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In der Stadt

Ich bin ja kein Fotograf, das wirklich Künstlerische fehlt mir. Aber heute, bei einem kleinen Spaziergang rund um den Eigelstein, da musste ich dann doch mal knipsen. Ein herrlicher Tag in der Stadt. Immer wieder erstaunlich, auf welche unterschiedliche Art und Weise selbst eine -auch für den Kölner- nennen wir es mal herausfordernde Stadt wie Köln verzaubern kann, wenn man sie im rechten Licht und in Ruhe betrachtet. Klick für groß.

Ruhe im Veedel

Blick in den Innenhof der alten Hansa-Brauerei

Stadtleben

Stadthaus am Hansaring

Kölner Rum Kontor

Die Oma sitzt in der Sonne

Anno Pief

Im Stavenhof

Eigelstein-Torburg

Bockcast #087

8999 Tage nach der 0:3 Niederlage im Celtic Park ist es also passiert. Und wir können es noch gar nicht richtig fassen. Mit mir freut sich Thomas, Martin und Heiko. Ein Fest. Wir sprechen eigentlich nur über unsere Gefühle, das Spiel an sich kommt -glaube ich- in einem Satz vor.

Leute, Europapokal. Es hört sich immer noch unwirklich an.

Das war der Bockcast für die Saison 2016/17, wir gehen in Sommerpause. Wir hoffen Ihr hattet auch dieses Jahr wieder euren Spaß mit uns, wir freuen uns über Eure Kommentare und wenn Ihr den Podcast etwas unterstützen wollt, dann würden wir uns natürlich auch nicht ärgern.

Ich hoffe inständig, dass es auch nach dem Sommer weitergehen wird, dass sich der effzeh nicht auf das Abenteuer chinesischer Investor einlassen wird. Das wird aber abzuwarten sein. Also, wir, Thomas und ich und ganz bestimmt auch unsere Gäste wünschen Euch einen grandiosen Sommer, die Auslosung der Gruppenphase ist am 25. August in Monaco. Spätestens danach sollte es auch hier weitergehen.

Haut rein. Come on effzeh!


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Europapokal

So langsam setzt das Verstehen ein. Es ist jetzt drei Tage her seit der 1.FC Köln 2:0 gegen Mainz gewann und zum ersten Mal seit 25 Jahren den Einzug in einen europäischen Wettbewerb festmachen konnte. Am Samstag war es unwirklich. Es war eine pure Explosion der Freude. Wie sagte es Nick Hornby damals so wunderbar:

I fell in love with football as I was later to fall in love with women: suddenly, inexplicably, uncritically, giving no thought to the pain or disruption it would bring with it.

Wir verliebten uns zuerst in den Fußball und dann in einen Verein (obwohl ich mir bei mir da nicht ganz sicher sein kann, weil der effzeh schon der Auslöser war Fußball überhaupt wahrzunehmen. Siehe hierzu den Text, den ich damals JJ geschrieben habe), wir vergaßen über die Jahre warum und weshalb wir diese Obsession, diese Besessenheit in uns tragen. Sie wurde einfach ein Teil von uns. Wir akzeptierten den Fakt, dass wir uns von allen Scheiß-Dingen, die man machen kann ein besonders desaströses Hobby ausgesucht hatten: Wir hatten unser Herz an einen Fußballverein verloren und keine Chance es zurück zu bekommen.

Auf unserem Fan-Konto gab es bisher nur Einzahlungen zu verzeichnen. Über Jahrzehnte im immer gleichen Takt: Abstieg, Aufstieg, Blamage, Abstieg, Blamage, Aufstieg, Blamage, Zypern, Abstieg. Es ging in einem fort und als vor fünf Jahren der Verein am Boden lag, als wir fassungslos vor den Ruinen unseres sozialen Lebens standen, als wir uns in den Arm nahmen und ein Bier tranken, weil es ja sonst nichts zu tun gab, da wurde uns klar, dass es fast schon egal war. Dass es eben dazugehört, dass wir uns damit abzufinden haben. Nächstes Jahr geht es dann eben wieder gegen wasweißichdennwerausderdrittenligaaufsteigt und am Ende werden wir wahrscheinlich wieder über die Ringe toben und von Europa singen und von Nie mehr zweiter Liga und so weiter und so fort. Und ein Jahr später stehen wir wieder da und verzweifeln. Es war in Stein gemeißelt und eben von einer höheren Macht so entschieden worden. Wir lachten bitter und bestellten noch ein Bier. Scheiß drauf, es nützt ja nichts.

