Nach der Nullnummer in Darmstadt ist es wieder einmal Zeit für einen Bockcast. Unaufgeregt legen Peter und ich dar, wie der 1.FC Köln bitte ab sofort zu spielen hat, damit es auch mal wieder Tore zu bejubeln gibt in der Stadt. Wir machen uns noch keine großen Sorgen aber dafür reden wir auch nicht wirklich intensiv über das Spiel, sondern eher über die Begleitumstände.
Dazu beehrt uns Kristell vom superben Augsburg Podcast “Auf die Ziebelnuss” und erklärt die Lage in der Fuggerstadt und warum uns ein weiteres torloses Unentschieden droht.
Viel Spaß beim hören und wie immer die Bitte bei itunes eine Rezension zu hinterlassen, das würde mich und die Gäste wirklich freuen. Da geht noch was.
Letztlich, in eigener Sache: Ihr merkt es gerade, sowohl der Artikel- als auch der Podcastausstoss ist weiterhin mäßig. Ich habe einfach nicht die Zeit, es ist alles recht stressig momentan. Seht es mir nach, ich hoffe, dass sich das im neuen Jahr bessert.
Morgen ist also wieder Bundesliga. Nach der Länderspielpause, die mehr eine Realitätspause war. Oder besser: Ein Realitätsabgleich. Ein Augenöffner. Übertrieben? Vielleicht. Freitag saß ich schockiert und belastet aber doch irgendwie sehr ruhig vor dem TV, sah die Bilder aus Paris, dachte an die Leute, die ich im Stadion kenne, hoffte das Beste und war nicht wirklich in der Lage das Ausmaß, die Dimension, die diese Taten erreichen würden zu erfassen.
Dass das Freundschaftsspiel gegen die Holländer am Dienstag auch abgesagt werden musste, dass der Innenminister mit seinem bizarren PK-Auftritt die Ängste nicht eindämmte, sondern (jedenfalls bei mir) eher befeuerte, machte die Situation nicht leichter und in der kleinen Filter-Blase fragte man sich, ob die DFL denn überhaupt den kommenden Spieltag ansetzen kann. Ob man nicht lieber eine Woche aussetzen sollte um den Spieltag irgendwann im Winter nachzuholen. Ob es denn überhaupt sinnig ist unter den Eindrücken der letzten Tag zu einem Ort zu gehen, an dem sich 50.000 Menschen versammeln.
Ja. Ist es. Paris macht es vor.
Bizarr – dort, wo gestern Terroristen Anschläge auf Restaurants verübt haben, sind viele Läden wieder gut besucht. #ParisAttacks@rponline
So traurig das alles ist und so sehr ich auch befürchte, dass wir noch lange nicht am Ende der aktuellen Entwicklung sind, muss es die Möglichkeit geben wieder zur Normalität zurück zu finden. Ins Stadion zu gehen und mit dem eigenen Verein zu fiebern. Völlig ohne Pathos. Ohne diese Lächerlichkeit ein Fußballspiel als “Zeichen für Frieden und Freiheit” zu deklarieren. Ich will verdammt noch mal, dass der effzeh gegen Mainz 05 gewinnt um sich weiter in den einstelligen Tabellenplätzen halten zu können. Alles andere interessiert mich an dem Spiel nicht.
Ist das engstirnig? Keine Ahnung.
Ich hoffe dass das Stadion voll sein wird, dass die bald beginnenden Weihnachtsmärkte voll sein werden, dass man Freitag- und Samstagabend ganz normal ausgehen wird und dass man keine Minute Angst haben muss. Wir müssen weitermachen.
Einfach so.
Und dazu gehört es auch wieder ins Stadion zu gehen. Zu jubeln, zu feiern, zu motzen, zu trinken, zu lachen, zu fiebern, zu singen.
Einfach so.
