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FC – VfL Wolfsburg: Zufriedenheitsdilemma

Vier Minuten? VIER MINUTEN? Was zur Hölle? Als die Nachspielzeit bekannt gegeben wurde, waren 60 Minuten sehr gutes Spiel des 1.FC Köln vergessen. Kein Gedanke mehr an den unglücklichen Ausgleich der Wolfsburger. Sechs Minuten war das erst her und doch eine gefühlte Ewigkeit. Seien wir ehrlich: Wir wollten den Punkt retten, wir wollten das es vorbei ist. Und dann gibt es vier Minuten Nachspielzeit? Herzrasen wären ein Understatement. Als das Spiel dann endlich abgepfiffen wurde, wir mit Hilfe von Timo Horn und dem Gestänge das Unentschieden in trockenen Tüchern hatten, musste ich erstmal kurz in den Garten und die Familie Reemtsma glücklich machen. Selten hat ein Spiel so an mir gezehrt. Wir haben den zweiten Spieltag der neuen Saison. Herzlichen Glückwunsch an mein Herz.

Die Vorzeichen waren gut. Nach dem Sieg in Stuttgart war der erste Druck weg, mit Wolfsburg kam eine vermeintliche Spitzenmannschaft nach Müngersdorf, das Ergebnis machte mir so gegen fünfzehn Uhr zweiundzwanzig noch keine großen Sorgen, denn eigentlich wollte ich nur sehen, welchen Plan die Mannschaft hat, wie man mit Bas Dost oder dem belgischen Kevin-Kind umgeht, wie man gegen einen Gegner, der -auf dem Papier- sicher nochmal eine Nummer stärker ist als der VfB Stuttgart umgeht. Natürlich, ganz klammheimlich, ganz im stillen, hofft man immer auf Zählbares aber ich redete mir ein, dass das unwichtig sei. Ich Narr.

Der effzeh begann schwungvoll, fast überraschend aktiv. In der Wolfsburger Hälfte wurde der Gegner früh unter Druck gesetzt, Simon Zoller (zu dem wir gleich noch kommen werden…) und Anthony Modeste gingen auf den ballführenden Spieler, Risse und Bittencourt stellten die Außenbahnen so ca. 10 Meter vor der Mittellinie zu und in der Mitte wachte Matze Lehmann auf Pässe die ins Zentrum gespielt werden konnten. Dadurch wurde Wolfsburg zu vielen ertragslosen Kurzpässen genötigt, die nicht immer hundertprozentig nach europäischer Spitz aussahen. Das einzige Mittel was den Wölfen einfiel, war dann der lange Ball auf Dost, der aber mit Sörensen einen direkten Gegenspieler hatte, der keine Lust auf Spielchen hatte.

Das sah schon mal gut aus, war aber nur die eine Seite des kölschen Taktikreigens, denn wenn Wolfsburg doch mal über die Mittellinie gekrochen kam, änderte sich das Abwehrverhalten blitzschnell. Modeste wurde von allen Aufgaben entbunden, blieb im Zentrum um eventuell in der Nähe einschlagende Befreiungsschläge anzunehmen, Zoller wurde zurückgezogen und die gesamte Mannschaft formierte zwei massive Viererketten ca. 30 Meter vor dem eigenen Tor. Das ist ein Mittel, mit dem Peter Stöger schon letzte Saison spielen ließ aber die Tatsache, dass das so flexibel und reibungslos umgesetzt wurde, sobald eine bestimmte Reizsituation eintrat, zeigt wieder, dass der effzeh den nächsten Schritt schon gegangen ist, wir es nur noch nicht komplett mitbekommen haben. Das war ganz, ganz großartig.

Genauso wie das schnelle Umschaltspiel bei Balleroberung eigentlich ganz gut funktionieren hat. Immer wieder wurde der direkte Weg gesucht, wobei das Konterspiel eigentlich recht eindimensional war, denn der Spielzug wiederholte sich: Balleroberung, Paß in die Mitte zur Verteilstation, schnelle Vorstöße auf den Bahnen, schneller Versuch in den Lauf. Das ist die Blaupause. Modeste war in diesem Fall der Joker, weil er immer anspielbar war, Abwehrspieler wie Kletten band und dennoch (meistens) mit enormen Körpereinsatz den Ball behaupten konnte. Dadurch wurde das Spiel des effzeh für Hecking nicht ausrechenbar, sondern er musste sicher stellen, dass sowohl Modeste, als auch die Außen versorgt wurden, wodurch sich natürlich kleinere Lücken bzw. Unsortierungen in der Abwehrkette -wenn man sie denn so nennen mag- ergaben, die dann durch Zoller penetriert werden konnten.

Ehrlich? Das Spiel des effzeh kommt mir schon sehr reif vor. Sehr ernsthaft. Fast sachlich. Und das ist zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht erwartbar gewesen. (Jedenfalls für mich als Außenstehenden nicht. Wie das intern bewertet wird steht auf einem anderen, mir nicht zugänglichen, Blatt aber ich tippe schwer, dass Peter Stöger nicht komplett vor Wut ausgerastet ist, als er die Mannschaft nach dem Spiel sah).

Wo war ich? Ach ja: Simon Zoller.

Hmm.