All diese endlosen Eskapaden waren am Samstag mit einem Schlag vergessen. Als um 17:22 Uhr die Stadt zu beben begann.

Wir verstanden noch nicht genau was da passiert ist. Wir konnten es noch nicht genau fassen, nicht abschätzen, was es aus uns machen würde. Als die Cubs im letzten Herbst zum ersten Mal seit 108 Jahren die World Series gewannen, saß ich morgens um 7 vor dem TV und hatte eine Träne im Auge. Einmal weil es so ein überragender Sieg war aber zu anderen auch, weil ich daran dachte, dass ich genau so etwas auch noch einmal in meinem Leben mit dem effzeh erleben möchte. Einmal noch auf die Straße gehen, wildfremden Menschen in die Arme fallen, mich völlig hingeben in den Jubel und die Erleichterung nicht ein gutes Stück meines bisherigen Lebens einem lost cause gewidmet zu haben. Ich wollte noch einmal sagen können: Siehste, Christoph, siehste, Stefan, das war es wert. All der Mist, den wir uns angetan haben über all die Jahre, der war es wert. Wir haben es uns verdient. Heute ist unsere Nacht.

Der Samstag war praktisch der -man verzeihe mir hier den Vergleich, ich habe darüber nachgedacht, mir fällt nichts passenderes ein- Orgasmus nach einer endlosen, fünfundzwanzigjährigen Fickerei. Man möge sich diese Erleichterung bildlich vorstellen.

Jetzt, mit etwas Abstand weicht die Erleichterung schleichend dem Glück, denn wir realisieren langsam, dass es kein Traum war. Oder ist. Dass wir wirklich ab Herbst nach Europa fahren werden, dass am 25. August in Monaco wirklich einen Kugel den mit “1.FC Köln” beschrifteten Zettel in sich tragen wird. Vielleicht werden wir es erst im September, wenn wir uns dann auch wirklich aufmachen, ganz begreifen können. Ich weiß es nicht, ich kann das noch nicht genau einschätzen, ob es eine Steigerung der aktuellen Gefühlswelt geben kann.

Auf jeden Fall ist es Zeit ‘Danke’ zu sagen.

Danke an Peter Stöger. Für die jahrelange akribische Arbeit. Für eine spielerische Entwicklung, die mit Ruhe, Verstand und Einfühlungsvermögen durchgeführt wurde. Für taktische Disziplin, die wir in Köln sonst nur aus dem Fernsehen kannten. Für die Empathie zu seiner Mannschaft aber auch zu unserer Stadt.

Danke an Manfred Schmid, Yann-Benjamin Kugel, Marcel Abanoz und Alexander Bade. Ein Cheftrainer alleine reicht nicht.

Danke an Jörg Schmadtke. Für kluge Entscheidungen und professionelles Management. Auch so etwas, was wir vor ihm immer in den Bereich der Mythen abgetan haben.

Danke an Alexander Wehrle. Für eine finanzielle Konsolidierung, die ich nicht für möglich gehalten habe. Seien wir ehrlich, die Bücher sahen nicht gut aus.

Danke an Toni Schumacher, Markus Ritterbach und Werner Spinner. Für einen skandallosen Vorstand. Das reicht ja manchmal schon.

Danke an
Timo Horn
Thomas Kessler
Sven Müller
Neven Subotic
Dominique Heintz
Frederik Sörensen
Dominic Maroh
Jonas Hector
Pawel Olkowski
Lukas Klünter
Konstantin Rausch
Marco Höger
Marcel Risse
Milos Jojic
Christian Clemens
Salih Özcan
Leonardo Bittencourt
Marcel Hartel
Matthias Lehmann
Artjoms Rudnevs
Simon Zoller
Yuya Osako
Sehrou Guirassy und
Anthony Modeste

Jungs, was IHR diese Saison geleistet habt, das kann Euch niemand mehr nehmen. Ihr könnt Euch das ganze Ausmaß dieses Triumphes vielleicht noch gar nicht vorstellen. Ihr habt uns glücklich gemacht. Ihr habt uns etwas gegeben, was wir Euch nie zurückzahlen können. Danke! Ihr seid die Geilsten!

Danke an Frank Almstedt, Kresimir Ban, Paul Schiedges, Dr. Paul Klein, Klaus Maierstein, Dr. Peter Schäferhoff, Thorsten Klopp und Maximilian Vollmar. Nichts geht ohne Menschen im Hintergrund. Man bekommt keinen Ruhm aber ohne sie kann gar nichts entstehen.

