Wer hier aufmerksam mitliest, wird wissen, dass die Kommentatoren meiner Beiträge nicht immer (…) meine Meinung über den effzeh teilen. Das war vor vier Jahren so, das ist auch heute noch eher die Regel als die Ausnahme. Aktuell ist das alles beherrschende Thema der mögliche Spurt zurück in die erste Liga. Ich habe mich hier schon lang und breit dazu geäußert, habe gegen den effzeh und Trainer Stanislawski geätzt, habe die Position vertreten, dass ein Aufstieg kompletter Bullshit wäre, weil die Mannschaft (mit unseren finanziellen Schwierigkeiten) gar nicht so weit aufgehübscht werden kann, als dass es in der Bundesliga für einen Nicht-Abstiegsplatz reicht. Ich halte das Gerede vom “Umbruch” immer noch für eine Nebelkerze, denn ich sehe weit und breit keinerlei Risikobereitschaft in diesem Verein. Ich sehe keine Nachhaltigkeit. Ob wir aufsteigen müssen oder nicht, kann ich nicht beantworten. Ich habe eine Theorie aber die behalte ich mal schön für mich, bis der EXPRESS das Fass aufmacht. Kann nicht mehr lange dauern. Ist aber ja auch egal, das war gar nicht das Thema. Es ging ja um die unterschiedlichen Meinungen und Philosophien. Nach dem Spiel gegen St. Pauli bot ich dem Stammleser und -Kommentator Max an seine Sicht der Dinge einfach mal aufzuschreiben, denn ich bin doch diskursfähig, Liebe Leute. Echt. Glaubt es mir.
Um es kurz zu machen. Max hat sich die Mühe gemacht und seine Sicht der Dinge über die aktuelle Situation des effzeh “zu Papier” gebracht. Vielen Dank dafür! Hier sein Text:
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Aufgrund negativer Berichterstattung in den letzten Wochen über meinen geliebten Effzeh habe ich mich zu einer Gegendarstellung entschlossen. Mein Dank geht an Axel, der mir ein Forum für meine Meinung ermöglicht.
Die Stunde Null war letztes Jahr zum Saisonende. Zuvor hatte Overath hingeschmissen, der Interimsvorstand feuerte erst Finke, dann doch auch Solbakken, Heilsbringer Schäfer konnte es auch nicht mehr umbiegen, Podolski machte seinen Weggang publik, der Effzeh stieg hochverschuldet mit einem überteuerten Starensemble in die zweite Liga ab. Jahrelange Misswirtschaft kumulierten in einer mittleren Katastrophe.
Doch der Neuanfang konnte beginnen, der – gefühlt – siebzehnte in den letzten 5 Jahren.
Der neue Vorstand sammelte sich ein komplett neues Team zusammen: Frank Schäfer, Jörg Jacobs und als Trainer kam der Sympathieträger Holger Stanislawski und zusammen verkündete man sofort, dass man gewisse Söldner von der Gehaltsliste streichen wollte – was deren Marktwert vernichtete, aber das richtige Signal zum Aufbruch war: Riether, Geromel, Lanig und andere wenig überzeugende Spieler mussten gehen. Leider traf es auch den hervorragenden Rensing, der durch seine aufopferungsvolle Art und Wahnsinns-Paraden zur Identifikationsfigur geworden war. Da man aber auf den eigenen Nachwuchs setzen wollte und Kosten sparen musste, war auch diese Entscheidung nachvollziehbar.
In der Sommerpause waren einige Neuzugänge zu verzeichnen und zuvor ausgeliehene Spieler wurden zurückgeholt. Das wichtigste aber: Obwohl die Presse es immer wieder so darstellte, war der direkte Wiederaufstieg von Anfang an kein Muss. Man wollte der neuen Truppe die Chance geben, relativ entspannt zusammen zu wachsen und ohne Leistungsdruck die Saison spielen zu können.