Ich gebe es gerne zu: Bisher macht er einen guten Job. Fleißig, hohe Laufbereitschaft, keinen Zweikampf scheuend. Sehr gut. Das Tor war Zucker, die vergebenen Chancen in der zweiten Halbzeit teilt er sich mit Modeste, das passiert, das kann man nicht negativ auslegen. Hauptsache Chancen werden kreiert. Aufmerksame Leser des Blogs oder Hörer des Bockcast wissen, dass ich persönlich nicht unbedingt begeistert von der Rückkehr Zollers zum effzeh war, weil ich die Flucht im Winter unwürdig fand und er mich in seinem ersten Anlauf in Köln nicht davon überzeugt hat, dass die drei Millionen nach Kaiserslautern eine gute Investition waren. Das mag ungerecht sein aber ich bin Fan, ich darf ungerecht sein. Für mich war er einer dieser Millionengräber mit denen wir die Pfälzer in schöner Regelmäßigkeit subventionieren. Aber, er scheint sich weiterentwickelt zu haben. Ich sehe keine Pomadigkeit, kein Phlegma und das ist erstmal das, was zählt. Dass er ab und an noch Probleme mit der Ballannahme hat und wohl auch manchmal etwas zu viel will, sind Luxusprobleme, die im täglichen Training rausgeprügelt werden können. Die bisherigen Auftritte sind jedenfalls überzeugend und (hier kommt wieder Peter Stöger ins Spiel) die Entwicklung und Einstellung stimmt. Gefällt mir.

Ich wünsche uns allen, dass Zoller mich mit allen Prognosen Lügen straft.

Zum Spiel zurück: Natürlich kannst du in der zweiten Halbzeit den sprichwörtlichen Sack zumachen. Vielleicht musst du das sogar aber das ist halt so. Der effzeh ist keine Spitzenmannschaft, wir müssen um jeden Zentimeter Boden kämpfen und es gibt keinen Automatismus, der uns Tore am Fließband erzielen lässt. Wir gehen immer noch in Babyschritten durch den Fußball, das dürfen wir nie vergessen.

Eine Sache, die mir am Samstag nicht gefallen hat und die ein ums andere Mal die Wolfsburger ins Spiel brachte, konnte man schon in Stuttgart beobachten: Timo Horns Spieleröffnung. Für meinen Geschmack viel zu risikoreich. Mir ist schon klar, dass das Teil des Plans ist schnell viel Raum zu überbrücken aber es passt nicht immer alles. Oft setzt Timo mit den harten Würfen die eigenen Spieler unter Druck, die den Ball ja mit dem Rücken zum eigenen Offensivspiel annehmen müssen und damit erstmal beschäftigt sind. Kommt dann noch ein pressender Gegenspieler in den Raum, wird es direkt gefährlich, weil die Bewegung des Gegeners ja Richtung Horn geht und unsere eben nicht. Eventuell spielt sich das im Laufe der Saison ein und es werden gewisse Automatismen erarbeitet, die die Eröffnung blind ablaufen lassen aber im Moment sind das jedensmal Herzaussetz-Momente. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu sensibel…

Über das Gegentor und die anschließenden Chancen von Wolfsburg das Spiel doch noch zu gewinnen, könnt ihr im Kicker lesen, mir reicht es, dass der effzeh über 60,65 Minuten einer deutschen Spitzenmannschaft das Leben unglaublich schwer gemacht hat, enorm hohen Aufwand betrieb und auch in den Druckphasen weiterhin all die Leidenschaft, den Kampf und den “Spirit” an den Tag legte, nach dem wir uns in Köln so lange gesehnt haben. Ist das keine schöne Nachricht? Das Ergebnis ist jetzt, am Sonntag, schon wieder zweitrangig aber ein ganz klein bisschen stolz können wir schon sein. Genauso wie die Mannschaft.

Nächste Woche geht es gegen den HSV, der am Samstag in einem bizarren Spiel gegen Stuttgart gewonnen hat. Außerdem wurde durch die NASN herausgefunden, dass der Mond aus Blauschimmelkäse besteht. Nach diesem Start, nach den beiden Spielen, die wir vom effzeh gesehen haben, nach den beiden Spielen vom HSV kann man schon damit rechnen, dass der 1.FC Köln bei den Buchmachern als Favorit geführt werden wird aber wir sind ja gebrannte Kinder. Der effzeh ist der effzeh, ist der effzeh. Nichts wäre logischer als wenn wir nach diesem Start gegen den HSV aufs Maul bekommen aber vielleicht ist es ja wirklich eine neue Zeit. Jedes Ergebnis, jede Entwicklung in der Mannschaft deutet darauf hin aber tief in uns drin sitzt der skeptische fette Mann der schreit: Lasst alle Hoffnung fahren, es ist der effzeh! Zeit ihm den Mund zu stopfen.

Come on effzeh!

Quickcast 01 15/16

1Trotz vertsärkten Bemühens meines Internet-Providers das Unternehmen Quickcast zu verhindern, gibts ne neue Folge. Die Saison kann also endlich offiziell losgehen, denn was ist der Spieltag ohne Tipps von Enzo und mir? Richtig.

Wir streiten immer noch über den VfB bzw. den effzeh, finden alle anderen Mannschaften doof, haben keine Hoffnung für Hannover und Hamburg und außerdem werden die Hörer beschimpft. Ihr wollt es doch so, ihr Luder.

Ab sofort ist der Quickcast Pay-Podcast. Jede Folge kostet Euch mindestens 99 Cent, die durch den Spendenbutton oben rechts auf dem Blog zu entrichten sind. Eigentlich solltet ihr mehr geben aber wir haben ja auch so eine Art soziales Gewissen.