Der erste Böllerwerfer wird wohl kein ganz leichtes Spiel haben an diesem Wochenende, denn ich gehe mal schwer davon aus, dass die Kurve entsprechend sensibilisiert ist und ihm einen neuer Kieferchirurgen empfehlen wird, falls wirklich jemand so bescheuert sein sollte irgendwas zu zünden oder zu werfen. Ich kann es mir zwar eigentlich nicht vorstellen aber das ist ja nicht das einzige, was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann oder konnte und das dann doch passiert ist.
Nach längerer Pause und auch nur mal zwischendurch gibt es einen neuen Bockcast. Diesmal mit Martin und Thomas.
Wir sprechen über alles was seit dem Hannoverspiel passiert ist, fragen uns ob der effzeh zu abhängig von Modeste istc und schauen wohlwollend auf den Sieg Leverkusen.
Und außerdem kommen wir eh wieder vom Hölzchen aufs Stöckchen, so wie Ihr das gewohnt seid und es gibt sogar einen Bonustrack, weil uns nach der Verabschiedung einfällt dass wir gar nicht über Osako, Vogt und Jojic gesprochen haben, darum holen wir das natürlich noch nach. Kundenservice galore.
Wie es hier im Blog und mit dem Bockcast weitergeht kann ich im Moment noch nicht wirklich sagen, weil ich echt einen Arsch voll Arbeit im echten Leben habe und dadurch nicht die Zeit habe, die ich gerne hätte. Aber auch das wird irgendwann sicher wieder besser. Bis dahin:
Ob Ihr es seid, könnt Ihr im unten stehenden Video nachschauen… Kein Aufwand ist zu groß.
Und für alle anderen gilt nach wie vor, dass das Buch auch ganz normal zu kaufen ist.
z.B. hier:
Um einer unangenehmen Pressekonferenz in der DFB-Zentrale zu entgehen, habe ich mich um größtmögliche Transparenz bemüht. Es hat keine schwarze Kassen gegeben, die Auslosung wurde nicht verkauft. Ehrenwort!
Gedruckt wurde auf einem HP. Das Papier ist umweltschonend prämiert.
Die Schnipsel wurden per Hand gefaltet. Es fand zu keinem Zeitpunkt eine maschinelle Einmischung statt.
Als Behältnis wurde eine Kaffeetasse (Sportradio 360, Henkel abgebrochen) genutzt.
Ob wir jetzt 1:0, 4:0 oder 7:0 verlieren ist doch egal. Zum Glück ist das Spiel vorbei und nächste Woche ist wieder normale Bundesliga. Sollen die Bayern halt mit 102 Punkten und +100 Toren Meister werden. Egal. Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen…
Mirko Born, ihr kennt ihn aus dem Bockcast und aus seiner EXPRESS-Kolumne “Born staubt ab”, hat die letzten zwei Jahre des effzeh mit Hilfe eben jener Kolumnen-Reihe in Buchform gepresst und erzählt uns allen noch einmal die Geschichte vom Aufstieg und vom souveränen Klassenerhalt letztes Jahr.
Aufgestiegen Dringeblieben fasst Spieltag für Spieltag diese beiden Spielzeiten zusammen, lässt uns nochmal über großartige Siege und skandalöse Fehlentscheidungen sinnieren, erinnert uns daran, wie unglamurös das Unternehmen Neukonsolidierung einst begann, wie die Hoffnung auf Besserung praktisch von Spieltag zu Spieltag immer stärker in den Vordergrund rücken, die Skepsis fast komplett in den Hintergrund rückt und letztlich in der Gewissheit kumuliert, dass wir -obwohl immer noch der 1.FC Kön- anscheinend ein ganz anderer Verein sind.
Ein echtes Wohlfühlbuch also. Außerdem mit einem Vorwort von Werner Spinner, dem man den Stolz auf das erreichte schon anmerkt aber das macht es mMn noch sympathischer.
Und falls Ihr das Buch bis jetzt noch nicht Euer Eigen nennen könnt, gibt es dieses jetzt hier 3 Mal zu gewinnen. Und zwar signiert! Ist das nicht schön? Endlich wieder eine Verlosung beim 4. Offiziellen (und ich hoffe dass es nicht so ein Fiasko gibt wie beim letzten Mal als Randall das WM-Buch gewann, dieses aber anscheinend jemandem vom US Postal Service entweder gar nicht oder zu gut gefiel und der Gewinn Seattle nie erreichte. Die 12 Euro Porto tun mir jetzt noch weh. Verdammt.).
