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SC Paderborn – effzeh: Los, Glück!

Mann, Mann, Mann. In 90 Minuten eine (okay, mit viel Wohlwollen zwei) Torchance kreiert, keine Dynamik oder Zug zum Tor, keine Ideen aus dem Mittelfeld und lediglich ein später Ausgleich, der die Totalkatastrophe abwendet. In Paderborn! Nichts gegen Paderborn aber: Alter! In Paderborn!
Ist Panik angesagt? In Woche drei? Nein, auf DefCon 1 müssen wir noch nicht umschalten aber die Zeit für einen anständigen Rant dürfen wir uns schon nehmen. In Woche drei. Wer hätte das gedacht?

Der effzeh startet auf dem Papier mit einem 4-1-2-3, Thiel ersetzt Bröker (yeah!), Halfar soll das Spiel in die Spitze schnell machen und als erste Anspielstation für unsere Schaltzentrale aus der Hölle dienen, um die Bälle dann auf eben jenen Maxi Thiel oder auf Risse weiter zu geben, die dann situationsabhängig den Ball in den Strafraum bringen oder selbst gehen können.

Liest sich eigentlich super. Offensive Grundausrichtung, das Spiel selbst machen, Chancen erarbeiten.

Schlagwörter, die Peter Stöger schon in der Samstagsausgabe des EXPRESS bemühte, um seine Spielphilosophie nochmals vorzustellen. Für den Fall dass man unter einem Stein lebt und das noch nicht wusste. Okay, okay. Dann macht mal.

Leider ist es wieder mal nur ein Gedankenexperiment, dem wir da beiwohnen müssen. Im richtigen Leben haben wir immer noch Adam Matuschyk und Matthias Lehmann auf der Doppelsechs stehen und damit die Garantie, dass nichts aber auch gar nicht Substantielles im Spielaufbau geschehen wird. Es ist zum heulen!

Schauen wir uns den Spielaufbau doch mal genau an. Matuschyk kann keinen Ball über zwei Meter passen aber versucht beim Rückstand Hackentricks. Das allein ist für mich schon ein Kündigungsgrund. Wenn ich dann noch die mangelhafte Laufbereitschaft, das miese Stellungsspiel und die (folgerichtigen) dummen Fouls dazu zähle, dann kann ich nicht verstehen, wie der Mann Woche für Woche spielen kann. Der muss trainieren wie ein Weltmeister. Matuschyk bringt es so weit, dass ich Maierhofer vermisse. Der war wenigstens lustig und mangelnden Einsatz konnte man ihm wirklich nicht vorwerfen.

Ähm…ja. Zurück zum Spielaufbau.

Dadurch dass Lehmann fast Abwehr spielen musste, da Hector und Brecko oft sehr weit vorne zu finden waren, Matuschyk aus o.g. Gründen keine Rolle spielte, musste Halfar sich die Bälle selbst an der Mittellinie holen, um wenigstens den Versuch zu starten die Bälle bewusst Richtung Paderborner Tor zu befördern. Dadurch fehlt aber natürlich der Mann 20 Meter hinter der Mittellinie. Der SC Paderborn konnte sein Glück kaum fassen, denn so einfach werden wenige Mannschaften in der zweiten Liga zu verteidigen sein. Außen zu machen, zwei Mann auf Ujah und der Rest macht die Mitte dicht. Feierabend. Was bleibt sind halbhohe Bälle an die Strafraumgrenze, die sämtlich abgeräumt werden.

Und im Auenland hält Bilbo Baggins eine Rede. Alle gucken doof.

Das ist schlicht untauglich um eine Rolle im Aufstieg spielen zu wollen. Da muss viel, viel mehr kommen! Meine Hoffnung liegt so ein klein wenig auf Peszko (den Parma aber noch nicht freigegeben hat). Mit ihm kann man Halfar entlasten und Lehmann (oder Jajalo – aber niemals Matuschyk) als Einzelsechs auf den Platz stellen. Muss man schauen, wie schnell Peszko eingesetzt werden kann aber so kann es auf keinen Fall weitergehen.

Nochmal: Wir können keine Tore schießen, wenn keine tauglichen Bälle nach vorne kommen.

Dass wir in der Nachspielzeit den Ausgleich reingurken und fast noch gewinnen müssen, ist ja schön und gut aber so richtig lustig fand ich das gestern nicht. Ich möchte der Mannschaft auf keinen Fall den Willen absprechen. Wie schon gegen Düsseldorf zeigt das Team in der letzten halben Stunde Kampfgeist und Moral aber das ist doch auch das Mindeste, das ich als Fan verlangen darf, oder?

Die Stunde davor ist es, die mir Sorgen macht.

Peter Stöger gefällt mir immer noch gut. Er wechselt früh, versucht Signale an die Mannschaft zu senden (Pritsche für Maroh!), legt die Finger in die Wunde und versucht nicht den Driss schön zu reden. Bitte keine Trainer-Diskussion.

Und doch…

Muss jetzt im Heimspiel gegen Sandhausen dreifach gepunktet werden, da darf es keine zwei Meinungen geben. Und sollte das passieren, brauchen wir auch nicht von einem Fehlstart reden, denn sechs Punkte aus vier Spielen und keine Niederlage ist dann immerhin eine Basis aber das Spiel muss halt eben erst noch gespielt werden. Geht das nämlich schief, dann dürfte die Wutstufe in der Stadt langsam an Joffrey Baratheon heranreichen. Winter is coming…

Achja. Da war ja noch was.

Die abendliche Laune wurde durch die Auslosung zum DFB-Pokal nicht wirklich besser. In Mainz sehen wir traditionell schlecht aus und so wie die “Meenzer” heute gegen Stuttgart gespielt haben, sehe ich im Moment einen Klassenunterschied – ganz so wie es die Ligazugehörigkeit hergibt. Heimspiele im Pokal scheint es für den 1.FC Köln ja leider nicht mehr zu geben. Fußballmafia DFB. Sie wissen schon.

Aber, es nützt ja nix, deshalb wie immer (aber schon immer noch piefig): Come on FC!

3 comments to SC Paderborn – effzeh: Los, Glück!

  • “Und im Auenland hält Bilbo Baggins eine Rede.” und “Geht das nämlich schief, dann dürfte die Wutstufe in der Stadt langsam an Joffrey Baratheon heranreichen.” ist so ziemlich das Beste des Spieltags”!

  • Max

    Ich hoffe ja immer noch, dass es als Erklärung für die Spielweise des Effzeh ausreicht, folgende Erklärung heranzuzuiehen: Peter Stöger hatte vor der Saison zu wenig Zeit, um mit dem Team abgestimmte Bewegungsabläufe fest einzutrainieren. Dies sollte aber dann in den nächsten Wochen der Fall sein und sich die Spielanlage des Effzeh entsprechend verbessern. Aber in einem muss ich Dir leider recht geben: ich frage mich auch immer wieder, was mit Matuschyk und Jajalo los ist. Wenn es so talentierte Jungs unter drei verschiedenen Trainern nicht schaffen ihre Qualitäten abzurufen, dann höre ich langsam auf an das Talent der Jungs zu glauben.

  • […] der Zug sicher noch nicht abgefahren ist), Jajalo bringt alle Anlagen mit, aber ruft die nicht ab, Matuschyk steht sich selbst im Weg. Ertrag = […]

Haut rein, schreibt mir was!