Und damit es keine Aufruhr mehr gibt: Hier unsere Tipps für den zweiten Spieltag:

SpielEnzoAxel
Hertha - Werder1:10:0
Schlake - D981:02:0
Eintracht - Augsburg2:03:1
effzeh - Wolfsburg1:31:1
Hannover - Leverkusen0:30:3
Hoffenheim - FCB0:51:4
HSV - VfB1:31:3
Ingolstadt - BVB1:10:2
Gladbach - Mainz2:02:0

Tjoa und wenn Euch jetzt noch Strafen für uns einfallen, dann postet die doch in den Kommentaren.

Widdersehn.


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Fußball meets Glücksspiel – Die neue Saison und ihre Sponsoren

Seit kurzem dreht sich wieder alles um den Fußball, denn die neue Saison ist gestartet. Und sei es die Bundesliga, die Premier League, die Serie A oder die Primera Division – für alle Teams ist die Unterstützung der Sponsoren von immenser Bedeutung. Und einige Clubs pflegen nicht nur das Fußballspiel, sondern auch eine gute Beziehung zum Glücksspiel. Hier nur einige Beispiele für die neuen Partnerschaften.

In der Premier League haben sich gleich zwei Mannschaften die Unterstützung eines großen Glücksspielanbieters gesichert. Der AFC Bournemouth und Crystal Palace F.C. arbeiten in der kommenden Saison mit der Mansion Group zusammen einem der großen Anbieter von Online-Casinos. Der AFC Bournemouth, die Cherries, haben es nach jahrelangen Anläufen endlich geschafft in die Premier League aufzusteigen. Der Traditionsclub trägt seine Heimspiele im Goldsands Stadion in Bournemouth aus und freut sich, dort Teams wie Arsenal London oder den FC Liverpool zu empfangen. Oder aber den Crystal Palace F.C.

Der Crystal Palace F.C. ist seit Jahren in der Premier League vertreten und erwartet seine Gegner im Selhurst Park, dem Stadion, das bereits seit der Saison 1924/25 das Zuhause der Eagles ist. Beide Clubs, die Cherries und die Eagles tragen in der kommenden Saison das Logo der Mansion Group auf dem Trikot, und die Vertreter beider Seiten begrüßten die neue Zusammenarbeit. Vertreter der Mansion Group, die zahlreiche Online-Casinos wie Casino.com Schweiz mit einer umfassenden Palette an klassischen und modernen Casinospielen betreibt, kündigten bereits an, dass auch die Fußballfans von der neuen Kooperation profitieren werden. Promotionsaktionen im Casino, die mit Fußballtickets verbunden sind, sind dabei nur eine von vielen Möglichkeiten.

Aber nicht nur die Clubs der Premier League arbeiten mit Anbietern von Glücksspielen zusammen. Auch der FC Bayern München profitiert schon seit Jahren von einer solchen Kooperation. Allerdings wurde bekannt, dass es zu Beginn der Saison 2015/16 einen Wechsel im Sponsoring des FC Bayern München geben wird. Nicht mehr der bekannte Sportwettenanbieter bwin tritt als Sponsor auf, sondern der Konkurrent Tipico. Auch Tipico ist ein bekannter Anbieter von Sportwetten, dessen bekanntester Werbeträger sicher Oliver Kahn, ehemaliger Weltklasse-Torwart, ist. Tipico gab bekannt, dass man sich wahrscheinlich aus dem Sponsoring für andere Bundesligaklubs wie Werder Bremen zurückziehen werde, und dafür das Engagement beim FC Bayern eingehe.

Bockcast #050

bockcastDie ersten Punkte stehen auf der Habenseite, der effzeh gewinnt -wie immer- in Stuttgart aber es gibt doch eine ganze Menge zu besprechen. Zu Gast in dieser kleinen Jubiläumsausgabe ist Thomas, der mit mir einen Blick auf die neuen Spieler im Kader wirft, versucht das Stögersche Planspiel zu decodieren und auf Mängel im Aufbau hinweist. Aber natürlich sind wir auch voller Lob und freuen uns wie Bolle, dass der Sieg eingefahren wurde.

Nicht ganz so begeistert ist Marcel, der als VfB-Fan aber auch noch einen guten Ruhepuls hat und dem Spiel mehr positives als negatives abgewinnen kann. Er sieht gute Ansätze und vertraut auf die Langzeitwirkung von Alexander Zorniger.

Neben dem Spiel blicken wir kurz auf die Liga und natürlich muss auch der kölsche Anhang und das überaus laute Neckarstadion gelobt werden.

Außerdem gibt es ein paar Hörerfragen zu beantworten.

Viel Spaß beim hören und wie immer der Aufruf: Über eine Rezension bei itunes und/oder Kommentare egal wo freue ich mich.

Come on effzeh!


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VfB – FC: Das ewige Stuttgart

1“Los geht”s”. Eine einfache SMS stand am Beginn der Saison 2015/16. Freund Christoph teilte mit, dass er losgefahren ist um uns einzusammeln. Stuttgart. Das ewige Stuttgart. Jedenfalls aus effzeh-Sicht. Auf der Hinfahrt wurde zwar auf Zweckoptimismus gemacht aber ich war nicht wirklich über-erwartungsvoll. Vielleicht ist das diese latente Angst, die nur Fußballfans eines mittelmäßigen bis schlechten Vereins empfinden können: Verkackst Du es heute, kommt nächste Woche eine Spitzenmannschaft und schon ist die Saison im Eimer. Das ist irrational und dumm aber tief in mir drin sitzt diese Angst und ich habe gelernt mit ihr zu leben. Kennt jemand eine nette und verständnisvolle Psychologin?