Um das Buch zu gewinnen, beantwortet bitte folgende Frage in den Kommentaren:
Der aktuelle Trainer des 1.FC Köln heißt a) Mike Büskens
b) Peter Stöger
c) Petar Radenković
d) Hanspeter Latour
Einsendeschluss ist der 25.10.2015, 18:59 Uhr.
Bitte mit valider eMail-Adresse posten, damit ich und Mirko Euch erreichen können.
Bei meheren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Und wer leider leer ausgeht kann das Buch natürlich auch auf dem ganz normalen Weg erstehen. Klickt einfach hier:
Der Spielplan wollte es letztes Jahr so, der Spielplan will es in dieser Saison wieder so. Der effzeh wird in ein Sandwich aus Hannover und Bayern gequetscht und daher ist es auch kaum verwunderlich, dass die beiden Helden von Collinas Erben, Klaas und Alex wieder mit am Start sind um mit mir über diese Konstellation zu reden.
Und zu reden gibt es genug. Hand. Dankert. Danke. Ihr könnt es Euch denken. Wie gut dass Alex uns die Sicht des Schiris mal näher bringt. Außerdem reden wir über Fair Play und über die Untersuchungen des DFB bevor wir dann auf die erste Saisonniederlage der Bayern voraus schauen und ergründen woran denn eigentlich ein leidenschaftlicher FCB-Fan wie Alex die Spannung aus der Liga zieht.
Aber vorher klingelt es an der Tür und Thomas Wagner von SKY schaut vorbei um mit mir über die Faszination des effzeh zu sprechen, die auch er (als in Köln lebender HSV-Fan) nicht komplett ablegen kann. Wir kommen zwar vom Hölzchen aufs Stöckchen aber am Ende sind wir uns in den Prognosen doch weitesgehend einig.
Bei diesem Segment bitte ich die etwas “andere” Tonqualität zu entschuldigen, wir haben das per Mobiltelefon aufgenommen und auch Auphonic hat da nicht mehr rausquetschen können. Ich bin aber der Meinung dass man alles gut verstehen kann.
Ihr merkt schon: Viel Harmonie im Bockcast. Und darum auch hier der link zu Fokus Fussball. Den von Alex angesprochene Beitrag über Darmstadt 98 findet Ihr hier.
Ich hoffe Ihr habt Spaß an der neuesten Ausgabe und ganz, ganz vielleicht gebt Ihr mir ja mal ne Bewertung auf itunes ab, das wäre toll. Vielen Dank.
Als der EXPRESS am Sonntagmorgen titelte, dass der effzeh “Bock auf Platz 4″ hat, dass man “die Serie ausbauen kann und wird” (zu Hause ungeschlagen), dass “man den nächsten Schritte gehen kann und sich in den Spitzenplätzen festsetzen kann“, ja, da war ja eigentlich schon klar, dass das nix werden wird an diesem Sonntag mit dem erhofften Heimsieg. Und als ich mich dann spontan auch noch aufgemacht habe, das Müngersdorfer Stadion zu besuchen, wird sich der liebe Gott gedacht haben, dass wir alle mal wieder runterkommen müssen nach dem Triumph auf Schalke. Dass man daran erinnert wird welch monströses Arschloch der Fußball sein kann. Hat er dann ja auch geschafft. Eine Cola, einen Kaffee und vier Zigaretten später hab ich nen Hals bis Kabul und zurück, fluche und zetere, habe Angst dass mein Auto abgeschleppt wurde und überhaupt. Mann, ehy.
