinals damit einverstanden wären aber ich kann mir heute eigentlich kein Szenario vorstellen, warum nicht.

Und, liebe Leute, es lohnt sich wirklich mal dort hinzugehen. Ihr macht Euch einen schönen Tag auf der Anlage, guckt guten Sport, esst einen leckeren Burger, der individuell belegt werden kann oder ein Hotdog, trinkt ein Bierchen oder einen Kaffee, es gibt auch Kuchen oder Schoki, das ist alles sowas von entspannt und schön. Man merkt, dass das alles nur aus Liebe zum Club und zum Spiel gemacht wird, es gibt da kein kommerzielles Interesse. Der Cheeseburger kostet 2,50 €, die Cola oder das Bier 1,50 €, das deckt halt in etwa die Kosten. Trotzdem gibt es Leute, die ihr eigenes Essen mitbringen, was ich nicht verstehen kann. Ich mein, ich kann doch nicht zu geizig sein 1 € für ein Snickers auszugeben und mir das stattdessen selbst von zu Hause mitzubringen? Das gibt es doch nicht. Ja, wenn ich zum effzeh gehe und der will 8 Euro für ein schales Bier und eine bereits zwei Mal qualvoll verendete Wurst im Labbelbrötchen haben, dann verstehe ich ja, dass man sich erstmal an den Kiosk stellt. Aber hier reden wir über puren Amateur-Sport, der darauf angewiesen ist, dass die paar Besucher die kommen auch ein paar Taler dalassen. Das geht mir echt nicht in den Schädel. Die Cardinals stellen sogar eine Pfandtonne auf, damit man die 15 Cent Pfand, die die Flasche kostet spenden kann. Fünfzehn Cent, Herrgott nochmal. Das sind die Dimensionen, in denen wir uns dort bewegen. Und dann kommen da Leute hin und packen ihr Picknick aus? Himmel…

Der Besuch ist das eine aber auch im Sponsoring-Bereich sieht es nicht sonderlich gut aus. Das Outfield sieht aus, als hätten die Cardianls bei einer Nacht und Nebel-Aktion auf einem Tennisplatz ein paar “Wilson”-Banner geklaut, damit es nicht so leer wirkt. Sogar die Sparkasse hat mittlerweile kein Werbeplakat mehr in Müngersdorf. Das ist so traurig. Auf dem Weg zur Tribüne gibt es genau eine Werbung, die für ein amerikanisches Restaurant in Frechen. Sonst ist da nichts. Es kann doch nicht sein, dass in einer Millionenstadt wie Köln niemand mit Bundesliga-Sport werben möchte, vor allen Dingen wenn man bedenkt um welche Beträge es hier geht. Kölner Bank, Ford, Toyota, ihr würdet das doch gar nicht merken? Mann, ey.

Attraktivität für Sponsoren wird größer, wenn es die Menschen interessiert, also:
Gebt Euch mal nen Ruck. Besucht mal ein Heimspiel, ich verspreche Euch, dass es sich lohnt. Und habt keine Angst, wenn Ihr die Regeln nicht kennt. Das sitzen nette Menschen, die alles erklären, wenn Ihr Fragen habt, der Stadionsprecher erklärt ebenfalls alle Aus und Punkte und außerdem ist Baseball gar nicht so kompliziert wie man sich das als Außenstehender vorstellt. Die Einstiegshürde das Spiel zu verstehen ist nicht hoch und auch wenn man nicht die Infield-Flyout-Rule kennt, ist das kein Grund das Spiel nicht verfolgen zu können. Echt jetzt, geht da mal hin, esst nen Burger und unterstützt ein bisschen den Kölner Randsport. Es lohnt sich.

Ich bin auch meistens da, vielleicht halten wir ja mal ein Schwätzchen. Die Termine für diesen Sommer:
– 07. Mai, 13 Uhr und 16:30 Uhr gegen Untouchables Paderborn
– 21. Mai, 13 Uhr und 16:30 Uhr gegen Dortmund Wanderes
– 25. Mai, 13 Uhr und 16:30 Uhr gegen Bonn Capitals (DERBY!!!)
– 10. Juni, 13 Uhr und 16:30 Uhr gegen Dohren Wild Farmers und
– 08. Juli, 13 Uhr und 16:30 Uhr gegen Hamburg Stealers

Wir sehen uns im Ballpark, ja? Versprochen? Okay. Bis dann.
Und, lieber effzeh: Mach das mal. Lass mal was springen. Danke und Grüße!

Haut rein, schreibt mir was!