Acht Stunden nach der SMS sieht die Welt rosig aus. Es regnet Lametta und die A6 hat den roten Teppich ausgelegt, damit die Ehrengäste sanft nach Hause kommen. Der effzeh kann in Stuttgart tatsächlich nicht verlieren, egal wie sehr sie sich anstrengen. Es ist ein bizarrer Fluch, der da auf den Schwaben lastet aber ich will mich nicht beschweren, Flüche können ja auch was tolles sein. Der 1.FC Köln gewinnt das erste Spiel der neuen Saison mit 3:1 und wenn ich jetzt schreiben würde, dass das vielleicht ein klitzekleines Törchen zu hoch ausgefallen sein mag, springt mir die Stuttgarter Timeline beim nächsten Treffen mit dem nackten Arsch ins Gesicht, darum schreib ich es lieber nicht.

Schauen wir mal auf das Spiel:

Die ersten 6 Minuten kann man getrost als Reminiszenz an einen jungen Amateurfussballer aus Schleswig-Holstein in die Geschichtsbücher schreiben. Pfostentreffer auf beiden Seiten aber zum Glück keine Verletzten. Lehmann für den effzeh und Didavi für den VfB mit sehenswerten Fernschüssen, die jeweils knapp an das Gestänge schlugen. Nach dieser wilden Anfangsphase versuchte der effzeh das Spiel ein wenig zu beruhigen, staffelte sich auf zwei Pseudoketten, die aber noch eine Menge Abstimmungsarbeit brauchen. Stuttgart bestimmte das Spiel zunehmend, der Aufwand des Teams von Alexander Zorniger war enorm hoch. Man störte den Spielaufbau, war bissig in den Zweikämpfen und versuchte mit schnellen raumgreifenden Pässen hinter die Kölner Verteidigung zu kommen. Das gelang nicht immer, sah im Ansatz aber vielversprechend aus. Vor allem der enorm quirlige Didavi kann für den VfB das Faustpfand werden, was ihnen letztes Jahr gefehlt hat.

In der Pause sprachen sich Freund Stefan und ich unisono für eine wohlwollende Akzeptanz eines torlosen Unentschiedens aus, zu sehr war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Canstatt jubeln wird. Der effzeh verstand es nicht Ruhe in das Spiel zu bringen, verlor im Aufbau viel zu viele Bälle (Jojic!), spielte fahrige und unseriöse Pässe (Olkowski!) und wenn er denn mal zu Flanken (Risse!) kam, hätte jede Kirmesbude gefeiert, denn ein Preis war mit dem Zielwasser nicht zu gewinnen gewesen. Dazu kamen -für mich- unverständliche Entscheidungen, wie der Aufbau überhaupt stattzufinden hat. Man konnte keinen genauen Plan erkennen. Wurde der Ball in der eigenen Hälfte erkämpft, gab es ein paar Mal den Versuch spielerisch nach vorne zu kommen, die jedoch sehr schnell vom aggressiven Pressing des VfB unterbunden wurden oder es gab lange Bälle auf die Flügel, die zu unpräzise waren um verwertet zu werden. Kaum Kurzpassspiel, kaum vielversprechende Angriffe. Und wenn dann mal ein Ball einigermaßen ansprechend aussah, flankt Risse ins Nirvana. Naja. Wir waren nicht allzu optimistisch, sagen wir mal so.

Aber, die Stuttgarter schießen halt irgendwie die Tore nicht. Nach der Pause wurde der Druck nochmal größer, es ergaben sich gute bis sehr gute Chancen in kurzer Zeit aber eine Mischung aus Abschlussversagen, Timo Horn und Jonas Hector sorgte für weitere torlose Minuten. Bis, ja bis Modeste (wer feiert Feste, wer ist der Beste?) im Strafraum von neuen Stuttgarter Torhüter Tyton (Lannister?) zu Fall gebracht wurde, den fälligen Elfer mittelmäßig -aber immer noch in Potenzen besser als der Hannoveraner am Samstag- schoß, den Schnuller auspackte und vor dem Gästebreich anfing zu tanzen. Meine Gänsehaut in diesem Moment war nicht von dieser Welt. Fußball Du bist so geil. Besser geht es nicht…

…oh, da kommt ein Ball von Vogt auf Zoller… nein, nicht der Zoller! Bitte nicht, der kann… jaaaaaaaaaa! Kluger Schlenzer ins kurze Eck, 0:2, Fußball Du bist so geil! Ich hab immer an Simon Zoller geglaubt! Immer. Echt!

Himmel.

Zum Glück für mich wurde die Rückfahrt einigermaßen erträglich, weil Zoller dann auch im Gegenzug in bester Thomas Cichon-Manier einen klaren Elfer verursachte. Er will den Mann noch nicht mal umholzen aber rutscht aus und erwischt den Stuttgarter klar. Am besten guckt man sich das alles in Super-Slow-Mo an und läßt im Hintergrund die Benny Hill Musik laufen. Großartig. Aber ich will nicht meckern, es freut mich ja, wenn ich im Bezug auf Zoller Unrecht habe. Das müsst Ihr mir glauben.