Danke an Bayer Leverkusen und Bayern München für ein professionelles Verhalten am letzten Spieltag.

Danke an die Fans des 1.FC Köln, die Müngersdorf Woche für Woche in ein Tollhaus verwandeln, die sich nie von ihrem Weg abbringen ließen und die nun endlich auch in Europa zeigen können, warum sie den Ruf haben etwas ganz besonderes zu sein.

Europapokal. Großartig.

FC – Mainz: 25 Jahre

Plötzlich denkst du an 1998. An den ersten Abstieg. An Oliver Held und Jürgen Kohler. An dieses schäbbige 2:2 zu Hause gegen Leverkusen. Dann denkst Du an Spiele in Aue, wo es zwar den leckeren Nudeltopf gibt, der alleine aber nicht Anreiz sein sollte öfter als unbedingt nötig dorthin fahren zu müssen. Du denkst an Dietmar Artzinger-Bolten und Wolfgang Overath. An Volker Finke und Holger Stanislawski, erinnerst Dich an dieses Spiel bei Rot Weiß Essen, an 1033 Minuten ohne Tor, an die endlosen Niederlagenserien an all den irrationalen Schmerz, den dieser Scheißverein dir über die Jahre bereitet hat. Du denkst an die schwarze Wand und an die Ausschreitungen gegen Duisburg. An 25 Jahre Durst und Sehnsucht.

Und dann läuft Yuya Osako alleine auf das Tor zu.

25 Jahre.

Ich habe keine Worte.

Bockcast #086

Mit einem Schlag können heute 25 Jahre weggewischt werden. Mit einem eigenen Sieg und ein bisschen Glück auf den anderen Plätzen könnten wir es tatsächlich schaffen einen Platz im europäischen Wettbewerb oder zumindest in der Qualifikation für selbigen abzustauben. Thomas und ich sind kaum aufgeregt.

Come on effzeh!
Lass uns träumen.


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Bockcast #085

Einen Punkt in Leverkusen geholt, ein Sieg fehlt noch. Wir sind mit den Nerven am Ende.

Ende.

Dennoch: Viel Spaß beim hören.

Natürlich freuen wir uns, falls es Euch gefällt, was wir hier machen, über Eure Kommentare entweder hier im Blog, auf Twitter oder auf Facebook. Ganz besonders freuen wir uns über eine (hoffentlich gute) Bewertung bei itunes mit Rezension. Und wenn Ihr uns vielleicht sogar ein leckeres Kölsch spendieren wollt, dann nutzt doch den Spenden-Button im Blog, der macht ohne Urlaub durch.

Come on effzeh!


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Bockcast #084

Heute muss es etwas schneller gehen aber wir hatten keine Lust den Bockcast schon wieder ausfallen zu lassen, erst recht nicht nach diesem Spektakel gegen Bremen. Wir sprechen darüber und rechnen ein bisschen. Das muss für heute reichen.

Wir wünschen viel Vergnügen.

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Come on effzeh!


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Merkzettel

Lieber 1.FC Köln, lieber Peter Stöger:

Ausdrucken, ausschneiden, in der Kabine aufhängen!

Noch zwei Siege. Lasst uns träumen.


(Foto: Gert Zander unter Creative-Commons 4.0 international)

FC – Bremen: Dem Himmel so nah

Im Auge des Orkans herrscht Stille. Absolute, vollkommene Stille. Um dich herum tobt das Inferno, doch mitten drin, im Zentrum, ist es klar und ruhig und friedlich. Kein Wind, kein Ton, keine Ablenkung. Als Wolfgang Stark gestern Abend das Spiel abpfiff, das Müngersdorfer Stadion in einer Explosion aus Jubel auseinander zu bersten drohte, stelle ich mir vor, dass die Spieler des 1.FC Köln genau dieses Gefühl gehabt haben müssen. Nach einer Ode an den Fußball, einer Liebeserklärung an das Spiel, einem Abnutzungskampf, der alle Kräfte gefordert hat, muss es ganz ruhig gewesen sein. Ich stelle mir das wie eine Art Nahtod-Erfahrung vor. Plötzlich ist aller Druck weg, der Kopf kann einen ganz kurzen Moment abschalten, alles ist gut und die Realität eine Ewigkeit entfernt. Bis dann langsam das Grollen wieder die Oberhand gewinnt, bis die Welle dich erreicht, bis du realisiert, was da gerade passiert ist. Der Fokus weitet sich wieder, die Emotionen kommen, der Jubel, die Erleichterung und die pure Freude erreichen dich, tragen dich fort und plötzlich ist die Wirklichkeit wieder da und schreit dich an.