Kurzer Einschub bevor es losgeht: Hörma, effzeh: Was ist denn das für eine Brühe, die Ihr als Kaffee verkauft? Wie ekelhaft ist das denn? Mir ist schon bewusst, dass Kaffee jetzt wahrscheinlich in den Top 50 der beliebtesten Stadiongetränke höchstens auf einem schlechten Mittelfeldplatz liegt aber wenn Ihr Geld dafür verlangt dann darf der auch nach Kaffee schmecken und nicht nach heißer Schlacke. Ehrlich, das geht nicht. Wenn man den Deckel vom Becher abnimmt kann man nicht mal riechen, dass es sich um Kaffee handeln soll. Ich mache mit Euch ne Wette dass bei einem Blindtest niemand auch nur ahnen könnte, dass er hier Kaffee riechen soll. Für mich roch das wie die Spülsuppe die aus der Maschine kommt, wenn diese -nun ja- eben gespült werden muss. Das ist ekelhaft. So. Das musste mal gesagt werden. Ich erwarte ja keinen mundgepflückten Hochland-Premium-siebzehnmal slow-rosted Premium-Kaffee aber ein stinknormalen Filterkaffee, der müsste doch drin sein. Ernsthaft. Macht das weg. Sind da überhaupt Bohnen drin? Bah.
Tja und dann war da noch das Spiel. Es lässt sich reduzieren auf drei Phasen und ein Ereignis.
Phase 1: Die erste Halbzeit bis zum Gegentor. Meiner Meinung nach ein richtig guter Auftritt des effzeh. Der Vortrag Richtung gegnerisches Tor war teilweise ansehnlich, vor allem über die linke Seite konnte die Abwehr ein ums andere Mal aus- bzw. überspielt werden. Die Zweikampfführung war gut, die Feldüberlegenheit deutlich. Hannover igelt sich ein, machte das, womit wir alle gerechnet haben und was ja auch in der derzeitigen Situation des Teams das einzig vernüftige ist: Die Null sichern, versuchen nicht ins offene Messer zu laufen. Das hat der effzeh aber wirklich ganz gut im Griff gehabt bis auf… das Tor. Das nicht geschossene. In diese Phase fällt auch die erste der merkwürdigen Dankert-Entscheidungen. Von meinem Platz in der Südkurve sah es nach einem glasklaren Handspiel von (keine Ahnung welcher Hannoveraner es war – und im Kicker wird die Szene erst gar nicht erwähnt) im Strafraum aus, doch der Schiedsricher lässt weiterspielen. Ein Fernschuss von Risse beendet die erste Phase.
Phase 2: Die erste Halbzeit nach dem Gegentor. Geschockt, wütend, im roten Bereich, beschreibt es wohl am besten. Man spürte den Spielern sofort an, dass sie diesen Mist wieder ausgleichen wollten aber sie überdrehten dabei, wurden hektisch, verloren viele einfache Bälle. Am Ende war ich froh, dass die Pause kam, denn noch zehn Minuten länger und wir hätten uns ein weiteres -dann möglicherweise sogar reguläres- Gegentor eingefangen.
Phase 3: Die zweite Halbzeit. Der effzeh versucht (mit seinen Mitteln) alles um das Spiel positiv zu gestalten. Es wird hoher Druck aufgebaut aber leider viel zu wenige über Außen gespielt. Hannover steht tief, macht die Mitte zu und verteidigt das durchaus clever. Immer wieder gibt es Ballgewinne, die dann über Kyotake dazu genutz werden Zeit von der Uhr zu nehmen. Da war der effzeh einfach zu doof, die durchaus schwache Hannoveraner Mannschaft zu überwinden, das kann man nicht anders sagen. Mit Modeste, Hosiner und Sörensen hatten wir richtig gute Chancen das Spiel zu drehen oder zumindest den Ausgleich zu schaffen aber es sollte wohl einfach nicht sein. Vielleicht hat der oben schon erwähnte liebe Gott einfach zu viel Schiss, dass wir doch noch alle abheben und hat es deshalb bei 14 Punkte gelassen.
Adieu Baku, es war schön solange wir uns hatten.