“So, jetzt 10 Minuten Bälle wegschlagen” war der Kommentar von Freund Christoph nach dem Anschlusstreffer. Joa, das haben sich die Spieler des effzeh wohl auch gedacht aber dass da mal einer per Zufall in den Laufweg von Modeste tropft, dieser den Ball behauptet und wie weiland der Hulk durch den Stuttgarter Vorabend marschiert, überlegt auf den mitgelaufenen Yuya Osako ablegt und danach nur noch wortlose Fassungslosigkeit vorherrscht, das war bestimmt nur auf Platz sieben des Stögerschen Abwehrplans für die letzten Minuten. Egal. 3:1 in Stuttgart. Der effzeh startet mit einem so, so, so wichtigen Sieg in die Saison. Fußball Du bist so geil. Manchmal.

Es war ja nicht alles Gold: Jojic und Risse mit sehr schwachem Spiel. Praktisch jede Ballberührung dieser beiden führte zu Ballverlusten. Olkowski hatte seine rechte Seite auch nicht im Griff, ließ sich ein ums andere Mal überlaufen, die Lösung mit Lehmann und Gerhardt vorgezogen, war auch nicht das Gelbe vom Ei, denn die Mitte wurde vom VfB geschickt zugestellt, ein Aufbau über diese Station war kaum möglich und die Außen waren, wie gesagt, irgendwie mies, gestern. Gegen Wolfsburg rechne ich erstmal wieder mit Lehmann/Vogt auf einer klassischen Doppelsechs, allein um selbst in der Mitte zu verdichten und nicht die Räume anzubieten, die die Stuttgarter gestern hatten. Drei, vier Fertighäuser hätten da teilweise reingepasst. Das muss besser werden.

Lichtblick des Tages war für mich Sörensen, den Du zwar nicht zum Spielaufbau gegen eine E-Jugend schhicken kannst, der aber seinen Job, das schöne Spiel zu zerstören, mit großer Ernsthaftigkeit ausgeführt hat und sich kaum Fehler leistete. Er stand gut, hat ein sehr gutes Kopfballspiel und halt immer eine Haxe im Weg. Das sah schon prima aus, fand ich. Nicht wirklich schön aber wer gibt denn da was drauf?

Über Timo Horn und Jonas Hector müssen wir nicht reden, oder? Timo mit einem kleinen Gehirnfurz in der zweiten Halbzeit, als er sich anscheinend nicht entscheiden konnte ob er den Ball weit oder kurz abewerfen sollte aber er macht es sofort wieder gut. Supertyp.

Ansonsten ist das Gesamtkonstrukt effzeh sicher noch in Arbeit aber das ist am ersten Spieltag ja auch nicht anders zu erwarten. Was zählt sind die Punkte und die sind da. Und da lohnen sich doch auch zehn Stunden Autofahrt.

Gott waren die Autobahnen gestern ätzend.

So, zum Abschluß ein riesiges Kompliment dem aktiven Fanblock des 1.FC Köln, der über 90 Minuten eine großartige Leistung an den Tag legte. Laut, farbenfroh, enthusiastisch, gewaltfrei (was ich mitbekommen habe). Hut ab, Jungs, das hat sehr, sehr großen Spaß gemacht.

Update:
Jaja, ich krieche zu Kreuze, tut mir leid 🙂

Auch die Stuttgarter Kurve wusste zu gefallen, da kam einiges rüber. Unterstützt von der recht großartigen Akustik im neuen Neckarstadion war es ein tolles Stadionerlebnis. Fußball, Du bist so geil!

Nur die Wurst war eher Durchschnitt. Und wenn das für den Rest der Saison unser Problem sein sollten, dann soll es mir recht sein.

Nächste Woche kommt Wolfsburg. Wird schwer aber der erste Druck ist schon mal weg. Und das kann uns nur helfen.

Come on effzeh!

Bockcast #049

bockcastDie neue Saison steht vor der Tür, die Hoffnungen sind groß, die Träume leben noch. Grund genug für eine ausführliche Vorschau hier im Bockcast.

Zuerst spreche ich mit Philip Sagioglou (KStA, Welt, Sportschau) über die Erwartungen in Köln, die Entwicklung der Mannschaft und wie harmonisch das doch alles abläuft um dann ins quatschen zu kommen und den Faden zu verlieren. Aber das ist ja Teil des Konzepts, nicht wahr, liebe Hörer 🙂

Aber Harmonie ist per se ein gutes Stichwort, denn heute geht es nicht nur um den effzeh, sondern auch um das große Ganze, die Liga der Weltmeister, die Favoriten und Underdogs und eh um alles. Dafür habe ich weitere Premiumgäste gewinnen können, die auch den Boulevard zufriedenstellen dürften. Neben Klaas von Collinas Erben, seines Zeichens eingefleischter H96 Fan, hat die Nervenheilanstalt auch Mirko, den Macher der Wochenendrebellen, Ausgang gewährt. Ein Traum. Es wird leicht chaotisch und einer Meinung sind wir selten aber am Ende wird doch alles gut. Jay-Jay ist nämlich auch mit von der Partie und macht eine souveräne Figur. Eine klasse Auftritt von Dir, lieber Jay-Jay, das werden wir wiederholen, wenn Du magst.

