Präambel:
Aus der Wikipedia: Wirtschaftlichkeit ist ein allgemeines Maß für die Effizienz, bzw. für den rationalen Umgang mit knappen Ressourcen. Sie wird allgemein als das Verhältnis zwischen erreichtem Erfolg und dafür benötigten Mitteleinsatz definiert. Das Ziel ist, mit einem möglichst geringen Aufwand einen gegebenen Ertrag zu erreichen oder mit einem gegebenen Aufwand einen möglichst großen Ertrag zu erreichen.
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Als Dr. Brych in seine berüchtigte Flöte gepfiffen hatte und damit einen Schlußstrich unter einen erneut -ergebnistechnisch- enttäuschenden Heimauftritt des 1.FC Köln setzte, wußte ich nicht so recht, was ich mit dem Abend anfangen sollte. Der effzeh hat über weite Strecken eine anständige, teilweise höchst engagierte Leistung gezeigt, sich jedoch (wie so oft) selbst in den Fuß geschossen und somit wieder keine -dem Spiel angemessene- Ernte eingefahren.
Es war wie immer, immer, IMMER. Ein blöder Fehler in 90 Minuten reicht, damit Dynamo den einzigen Torschuss, der auch wirklich auf das Tor kam, zur Führung nutzte. Es war wieder so unnötig, so blöd, so prototypisch. Dass das kölsche Team in der Folgeziet den Ballbesitz von 70 auf 72% steigerte, teilweise mit Kreisläufer vor dem Dresdener Tor auflief und sechs, sieben wirklich gute Chancen hatte, zeigt sich leider nur in der Statistik und da Fußball, wie Ralf Hauptmann in der Halbzeitpause bei SKY klug anführte, nunmal ein “Ergebnissport” ist, nützt uns das mal grad garnichts. Natürlich freut mich das Tor von Ujah zum Ausgleich aber wenn wir ehrlich sind spielt das alles schon keine Rolle mehr. Wir werden nicht absteigen, wir haben aber -jedenfalls zu heute und wenn nicht wirklich unvorhergesehene Dinge passieren- auch nichts mit dem Aufstieg in die erste Liga zu tun. Ob der Verein dann zu Hause gegen Dresden gweinnt, verliert oder nur unentschieden spielt ist fast schon zweitrangig. Wichtiger ist der Lerneffekt und dieser könnte tatsächlich einigermaßen groß gewesen sein. Wollen wir es hoffen!
Das 0:1 wurde von Christian Eichner mit den Worten: “Typische Situation von: Nimm Du ihn, ich hab ihn sicher” bewertet. Eichner mit dem Rücken zur Seitenlinie, Bigalke in der Vorwärtsbewegung, jeder denkt, dass der Ball vom jeweils Anderen mitgenommen wird und “der Dresdner lacht sich tot” (ebenfalls Eichner bei SKY). Damit ist das Drama aber nur halb erklärt, denn auch Dominic Maroh macht eine höchst unglückliche Figur als er den Laufweg von Pote nicht entscheidend beinflussend, sondern nur begleitend beobachtend zur Kenntnis nahm und der Dresdener Stürmer keine Probleme mit Horn hatte. Copy that.
Zur Leistung des effzeh gibt es eigentlich nur wenig zu sagen. Die Mannschaft zeigte Herz, hatte mit Strobl den besten Mann auf dem Platz, spielte sich Chancen heraus und wurde am Ende wenigstens mit einem Moralpunkt belohnt als Ujah einköpfte. Insgesamt gibt es wenig zu meckern aber die kleine Kolummne hier wäre ja nicht vollständig, wenn nicht doch irgendein Haar in der Suppe zu finden ist.
Diesmal fiel am gravierensten die schwache bis unterirdische Leistung von Bigalke auf, der Riesenprobleme im Spielaufbau, in seinem Paßspiel und im bewerten von Situationen im Allgemeinen hatte. Nach seiner durchaus anständigen Leistung gegen St. Pauli wird der Mann leider von Spiel zu Spiel schlechter. Mir kommt es so vor als wolle er zuviel auf einmal, als stände er sich selbst im Weg. Die Anlagen sind ohne Zweifel da und deshalb hoffe ich, dass der Trainer nicht in Versuchung kommt ihn zu ersetzen, denn nur in einem solchen Jahr und unter solchen Umständen kann sich ein junger Spieler entwickeln, kann Erfahrungen sammeln und sich “routinieren”. Man sollte ihm die Zeit geben.
Weiterhin sehr fahrig agierten Lehmann und Eichner, letzterer wiedermal mit siebzehn unnützen Flankenversuchen. Da muss es doch auch eine jüngerer Alternative geben. Bei Eichner ist halt auch das Problem, dass er zusammen mit Maroh eher im unteren Bereich der Highspeed-Abwehrspieler angesiedelt ist und deshalb die gegnerischen Mannschaften viel zu oft leichtes Spiel mit Flanken oder Durchstößen aus dem Halbfeld haben. Da sehe ich eine Riesenbaustelle beim effzeh.
Ob diese größer ist, als das Knipserproblem ist diskutabel aber natürlich darf auch die große Abschlußschwäche nicht unerwähnt bleiben. Bigalke, Chihi, Chihi, Bröker, Chihi, Bröker und Ujah hatte zwingende Großchancen auf dem Fuß. Dass bei 26 Torschüssen nur ein mageres Pünktchen rausspringt ist tatsächlich mehr als ärgerlich aber gut, das hatten wir ja schon. Bis zum Spiel in Regensburg muss sich der OffCord. was einfallen lassen.
Top: Strobl, Ujah, Kampfgeist
Flop: Hektik, Chancenverwertung, Bigalke
#9: 1:1 gegen Dresden, 9 Punkte, 7:10 Tore, Platz 13
nächstes Spiel: Samstag, 20.10., 13:00 Uhr in Jahn Regensburg
Sehr interessante taktische Analyse des Spiels:
http://spielverlagerung.de/2012/10/10/1-fc-koln-sg-dynamo-dresden-11/
Leider bin ich mir nach jener Bewertung nicht mehr sicher ob ich Zuversicht oder Angst fühlen sollte.
[…] Chancen gehabt. Leider kein Glück. Das Quäntchen und so. Aber ist es wirklich nur noch Glück? Es war wie immer, immer, […]