Das Ereignis: Das Tor, klare Sache. Dass es ein Handspiel, ein Volleyballmove war, hat im Stadion jeder gesehen. Außer Dankert. Und seinen Linienrichtern. Aber sonst wirklich jeder. Dicke Scheisse. Jetzt müssen wir hier eine Grundsatz-Diskussion führen. Ich weiß, wie egal mir das gewesen wäre, wenn ich auf der anderen Seite des Stadions gestanden hätte und wir durch so eine Aktion drei Punkte geschenkt bekommen hätten. Ziemlich. Vielleicht wäre es mir nach Außern ein klein wenig unangenehm gewesen aber tief drinnen, wär es mir vermutlich egal gewesen. Drei Punkte sind drei Punkte. Ich weiß, ich weiß, das ist nicht fair und das ist nicht nicht besonders dem olympischen Geist förderlich aber was soll ich sagen? So isses halt. Das ist die eine Sache. Ich kann doch Ansgar oder Klaas oder Tobi oder Julia nicht böse sein, wenn sie sich über den Auswärtssieg freuen. Aber…
…natürlich kommt ein Aber.
Aber.
Auf der anderen Seite bin ich natürlich wütend wie ein Dreijähriger der keine Quengelware bekommt. Andreasen macht das im vollen Bewusstsein hier regelwidrig und höchst unsportlich zu handeln. Das ist leider mittlerweile in der Natur des Fußballprofis nichts sonderlich verhaltensauffälliges mehr. Thomas Müller und Arjen Robben schwalben ja auch mehr als dass sie geradeaus laufen und das wird mittlerweile schulterzuckend zur Kenntnis genommen. Nein, Andreasen soll zwar der Arm abfaulen aber einen direkten Vorwurf mache ich ihm nicht. Der muss dem Schiedsrichtergespann gelten. Die Arroganz mit der die Entscheidung das Tor zu geben nicht mal hinterfragt wurde macht mich am meisten wütend. Dankert wiegelt sofort ab als die Kölner Proteste ihn erreichen und trabt zur Mittellinie. Bei einem darart massiven Protest, gehe ich doch wenigstens zu meinem Linienrichter und bespreche mich mit diesem. Und wenn der mir schon übern Kopfhörer gesagt hat, dass er auch ein reguläres Tor gesehen hat, dann gehe ich trotzdem hin, weil es in der Außendarstellung dann wenigstens nach Interesse aussieht. Mir fällt wirklich kein anderes Wort als Arroganz ein, wenn ich den spontanen Eindruck von Dankert beschreiben soll.
Weiterhin werfe ich Dankert vor, dass er Andreasen nicht gefragt hat ob es Handspiel war. Falls der Spieler dann lügt, dann ist man als Schiedsrichter wenigstens aus der gröbsten Kritik raus und wenn er das Foul zugibt, hab ich nix falsch gemacht. Was ist denn daran so schwierig? Da brauche ich doch keinen Videobeweis oder irgendwas, da brauche ich nur den Spieler zu fragen. Warum wird das nicht gemacht? Die gesamte Kölner Mannschaft war aufgebracht und wütend und das waren keine Manuel-Neuer-Reflexproteste, das war ehricher Ärger, der sich da Luft machte. Da mache ich doch was. Raff ich nicht.
Sich dann irgendwann nach dem Spiel hinzustellen und den Fehler zuzugeben ist übrigens auch keine Heldentat, das ist das Normalste der Welt. Wenn ich Scheisse auf der Arbeit baue, muss ich dafür auch gerade stehen und im Nachgang kommt niemand zu mir und feiert mich, weil ich meinen eigenen Mist wegmache. Kommt mal klar.
Die Nach-dem-Spiel-Zitate von Frontzeck unterstreichen ganz wunderbar meine Meinung zu dem Mann und Andreasen sollte einfach besser in den nächsten Wochen den Mund halten und sich nicht um Kopf und Kragen zu reden. Das war dann schon reichlich peinlich.
Aber es nützt alles nix. Das Spiel ist vorbei, die Punkte sind in Hannover und daran ändert auch mein Blog nichts mehr.
Leider.
Wir verschenken also zwei Punkte durch eigene Unfähigkeit und bekommen den letzten Punkt auch noch geklaut. Das ist bitter. Der nächste Schritt muss also auf sich warten lassen. Mindestens eine Woche, denn dann geht es nach München. Und da sehen wir ja traditionell ganz gut aus. Höhöhö.