Tjoa und damit ist auch der Bockcast in der Saison 2015/16 angekommen. Ich hoffe Ihr habt Spaß beim hören, ich freue mich über Kommentare und falls Ihr Lust habt, schreibt mir doch ne Rezension auf itunes, das wär toll. (Auch über den Typen der den einen Stern (die niedrigst mögliche Wertung) abgegeben hat freue ich mich genauso, weil es ja zeigt, dass die Energie, die man aufbringen muss um mir einen reinzuwürgen anonym kanalisiert werden kann und er nicht schreiend auf die Strasse rennen musste um grundlos Amok zu laufen. Fein. This is the Internet, Love).

Tschö.

Come on effzeh!


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Miso geht

Miso. Flüssiger Zustand.

Miso. Flüssiger Zustand.

Badabenng.

Gestern morgen kam eine etwas überraschende WhatsApp in meinem Selbsthilfe-Effzeh-Chat an: Freund Christoph schrieb: “Ohne Miso nach Meppen, wo bleibt denn da der Spaß?”. Ich saß im Büro und hatte den Kopf nicht für den effzeh, weil bei uns gerade die Welt untergeht und keine Leute da sind und… ach, das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag und einen anderen Blog.

Egal.

Ja, also ohne Miso nach Meppen. Ich dachte an eine kleine Verletzung oder ein Stögersches Preseason-Rotations-Experiment. Dass Miso Brecko tatsächlich den 1.FC Köln verlassen könnte und sich einem anderen Verein anschließen würde, kam mir nie in den Sinn. Völlig ausgeschlossen.

Bis ich dann irgendwann nach Mittag mal im Netz war und der EXPRESS mich mit der Schlagzeile: “Hier trainiert Brecko schon in Nürnberg” kurz vor den Schlaganfall brachte. Brecko weg? Was? Wer? Wo? Geil! Das waren so die ersten Gedankenfetzen, die mir diese Meldung entlockte. Zusammenhänge erkennen und in ganzen Sätzen denken ist gerade eh nicht drin, weil bei mir im Büro geht gerade… ja.

Sieben Jahre schnürte der Slowene im Grüngürtel die Fußballschuhe. 206 Spiele, 5 Tore. Hätte man mich gefragt, ich hätte auf drei getippt. Da sieht man mal. Man tut den Spielern schnell unrecht. Brecko war (und ist) in erster Linie ein Fußballarbeiter. Ein Spieler ohne große Finesse aber auf dem Platz mit einem gewissen Arbeitsethos. Den kann man ihm nicht absprechen. Er versucht “seine” rechte Seite im Griff zu behalten und sich an taktischen Vorgaben zu orientieren. Nach vorne ist Miso leider eher ein Verhinderer als ein Antreiber, der Flankengott kam den Fans selten ironierfrei über die Lippen.

Dennoch stand Miso Brecko lange Zeit für den 1.FC Köln. Face of the Franchise möchte man schreien. Weil es so verdammt passen würde zu dem Chaos, welches der effzeh in den letzten Dekaden veranstaltet hat. Er kam 2008 in den Verein, nachdem er vom HSV aussortiert wurde (VOM HSV! Alter…), stieg mit uns ab, stieg mit uns auf, war (dem Vernehmen nach) der Kalender- und Wasserboy von Nova, setzte eine Karre im Suff ins Gleisbett der KVB, kam auch schon mal mit dem Taxi zum Training und spielte dann trotzdem am nächsten Wochenende, weil die Konkurrenz auf seiner Position nicht ausgeprägt war in den letzten Jahren.

Mehr als einmal brachte er mich mit seinem Stellungsspiel an den Rande des Wahnsinns. Unvergessen die Aktion zu Hause gegen Paderborn, kurz nach der Halbzeit als ein langer Ball aus dem Mittelfeld nach rechts (also nach links, aber auf unsere rechte Seite – ihr wisst, was ich meine) geschlagen wurde, Miso gefühlt minutenlang in die Luft schaute (dass er dabei nicht in der Nase bohrte, stört mich immer noch), dann plötzlich, ernsthaft, wie aus heiterem Himmel realisierte, dass sich in seinem Rücken ein Paderborner davonstiehlt um diesen Ball zu verwerten, er sich rumdreht und wie von der Tarantel gestochen hinter eben jenem Paderborner herläuft und diesen einfach am Trikot festhält. Freistoß, Tor, 0:1 Heimniederlage, vielen Dank. Hach, das waren Zeiten. Das war noch der 1.FC Köln meiner Jugend.

Und genau das ist der Punkt bei Miso Brecko. Ich bin froh, dass er nun nicht mehr bei “uns” ist. Er ist ein Dinosaurier, eine Altlast, ein Ballast aus einer anderen Epoche des Vereins. Er steht für Stillstand statt Entwicklung, für das Festhalten am Erprobten, für all das, was uns die letzten Jahre so leiden ließ. Natürlich nur exemplarisch und nicht kategorisch aber immerhin. Er ist niemand, der dem Verein, so wie er jetzt aufgestellt ist, auf Dauer helfen kann und deshalb ist die Entscheidung ihn gehen zu lassen richtig. Mit Pawel Olkowski haben wir auf rechts eine bessere Alternative und als Backup kann Risse da immer einspringen. Oder der junge Klünter bekommt man eine Chance. Sehe ich genau null Probleme.

Also rein sportlich.