4:3 gewinnt der 1.FC Köln am drittletzten Spieltag zu Hause gegen Werder Bremen. Es war eine dieser magischen Nächte. Normalerweise hätte die Staionregie nach Schlusspfiff sofort Un’estate Italiana spielen müssen um auch nur annähernd die Gewichtung dieses Sieges einfangen zu können. Worte sind da schwer zu finden ohne sich in boulevardesker Phrasendrescherei zu verlieren. Das Spiel war ein Fiebertraum, pure Poesie, Sex von mir aus. Vielleicht, ganz vielleicht, können wir in drei Wochen sagen, dass es ein Abbild der Saison war und dass alles gut gegangen ist. Ich würde es uns wünschen.

In der ersten halben Stunde spielt der effzeh so gut Fußball wie noch nie. Man hatte sich auf die Bremer perfekt eingestellt, ließ ihnen keinen Platz von hinten heraus das Spiel aufzubauen, stellt schon früh alles zu, ging auf den ballführenden Spieler, ließ Kruse und Bartels keine Luft zum atmen. Man eroberte die Bälle, schaltete perfekt um, erspielte(!) sich Chance auf Chance. Schon vor dem 1:0 gab es drei ganz hervorragende Gelegenheiten zur Führung, die nach einer Viertelstunde die fast schon logische Konsequenz war. Leo Bittencourt und Dominique Heintz ackerten auf links wie Ackergäule, waren immer anspielbar und voller Ideen die Bremer Abwehr auseinander zu spielen und brachten Flanke auf Flanke recht gefährlich in den Strafraum. Das war einfach so gut, so schön, so… überzeugend, ich wollte es herausstellen. Was nicht heißen soll, dass ich nicht völlig begeistert von der gesamten Mannschaft bin. Lukas Klünter mit der Flanke vor dem 2:0, die mir körperliche Freude bereitet hat, Frederik Sörensen mit einer unfassbar konzentrierten Leistung, Simon Zoller mit einem wunderschönen Heber und ein bis an die Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit gehender Anthony Modeste, der in der Kabine wahrscheinlich erstmal einen halben Liter Vitamine exen musste. Ach, es war schon ein Abend zum verlieben, gar keine Frage.

Am meisten aber hat mir imponiert, dass dieser 1.FC Köln der Saison 2016/17 Charakter hat. Nach einem 2:0 innerhalb von 5 Minuten das 2:2 zu kassieren, das kann schon ein Genickbruch sein. Nicht bei diesem Team. Angestachelt von der fantastischen Atmosphäre in Müngersorf versuchte der effzeh weiter Werder klein zu kriegen, was nicht einfach ist zur Zeit. Keine hängenden Schultern, keine “ist mir egal” Körpersprache. Auf den Tag genau vor fünf Jahren stieg der effzeh in die zweite Liga ab. In der Südkurve wurden die schwarzen Töpfe gezündet, der Verein war am Boden. Es sah nach dem Ende aus. Ich kann mich noch ziemlich genau an diese fassungslose Stimmung erinnern. Niemand hatte auch nur ansatzweise Hoffnung, dass wir zurück kommen können. Dass wir nicht mehr der Chaosclub, der Randelemeisterverein und die Lachnummer der Liga sein würden. Nein, wir waren verloren. Wir zuckten mit den Schultern, betranken uns und stimmten trotzdem unsere Lieder an. Ejal wat och passeet. Wir, die wir Fans dieses Clubs waren und sind, wir hatten ja eh keine Wahl. Der 1.FC Köln hat uns vor Jahrzehnten in eine Abofalle gelockt aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Wir gingen also wieder runter, wir zerstörten uns selbst. Wir hatten alle Hoffnungen und Träume lange losgelassen. Purgatorium.

Und dann, wie gesagt auf den Tag fünf Jahre später die Katharsis. Es ist unwirklich. Es ist ganz ruhig, kein Wind geht.