Nach drei Wochen Pause meldet sich das Doppelfass zurück aus der Zwangspause. Politischer denn je, kritisch hinterfragend, neutral wie immer und überragend informiert.
Außerdem ordnen wir Thomas Müller und Joachim Löw ein, freuen uns auf Effenberg und Enzo stellt Fragen ins Off.
Das sind die Tipps, macht damit Kohle.
Spiel
Enzo
Axel
Mainz - Dortmund
1:2
1:1
Schalke - Hertha
2:1
2:0
Wolfsburg - Hoffenheim
1:3
3:0
Hamburg - Leverkusen
1:2
1:2
Augsburg - Darmstadt
1:1
1:1
Werder - München
0:5
1:4
Frankfurt - Gladbach
2:2
2:3
Köln - Hannover
1:0
1:0
Stuttgart - Ingolstadt
3:1
1:1
Nix zu danken.
Wir wünschen Euch, liebe zahlenden Hörer, ganz viel Spaß bei der neuen Doppelfass-Ausgabe und den Schwarzhörern unter Euch wünschen wir Läuse am Sack. Asipack.
Hach. Länderspielpausenwoche. Endlich. Keine Bundesliga, kein erhöhter Puls, nur gleichgültiges Schulterzucken. Isses nicht schön? Nein, eigentlich nicht. Was interessiert mich die Nationalmannschaft außerhalb der Turniere? Gar nicht. Sie werden sich qualifizieren und damit ist dann auch gut. Aber, die Kohle muss fließen, der DFB, die UEFA, die FIFA, Coca-Cola, Hyundai, Mastercard, alle wollen sie nicht darben. Verständlicherweise. Hätte ich zu sagen und zu verdienen würde die Nationalmannschaft in der Sommer- und Winterpause alle drei Tage ein Spiel machen. Kleine Turniere in warmen Ländern. Bolivien, Ghana, Philippinen. So Zeugs halt. Gehts raus und spuilts Fußball.
Aber zackig. 10 Millionen RTL-Zuschauer wollen das Auto gewinnen und anrufen. Und Werbung gucken. Und Jens Lehmann hören. Oder die anderen Typen, deren Namen ich jetzt nicht kenne.
Vielleicht könnte man auch ein Casting-Format einbinden, wo einmal im Jahr ein talentierter Nachwuchsspieler ohne Vertrag für die ersten vier Ligen bei kleinen Wettbewerben einen Einsatz in einem Spiel #dermannschaft gewinnen kann. Das fände ich sehr charmant. Eine dreiköpfige Jury bestehend aus Harald Glööckler, Oliver Pocher und Schäfer Heinrich siebt Woche für Woche aus den hoffnungsfrohen juvenilen Kickern und Kickerinnen (natürlich!) aus und am Ende gewinnt jemand den Platz von Jerome Boateng in der Innenverteidigung gegen Chile. Nennt mir bitte eine Person die ernsthaft den Erfolg dieses Formats anzweifeln würde. Gut, man könnte noch den ein oder anderen Charity-Event mit einbauen aber das machen die klugen Leute von DFB und Endemol schon per Autostart.
Länderspielpausenwoche. Hach.
Aber eigentlich wollte ich auf was ganz anderes hinaus. Ich lass mich ja so schnell ablenken. Also nochmal ein Neustart. Diesmal sogar einigermaßen ernst gemeint:
“Die Leute gehen zum Fussball, weil sie nicht wissen wie es ausgeht.” (Sepp Herberger)
Die Bundesliga ist tot.
Ist die Bundesliga tot?
