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Energie Cottbus – effzeh: El ballet blanco

Keine lange Vorrede. Schönes Spiel, tolles Ergebnis, Sahne-Einstand von Helmes. Feuchte Äuglein.

Okay. Mit vielen habe ich ja gerechnet aber dass Helmes nur knappe zwei Minuten braucht, um sein erstes Pflichspieltor nach fünf Jahren für den effzeh zu schiessen, dass stand nicht bei mir auf dem Zettel. In bester Abstaubermanier drischt er den Ball humorlos unter die Latte, nachdem Almer den Schuss von Tony Ujah nur sehr österreichisch abwehren konnte. Praktisch auf dem Tablett servierte. Jedes Wiener Kaffeehaus wäre über die vorbildliche Höflichkeit des Alpen-Piplica hoch erfreut gewesen.

Es zeigte sich im Laufe der ersten Halbzeit, dass genau der Effekt eintrat, den wir alle -wenn nicht erwartet- dann wenigstens erhofft hatten: Ujah hatte ein ganzes olympisches Schwimmbecken mehr Platz als ohne Helmes, da die gegnerischen Abwehrreihen zugucken müssen wie in Roland Garros sonst nur die ersten Reihen von links nach rechts den Kopf schwenken. Man sah es beim 0:2 sehr schön. Ball auf Helmes, der Gegenspieler (Möhrle?) war gebunden, kann auch nicht im Raum stehen, weil Helmes zu schnell ist, Ujah ist frei, der Ball kommt im richtigen Moment. Zack. Bumm. Batsch.

Jetzt mal ehrlich: Das ist schon ein heftiger Qualitätsunterschied zum letzten Jahr.

Nach dem 0:3 war das Ding dann auch einigermaßen durch. Klar hatte Energie noch die ein oder andere Chance, die mehr aus Nachlässigkeit der Kölner entstandt als durch wirklich strukturiertes Spiel aber letztlich hatten die Lausitzer kein Glück vor dem Tor. Wobei, mit dem Glück ist das ja auch immer so eine Sache. Wenn man immer zu spät ist, kann man es nicht nur auf fehlendes Glück schieben.

1Peszko traf in der zweiten Halbzeit noch, sehr zum Vergnügen von Lukas Podolski, der wahrscheinlich grad in der Reha sitzt und “et jitt kei Woord” vor sich her summt.

Das hat schon alles sehr viel Spaß gemacht, gestern. Man sah der Mannschaft an, dass vieles passt. Mit der Offensive müssen wir uns wirklich vor keinem Gegner in der zweiten Liga in die Hose machen. Die Achse Ujah-Helmes-Halfar-Risse-Peszko(Gerhardt) wird noch für ein paar fröhliche Momente in diesem jahr sorgen, da bin ich sicher.

Aber am meisten haben mich die kleinen Dinge gefreut. Halfars Einsatz in der Rückwärtsbewegung. Die vielen sicheren Päße. Anscheinend geübte und einstudierte Laufwege oder (z.B.) dem Gegner im Mittelfeld schon auf den Füßen stehen. Das sind jetzt alles keine extraoridären Dinge bei einem Fußballspiel aber dass ich es erwähne ich mich sogar darüber freue, sagt ja auch was aus.

Jetzt kommt am Freitag mit dem FCK der nächste Aufstiegsaspirant nach Köln. Zuletzt auch nicht wirklich stark, ohne den gesperrten Mohamadou Idrissou. Hände hoch, wer jetzt an eine hohe Niederlage des effzeh denkt? Ja, genau. Ich auch nicht. Aber…nunja, die letzten 23 Jahre sollten uns eigentlich Warnung genug sein. Ich habe aber im Moment richtig viel Vertrauen in Stöger, dass er die Mannschaft punktgenau einstellen wird. Und -jetzt mal gesponnen- sollten wir wirklich gegen Lautern gewinnen, dann dürfte die DuMontsche Textbausteinindustrie Überstunden einlegen dürfen und Schriftgröße 300 ist dann auch kein Tabu mehr! So etwas kann sehr schnell zum Selbstläufer werden. Schaut nach in Braunschweig.

1 comment to Energie Cottbus – effzeh: El ballet blanco

  • hilm

    ich bin auch noch ganz verzückt.
    und an dieser stelle noch mal danke für deine berichterstattungen immer. war zu beginn der saison noch in den italienischen bergen, wo, seit jeder hoschi mit seinem iPhone youtubet, die internetverbindungen so mies sind, dass man nicht mal mehr express.de geladen bekommt. umso schöner deine berichte in der mail zu haben und nah dran sein zu können. danke und keep on the good work.

Haut rein, schreibt mir was!