Weniger ein Schicksalsspiel als ein “mal-schauen-wo-wir-danach-stehen”-Match steht uns am Samstag in Müngersdorf bevor. Es geht mal wieder gegen die Bayern, unseren fast-schon Lieblingsgegner. Kai aka Probek vom gleichnamigen Bayern-Blog…na?…richtig: probek.net, nahm sich die Zeit uns seine Sicht der Dinge nieder zu schreiben. Meinen Text lest ihr bei ihm, wie gewohnt. Lesen, klicken, freuen, lachen, drei Punkte. Das richtige Leben im Falschen:
Wat willste maache? — Der FC Bayern in Köln
Drei Punkte und einen klaren Auswärtssieg. Nichts anderes erwarte ich vom Kölner Gastspiel des FC Bayern. Selbst statistische Ausreißer der jüngeren Vergangenheit (angeblich habe der FC Bayern schon länger nicht mehr in Köln gewonnen, gegen den dortigen FC zuletzt gar gerne auch mal nur Unentschieden gespielt, sogar verloren) lassen mich nicht von der Überzeugung abrücken, dass alles andere als ein Auswärtssieg für Bayern eine Enttäuschung wäre. Und wo kämen wir denn hin, wenn nicht mal mehr in Köln drei Punkte drin sind? Also bitte. Bin mir dabei außerdem mit den Teilnehmern des letzten Tweetpass München [1] einig: keiner hat auf einen Kölner Sieg getippt, das Spiel muss der FC Bayern einfach gewinnen, alles andere wäre ein Skandal.
Gut, mit dem einfach gewinnen tut sich der FC Bayern in dieser Saison außergewöhnlich schwer. Trotzdem sollte, Rensing-Sternstunden hin oder her, das Spiel keine allzu große Herausforderung für den FC Bayern sein.
Theoretisch, wohlgemerkt und ein wenig kleinlauter, in der Praxis muss ich notgedrungen ein paar Hintertürchen in meine Prognose einbauen, die mir einen halbwegs ehrenhaften Rückzug erlauben, falls meine Worte durch sowas Unglückliches wie die Realität ad absurdum geführt werden (ein Phänomen, das den Kölnern eigentlich bekannt sein sollte, s.u.). Dann wären, phantasiere ich mal, wahlweise der außergewöhnlich gute Torriecher und Präzisionsabschluss von Lukas Podolski, die phänomenalen Reaktionen von Michael Rensing oder, beispielsweise, der für eine Spitzenmannschaft mit Dreifachbelastung viel zu dünne Kader der Bayern (mit dem Ungleichgewicht von Verkäufen bzw. Ausleihen, für die nicht adäquat Ersatz geholt wurde) verantwortlich zu machen. Oder die sich selbst prügelnden Protagonisten des FC Bayern, die nach dem Abgang des holländischen Chef-Austeilers mehr Lust an einer offenbar landestypischen Konfliktlösung entwickelt haben, leider untereinander.
Also: das Spiel muss der FC Bayern gewinnen, Ende, aus. Soweit mein Vorbericht, der mir ob der Kürze wohl noch etwas Zeit dafür lässt, eine These einzubauen, die ich kürzlichst aufgeschnappt habe: Der Kölner an sich hat keinen Humor, er lacht nur gerne.
Nicht meine These! rufe ich gleich dazu aus, sondern eine wissenschaftliche Erkenntnis, die der (von mir höchst geschätzte) Kulturjournalist Walter Filz, übrigens in Köln geboren und die Stadt liebend, kolportierte, als er im Deutschlandfunk zu seinem Buch “Der Affe zu Köln” befragt wurde [2] (ein MP3-Mitschnitt des Gesprächs findet sich unter [3], ab min 10:30). Mich hat die von Filz aufgeschriebene, mir bislang unbekannte Geschichte des Kölner Schimpansen “Petermann” [4] so sehr fasziniert, dass ich sogar über einen Bucherwerb nachdenke.
Ein Wahl-Münchner und geborener Niedersachse kauft sich ein Buch über einen Kölner Affen, darauf muss man auch erst mal kommen. Aber wer weiß: vielleicht hilft mir die hoffentlich vergnügliche Lektüre über allzu großen Kummer hinweg, falls der FC Bayern … nein, so weit mag ich gar nicht denken.
[1] tweetpass.posterous.com
[2] http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/1378036/
[3] http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/02/01/dlf_20110201_1609_6ced47e2.mp3
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Petermann_%28Schimpanse%29
Gratulation! Gerne gäbe ich den schlechten Verlierer, aber leider war die Bayern-Niederlage verdient, da gibt’s nichts. Ich geh dann mal kompensieren und ein Buch kaufen.