Natürlich heißt das nicht, dass wir jetzt Europa buchen können aber es lässt uns immerhin noch eine weitere Woche träumen. In meiner WhatsApp-Selbsthilfegruppe schrieb Freund Stefan gestern, dass es typisch effzeh wäre, wenn wir in Leverkusen gewännen und dann am letzten Spieltag zu Hause mit 0:1 gegen Mainz verlieren würden. Ja, das wäre der 1.FC Köln in a nutshell, ohne Frage. Es würde mir das Herz brechen, wenn wir uns dieses Jahr nicht belohnen würden, wo doch Europa so nah ist. Aber wahrscheinlich würde ich es dem Verein verzeihen, so wie ich ihm bisher alles verziehen habe. Das gestrige Spiel würde seinen Teil dazu beitragen, weil es mich daran erinnert hat, was der Fußball mir bedeutet. Mir schlug das Herz im Hals, ich habe gelitten wie ein Tier, ich habe geflucht und gebetet und gejubelt und geschrieen und habe wie von Sinnen die Arme hoch gerissen. Danke effzeh.

Und, ich möchte es nicht vergessen: Danke Werder Bremen. Ich verneige mich. Ebenso wie der 1.FC Köln mit großer Charakterstärke. Wir haben es gestern wieder gesehen, wenn man Werder fünf Meter zu viel Platz lässt, wenn man zu passiv wird, dann ist diese Mannschaft unfassbar schwer zu verteidigen. Im Prinzip musst du 90 Minuten gegenpressen, musst immer in der Manndeckung bleiben und jede Sekunde aufmerksam sein, denn Werder nutzt jede sich ergebene Chance mit gnadenloser Effektivität aus. Das Paradebeispiel ist das 2:2. Einwurf, Jojic ist zu weit weg, scharfe Flanke, Klünter ist überrascht, Kopfball Tor. Sie haben mit einem Einwurf und einer Flanke die gesamte Kölner Hintermannschaft matt gesetzt. Perfekter Spielzug. Dazu die absolute Verpflichtung selbst zu handeln. Werder wartet nicht ab, sie geben Vollgas, was zu teilweise bizarren Laufwegen und Formationen führt aber irgendwo in diesem Chaos steht Kruse, der das dann alles wieder ordnet, dann kommt eine Flanke aus dem Halbraum oder man geht mit unfassbarer Geschwindigkeit einfach in den Strafraum und das ist alles, alles, alles gefährlich. Das ist wunderbarer Fußball, der eben mit dem Nachteil kommt, dass man sich hinten schneller einen fängt als sagen wir mal Ingolstadt. Aber das ist egal, es ist die Philosophie das Spiel zu spielen und nicht das Spiel zu verhindern. Natürlich ist das etwas verklärend, weil es eben so ein fantastisches Spiel war aber insgesamt muss ich schon sagen, dass ich allergrößten Respekt vor der Leistung von Werder habe und es mich freut, dass man sich nicht hat beirren lassen, als es schlecht aussah. Nouri scheint ein Guter zu sein. Ich fand auch die Interviews nach dem Spiel einigermaßen bemerkenswert. Bartels, Gnarby und Nouri mit völlig entspannten, sympathischen Aussagen. Sie würdigten das Spiel, sie suchten keine Schuld bei irgendwem. Hat mir gefallen. Also nochmals: Danke Werder, es war ein Fest.

Noch zwei Spiele stehen an. Noch ist es ganz ruhig. Allerdings hätte ich nichts dagegen, wenn uns der Orkan mit voller Wucht treffen würde und uns mitnimmt. Weiß der Himmel wohin.

Come on effzeh!

Randbemerkung: Die Südkurve mit einem unmissverständlichen Statement: “Standort Müngersdorf – Unverhandelbar!” Mehr ist dazu nicht zu sagen. Lieber 1.FC Köln: Macht euch und uns nicht unglücklich.

Bockcast #083

Heute geht es mal nur sehr kurz um den eigentlichen Fussball. Natürlich ärgern wir uns über den späten Ausgleich gegen Hoffenheim aber die eigentlichen Themen liegen abseits des Platzes. Wir sprechen über die kommenden Strafen, die Haltung des 1.FC Köln dazu, die neuen Choreo-Vorschriften und halt um alles, was es im Moment so schwer macht positiv in die Zukunft zu blicken.

Viel Spaß können wir eigentlich nicht wünschen, wir hoffen aber ein wenig, dass diese Form der Berichterstattung über den 1.FC Köln einen Kontrapunkt zum medialen Einheitsbrei bieten kann.

Natürlich freuen wir uns, falls es Euch gefällt, was wir hier machen, über Eure Kommentare entweder hier im Blog, auf Twitter oder auf Facebook. Ganz besonders freuen wir uns über eine (hoffentlich gute) Bewertung bei itunes mit Rezension. Und wenn Ihr uns vielleicht sogar ein leckeres Kölsch spendieren wollt, dann nutzt doch den Spenden-Button im Blog, der macht ohne Urlaub durch.

Come on effzeh!


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