Dann kam der Saisonauftakt. Von den Ergebnissen her eine einzige Katastrophe. Spielerisch jedoch konnte man sich eindeutig Hoffnung auf mehr machen: häufig hatte die Mannschaft ein deutliches Plus an Ballbesitz und Torschüssen, konnte sich aber für die guten Leistungen nicht belohnen. Es wurde schon vom Abstieg in die dritte Liga gesprochen. Es kamen einige weitere Transfers zum Ende des Transferfensters (u.a. Bigalke und Ujah) und irgendwann dann auch die Wende. Einige Erfolge stellten sich ein.
Seitdem liegt der Effzeh in der Formtabelle immer auf den vorderen Plätzen und holt Stück für Stück den Rückstand auf die Aufstiegsplätze auf. Dabei waren einige grandiose Spiele zu verzeichnen, wie ein 3:3 zu Hause gegen Kaiserslautern oder ein 2:2 gegen Braunschweig. Aber es gab auch katastrophale Spiele wie ein 3:2 in Regensburg, wo dem Effzeh 5 gute Minuten genügten, um 87 unterirdische Minuten wett zu machen, ein lahmes 0:0 gegen 10 Duisburger und nicht zuletzt ein blutleeres 0:2 beim VfR Aalen.
Bei der Bewertung der Spiele durch Presse und Fans fällt aber vor allem eines auf: Wenn die junge Truppe nach guter Leistung Punkte liegen lässt, ist der Tenor “dass nur Punkte zählen” und man “sich vom schön spielen nix kaufen kann”. Bei einem eher glücklichen Sieg nach schwachem Spiel gegen St. Pauli wird hingegen genau umgekehrt argumentiert: ein solcher Sieg ist “unverdient” und “mit einer solchen Leistung darf man nicht aufsteigen”. Hier erfolgt die Bewertung der Ergebnisse mit zweierlei Maß. Zumal aus solchen Bewertungen die Erwartungshaltung spricht, dass die Lizenzspielermannschaft des Effzeh gefälligst jederzeit und immer mit grandiosem Zauberfußball jeden Gegner an die Wand zu spielen hat. Dass dies überzogene Erwartungen sind, versteht sich eigentlich von selbst.
Dazu beschwert sich der Kreis der Kritiker über die Aufstellungen und Einwechslungen von Holger Stanislawski („die jungen Spieler brauchen doch Einsatzzeit“) und über die Transferpolitik. Warum werden alte Kämpen wie McKenna gehalten, eine “Pfeife” wie Brecko zum Kapitän und neue alte Spieler wie Maierhofer verpflichtet? Nun, die jungen Spieler brauchen ja irgendjemanden mit Erfahrung, von dem sie auch lernen können. Und wenn einige junge Spieler noch nicht weit genug sind (so Roshi oder Ishak) ist eine Ausleihe ein guter Weg, um ihnen Einsatzzeiten und somit eine Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Außerdem wird kritisiert, dass jetzt doch laut über den Aufstieg in die erste Liga nachgedacht wird. Auf der einen Seite kann dies berechtigterweise in Frage gestellt werden, denn das junge Team wäre wohl tatsächlich noch nicht weit genug, um in der Bundesliga die Klasse zu halten. Auf der anderen Seite aber zeigt die Tabelle nach 23 Spielen den Effzeh auf Platz 4 mit 3 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz. Dementsprechend kann die (relativ) junge Mannschaft so schlecht nicht sein – immerhin steht sie besser da als 14 weitere Mannschaften der zweiten Liga (und das nach dem Fehlstart von 2 Punkten aus den ersten 6 Spielen der Saison). Man kann keiner Mannschaft, die in Reichweite eines Aufstiegsplatzes steht, befehlen nicht vom Aufstieg zu träumen.