Seit dem 5:1 der Bayern gegen Dortmund wird landauf, landab darüber diskutiert. Die Bayern gewinnen gegen Leverkusen 3:0, gegen Wolfsburg 5:1 und eben gegen Dortmund mit dem gleichen Ergebnis. Die Meisterschaft ist entschieden. Aber das war sie auch schon vor dem ersten Spieltag. Seien wir doch ehrlich. Die Hoffnung, dass der BVB eventuell den Bayern auf den Fersen bleiben könnte war doch nur der verzweifelte Versuch ein ganz klein wenig künstliche Spannung in die täglich zu füllenden Berichterstattungsleerplätze der Zeitungen zu hieven. An der Dominanz der Bayern geht kein Weg vorbei und die Gründe dafür sind so einfach wie nicht abänderbar: Die Marktmacht des FCB ist allüberragend. Das Geld, die Fernsehpräsenz, die devote Jubelhaltung mit der über sie berichtet wird. Es ist nicht mehr aufholbar. Weder von Dortmund, noch von irgendeinem Werksteam.
Ende. Finito. Tür kann abgeschlossen werden.
Der “Kampf um die Meisterschaft” findet auf absehbare Zeit nicht mehr statt, es sein denn irgendein investigativer Journalist findet heraus, dass seit Adidas, dem Kirch-Deal, dem Hoeness-Spektakel, den Machenschaften von KHR und den Geschäften von Herrn Beckenbauer und Herrn Guardiola mit Katar vielleicht doch ein ganz klein wenig zu Gunsten der Bayern verbucht wurde und sie deshalb zwangsabsteigen müssen. Da könnte eventuell mal ein Jahr lang ein anderer Verein die Liga gewinnen.
Das, liebe Freunde, wird aber leider nicht passieren.
Die Bayern generieren so viel Geld durch den permanenten erfolgreichen Einsatz in der Champions League (KHR – Vorsitz G14 – Wahl in das Exekutivkomitee der UEFA….), dass hier eine Lücke ist, die du mit ein wenig Sekundenkleber nicht mehr kitten kannst. Die nebenstehende Grafik verdeutlicht das ganz gut. Zugegeben, bisher sind die Ausmaße der Bayern-Dominanz für mich nur sehr theoretischer Natur. Ich freue mich genauso über den Sieg des effzeh in Schalke, wie wenn der Kampf um den Titel spannend wäre, ganz einfach weil mein Verein mir immer noch (oder mittlerweile wieder) wahnsinnig viel Spaß macht. Weil ich mitfiebern kann, weil ich Fan bin. Wohlgemerkt, des 1.FC Köln, nicht der Bundesliga. Die aber nunmal das Portal ist auf dem sich alles abspielt und die einfach vor einem riesigen Problem steht.
Ein Problem, das übrigens auch die Bayern betrifft, denn als Vorreiter einer dezentralen Vermarktung, also dem Anschein, dass sich über einen Selbstverkauf noch mehr Kohle machen lässt, wollen sie die Schere ja noch weiter auseinander gehen lassen. Ich hoffe sehr, dass sie damit Erfolg haben werden. Aus zwei sehr unterschiedlichen Gründen:
Zum einen würde es mich aufrichtig interessieren, wie viele “Fans” des FCB es gibt, die bereit wären ein PayTV-Angebot, sagen wir mal der Telekom, zu kaufen anstatt sich auf die -dann reduzierte- Berichterstattung über die staatliche Grundversorgung zu informieren. Ich bin nicht so sicher, dass wir da groß unterschiedliche Zahlen zwischen den sieben, acht mitgliederstärksten Vereinen in der Bundesliga sehen werden. Wie auch immer, ich fände das sehr interessant.
Auf der anderen Seite wünsche ich mir natürlich, zum Wohle aller, dass die Bayern ihren Vorsprung so weit ausbauen, dass es auch für Rudi Völler ersichtlich wird (okay, das wird schwer) dass es keinen Sinn mehr hat. Dass man die Veranstaltung Bundesliga so nicht mehr weiterführen sollte, weil man sich sonst halt komplett der Lächerlichkeit preisgibt. Vermarktungserlöse, my ass.