Wie es um sein Standing in der Mannschaft, seine Führungspersönlichkeit aussieht, kann ich nicht wirklich beurteilen, weil ich zu den Mannschaftsabenden leider nicht eingeladen werde. Ich kann mir schon vorstellen, dass Miso Brecko kein Miesepeter ist und in der Mannschaft durchaus beliebt war. Weiß ich aber nicht.

Und letztlich ist das auch egal. Das sind Profis, die wissen, dass man schnell woanders sein kann, das kann und wird kein Problem sein.

Jetzt schnürt Miso seine Schuhe also in Franken, beim 1.FC Nürnberg. Nach dem Auftatktspiel vom Glubb gegen Freiburg vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung jemand für die rechte Seite hinten zu ordern. Und für Miso Brecko vielleicht auch nicht die schlechteste Entscheidung wieder zurück in die zweite Liga zu gehen. Hier dürfte er sich wohl fühlen, hier ist sein Talent gebraucht und gewollt.

Und so endet ein Kapitel Vereinsgeschichte. Bleibt nur vielen Dank zu sagen an Miso, für unzählige Lacher, Kopfschüttler, Fast-Herzinfarkte aber auch für sieben Jahre solides und altmodisches “Fußball-arbeiten”, für Knochen hinhalten und für den vielleicht schönsten und wichtigsten Aufstieg der Vereinsgeschichte. Ich wünsche ihm alles Gute in Nürnberg.

Und uns wünsche ich, dass mit seinem Abgang die Gedanken an Unterklassigkeit verschwinden werden. Wir sind seit zwei Jahren auf einem guten Weg uns neu zu erfinden. Das dauert seine Zeit, erfordert viele Einschnitte in bekannte Muster aber es werden immer weniger und das ist eine verdammt gute Nachricht für den 1.FC Köln.

Tschö Miso. Prost Jung.

Come on effzeh!

Bockcast #048

bockcastÜberraschung.

Nachdem gestern Bittencourt von Hannover 96 geholt wurde, dachten sich Martin und ich, dass wir doch einfach mal die Transfers des effzeh einordnen sollten.

Welcher Abgang tut uns weh, welcher Zugang stimmt uns fröhlich. Am Ende sind natürlich alle Transfers gut, weil wir auf Peter Stöger und Jörg Schmadtke vertrauen.

Blind.

Sklavisch.

Und damit wünsche ich viel Spaß beim hören, würde mich freuen, wenn ihr mal bei itunes eine Bewertung hinterlasst und dann hören wir uns Anfang August mit einer Vorschau auf Liga wieder.

Bis dahin:

Come on effzeh!


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Spielplan 2015/2016 – Eine Vorschau

Die DFL hat es wieder mal verkackt. Nix können die. Gar nix. Kein Heimspiel zum Auftakt, am letzten Spieltag auswärts zum BVB, und Hamburg am Superbowl- / Karnevalswochenende. Das gibts doch gar nicht. Wer macht denn da die Pläne, verdammte Hacke? Ich könnt mich ja schon wieder aufregen. Aber, gut, nützt ja nix, da müssen wir durch, damit der Traum von Baku endlich Wirklichkeit wird. Peter Stöger, übernehmen Sie:

1. Spieltag: VfB Stuttgart (A)
Jaja, in Stuttgart sind die drei Punkte ja jedes Jahr im Sack, was soll man da sagen? Erster Doppelpack von Modeste und cholerische VfB-Fans in den sozialen Medien. Ein guter Auftakt, mehr nicht, die Mannschaft muss sich erst noch finden.

2. Spieltag: VfL Wolfsburg (H)
Der Besuch des Automobilherstellerspielzeugs in Köln wird die erste Nagelprobe für die neue effzeh-Mannschaft. Spielt der Blumenkohlkopfmann und hat Timo Horn deshalb Hollandaise-gelbe Handschuhe an? Die (bisher) zweite Kraft in der Liga tut sich sichtlich schwer mit einem vollen und stimmungsgeladenen Stadion, der effzeh kann nach der frühen Führung einen Gang zurück schalten und gewinnt letztlich souverän. Dieter Hecking platzt schon mal der Arsch.

3. Spieltag: Hamburger SV (H)
Ein Doppel-Heimspieltag. Doof. Vor allem wegen des Rückspiels. Der HSV wird dieses Jahr zwar nichts mit dem Abstieg zu tun haben, aber so richtig sieht man das noch nicht. Auf Twitter werden nach dem 0:5 in Köln die ersten Stimmen, die eine Rückkehr von Heiko Westermann fordern, laut. Bruno Labbadia wird zeitnah entlassen und Klaus Michael Kühne setzt sich selbst auf die Bank. Nach fünf Minuten langweilt ihn das aber und man verpflichtet Jorge Jesus von Benfica für günstige 42 Millionen Euro. Beiersdorfer freut sich auf einen “interessanten Partner”.

4. Spieltag: Eintracht Frankfurt (A)
Der Tabellenführer aus Köln muss einen ersten Dämpfer hinnehmen. Alex Meier schießt traditionell das erste Gegentor der Saison nachdem Deniz Aytekin zur Verwunderung aller Beteiligten einen Pfostenschuss hinter der Linie gesehen hat. So kann es manchmal gehen. Zum Glück berappelt sich der effzeh schnell wieder und dreht das Spiel nach der Pause. Armin Veh tritt enttäuscht zurück, nachdem ihm Attila auf das Sakko geschissen hat.