Was man der Mannschaft vorwerfen kann – und wohl auch muss – sind ihre Leistungsschwankungen. Es gab eben zu oft nach grandiosen Spielen mit Kampf und Spielwitz auch Lachnummern an Verkrampftheit und lascher Zweikampfführung. Dazu kommt eine eklatante Abschlussschwäche. Genau das wird wahrscheinlich dazu führen, dass am Ende der Saison zwar ein guter Tabellenplatz, aber kein Aufstieg erreicht werden wird. Sollte es wider Erwarten doch zum Aufstieg kommen, kann man die finanzielle Gesundung des Vereins weiter vorantreiben, indem man die finanziellen Vorteile des Oberhauses mitnimmt, aber sportlich weiter auf Konsolidierung setzt.
Egal wie es letztlich ausgeht, wird sich in der zweiten Sommerpause des Dreigestirns Schäfer – Jacobs – Stanislawski zeigen, ob die Transferpolitik und die sportliche Marschroute weiterhin verfolgt werden können.
Einige geliehene und verliehene Spieler müssen auf den Prüfstand (Ishak, Ujah, Roshi, etc.) und die Jugendarbeit sollte dazu führen, dass der Kader mit eigenen Talenten verstärkt werden kann. Die beiden Eigengewächse Horn und Hector zeigen hier was möglich ist. Wenn man solche Talente nicht halten kann, kann man sie immerhin nach ein bis zwei Jahren gewinnbringend an die Konkurrenz verkaufen.
In einem Unternehmen, in dem durch unvorhersehbare Ereignisse wie Verletzungen, rote Karten, Formkrisen und Fehlentscheidungen Unparteiischer die Zukunft erheblich schwerer planbar ist als in jeder anderen Branche, ist dies sicher keine leichte Aufgabe. Bis jetzt ist aber gute Arbeit verrichtet worden: Man hat im Sommer den Kader erheblich verschlankt und Lohnkosten eingespart. Man spielt seit dem komplett verkorksten Saisonstart eine passable Saison. Rechnet man den Punkteschnitt seitdem hoch, stünde der Effzeh auf einem Aufstiegsplatz (mit im Schnitt 2 Punkten pro Partie seit dem sechsten Spieltag). Stanislawski lässt die Mannschaft fast immer in der Favoritenrolle spielen – auch dies ein wichtiger Punkt, denn sich hinten rein zu stellen und auf Konter zu spielen ist immer einfacher als das Spiel selbst zu machen. Außerdem nutzt Stanislawski verschiedene taktische Konstellationen und erhöht so die Flexibilität der Mannschaft – ebenfalls ein wichtiger Punkt, um stets gut vorbereitet für den nächsten Gegner zu sein.
Wer das nicht glaubt, möge doch mal die Aufstellungen von Tuchels Mainzern studieren.
Auch wenn sicherlich der Umbruch noch lange nicht vorbei ist, so ist dennoch ein erstes Stück des steinigen Weges geschafft. Die gute Arbeit der letzten 9 Monate soll unbedingt fortgeführt werden. Gerne vom gleichen Personal, welches sicherlich zwar Fehler macht, aber dennoch den Effzeh auf einen deutlich besseren Weg gebracht hat als der blinde Aktionismus der vielen Jahre zuvor. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber es glänzt beim Effzeh derzeit deutlich mehr als in den letzten Jahren.
wir waren alle entäuscht als der fc abgestiegen ist!
dann begann der neuanfang mit neuen spielern,wie marroh wimmer uyah usw. einem neuen trainer dessen reputation
nicht unumstritten war! wir haben einen neuen vorstand
(gott sei dank)ein neues managment,eine neue sportliche leitung.alles was wir haben wollten.wenn jetzt der aufstieg unter den voraussetzungen möglich wird.sollten
wir das auch nutzen.bis dato ist das nur ein wunsch
aber mann wächst mit seinen herausvorderungen,das gilt auch hir.
die hoffnung stirbt an dem tag wo nichts mehr geht
ich hoffe soweit sind wir noch nicht
mfg pedi