Ein sehr kluger Mann sagte am Samstag zu mir, dass es sich wünschen würde, dass die Bayern alle Spiele nur noch mit 5-6:0 gewinnen würden, damit irgendjemand mal aufwacht. Natürlich hat er Recht, die Frage ist nur, wer schläft da aktuell? Sind die Bayern an allem schuld oder muss die Liga auch ein wenig auf sich selbst gucken und sagen: Okay, wir haben halt über die Jahre reichlich viel Scheisse gebaut? Ist das überhaupt zu klären? Und noch viel wichtiger: Lohnt es sich darüber nachzudenken? Die Dinge sind nun mal so wie sie sind. Und jetzt musste was machen.
Die Liga kann nur leben, wenn sie sich aufgibt, davon bin ich mittlerweile felsenfest überzeugt. Wenn es auch für die Bayern keinen Sinn mehr hat mitzuspielen, weil die eigenen Fans sich langweilen und das Interesse verlieren. Allein, es fehlen die Lösungen.
Die Diskussionen um Draft oder Salery Cap sind nicht zielführend, da Geld nicht das alleinige Problem ist. Es fängt ja schon bei der Medienpräsenz an, die -jedenfalls in meinen Augen- ein erheblicher Grund für die Abneigung des normalen Fußballfans Richtung München darstellt. Doppelpass: Erstmal Bayern. SKY90: Erstmal Bayern. Experten: Ehemalige Spieler / Trainer / Kaiser aus Bayern. Geht mir das alles auf die Eier. Kein Wunder, dass sich niemand mehr für diese Formate interessiert. Der effzeh spielt gegen Schalke. Lindemann freut sich erstmal auf die Bayern. Knaller. Da hilft dann auch keine Lockerung der Investoren-Klauseln. Dann steigt REWE halt mit 500 Millionen beim effzeh ein und Kühne mit 800 Millionen beim HSV, spielt doch keine Rolle, denn allein durch die Möglichkeiten der Selbstvermarktung bei den Bayern werden die besten Spieler immer dort hin gehen.
Isch reg misch schon widder uff.
Nein, ganz im Ernst: Eine Lösung sehe ich nicht. Ich kann mir nur vorstellen, dass es unter KHR in der UEFA vielleicht die Möglichkeit gibt die europäische Superliga voranzutreiben, einen Sammelplatz für das PayTV zu generieren, die Touristen aus Asien und dem nahen Osten zu bespaßen und damit Milliarden und Abermilliarden Kohle zu schöpfen. Von mir aus gerne. Wenn dann dieser Wettbewerb als geschlossene Veranstaltung dient und a la NFL mit einem Franchise-System aufgezogen wird. Fänd ich schon nicht schlecht. Diese Lösung hätte nur Gewinner, denn die Bayern könnten sich jede Woche im fairen sportlichen Zweikampf messen, vielleicht gäbe es auch wieder sowas wie Spannung in der Allianz Arena, weil es ja um was geht, die Bundesliga hätte einen -für die Zuschauer und Fans der verbleibenden Vereine- spannenden Wettberwerb, der vielleicht hinsichtlich Werks- und Werbeteams ein wenig reguliert werden muss und das Fernsehen kann sich auch anpassen. Ich sehe das völlig ohne Bitterkeit. Es macht halt alles keinen Sinn mehr.
Ist die Bundesliga also tot?
Joa, schon so ziemlich. Für mich gibt es als interessantes Thema eigentlich nur den effzeh, weil das halt mein Verein ist. Alles andere läuft so nebenbei. Vielleicht ist der HSV wieder mal für fünf Minuten lustig oder Martin Kind redet von Dingen, das kann auch mal interessant sein. Aber eigentlich ist das nur noch so ein Grundrauschen.
Auf das ich aber eigentlich immer noch nicht verzichten will, weil es mich einen erheblichen Teil meines bisherigen Lebens begleitet hat und stets ein Traum war. Ein einziger sich nicht erfüllender Traum. Und diesen Traum am Leben zu halten, das würde ich mir wünschen. Dass man irgendwann wieder abseits der Champions-League-Qualifikation und des Abstiegskampfs so etwas wie Vorfreude erleben kann. Auf die Saison. Auf die Endtabelle.
Aktuell ist das nicht so. Aktuell riecht es muffig.
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