5. Spieltag: VfLmerda (H)
Das erste wirkliche Highlight der Saison. Die Borussia aus Mönchengladbach reist an den Rhein. Man merkt ihr die Doppelbelastung international spielen zu müssen deutlich an. Noch ohne Punkte und Tore auf dem Konto gibt es auch in Müngersdorf nichts zu holen. Timo Horn wird zur Pause durch Miso Brecko ersetzt. Schonung ist angesagt. Lucien Favre kritisiert den Spielplan der DFL. Man möchte ihn immerzu knuddeln, er hat einen so niedlichen Dialekt und ist furchtbar süß, wenn er sich aufregt.

6. Spieltag: Hertha BSC (A)
Niemand will nach Berlin.

7. Spieltag: FC Ingolstadt (H)
Der Aufsteiger aus Ingolstadt ist bisher nur einen Punkt vor Borussia Mönchengladbach und punktgleich mit dem HSV auf dem 17. Tabellenplatz. Das sieht man dem Spiel zwar auch an aber der effzeh bekleckert sich auch nicht mit Ruhm und nimmt das Spiel etwas auf die leichte Schulter. Am Ende muss Jonas Hector laut werden, damit die Mannschaft aufwacht. Erstes Saisontor von Simon Zoller. Er köpft das 3:1 ins eigene Tor und wird danach frenetisch von der Südkurve gefeiert. Laura Wontorra zieht sich an die Wursttheke zurück.

8. Spieltag: FC Schalke 04 (A)
Die Auswärtsfahrt nach Gelsenkirchen wird von der Mannschaft unter dem Motto “Lass jucken Kumpel” durchgeführt. Man schießt zwei schnelle Tore und hört im Anschluß auf Fußball zu spielen. Jeder Ballbesitz des Gegners wird danach nur noch von – mit schlecht nachgemachtem italienischem Dialekt gesprochenen- Witzsprüchen gestört. Schalke kann aber keinen Profit aus der desolaten Arbeitseinstellung der Kölner schlagen und rennt ein ums andere Mal mit dem Ball gegen die Eckfahne. Horst Heldt kratzt sich am Sack und Peter Stöger am Kopf. Es muss was passieren.

9. Spieltag: Hannover 96 (H)
Bei 96 gibt mit Eike Immel der dritte Trainer der “Roten” in dieser Saison sein Debüt in Köln. Weder Michael Frontzeck noch Guido Buchwald konnten Präsident Martin Kind bisher überzeugen. Man merkt dem 96ern deutlich die fehlende Ordnung an, der effzeh, unter der Woche von Peter Stöger zur Ordnung gerufen, spielt ernsthaft seinen Stiefel runter. Lehmann mit seinem ersten Saisontor, Kevin Vogt muss wegen krummer Beine ausgewechselt werden. Guten Besserung!

10. Spieltag: Bayern München (A)
Für den deutschen Meister ist es bislang eine enttäuschende Saison. Gerade einmal 25 Punkte stehen nach neun Spieltagen auf dem Konto, das sind zwei weniger als der 1.FC Köln. SKY legt das Spiel auf den frühen Sonntag, weil das Topspiel am 10. Spieltag (Ingolstadt – Hertha) schon lange feststand. Der effzeh kann die Oktobermüdigkeit der Bayern ausnützen, Modeste wieder mit überragenden Leistung. Nun haben wir also schon 5 Punkte Vorsprung auf die Bayern. Pep Guardiola gibt eine enthusiastische Pressekonferenz nach dem Spiel und vergleicht Olkowski mit dem jungen Lionel Messi. SuperSuperSuper. Jörg Schmadtke hört dem Palaver gelangweilt zu.

11. Spieltag: TSG 1899 Hoffenheim (H)
Die zweiundzwanzig Hoffenheimer Gewinnspiel-Gewinner des Mannheimer Morgens treffen pünktlich zur Aufstellung im Gästeblock ein, müssen aber wegen eines logistischen Fehlers schon um 15:50 wieder die Heimreise antreten. Die fehlende Unterstützung des Gästeblocks merkt man den Kraichgauern deutlich an, Risse und Modeste hebeln ein ums andere Mal die Abwehr aus und holen einen entspannten Sieg nach Hause. Peter Stöger zeigt sich mit der Form zufrieden, er bemängelt nur die etwas lasche Zweikampfführung seiner Profis. Bisher gab es nur drei gelbe Karten (alle Miso Brecko) in der Saison, da erwartet er ein wenig mehr Aggressivität.

12. Spieltag: Bayer 04 Leverkusen (A)
Kurz vor dem Sessionsauftakt muss die Mannschaft über den Rhein gondeln um in der Vorstadt drei Punkte abzuholen. Im Vorfeld gab es großen Ärger in der Fanszene, weil die Leverkusener Boyz zu spät ihr Anabolika im Internet bestellt haben und deshalb geschlossen dem Spiel fernbleiben. Man sah sich nicht in der Lage, unter diesen Umständen einen Support zu bewerkstelligen. Die 26.700 Kölner im Stadion stört das freilich wenig, man feiert den Sieg und damit den Karnevalsstart. Zurück bleibt ein sehr, sehr trauriger Brian the Lion.

13. Spieltag: Mainz 05 (H)
Jedes Spiel gegen Mainz ist eine Qual aber wenn wenigstens der Kirmesschreier nicht am Mikrophon ist, dann ist es es mit Medikamenten so gerade noch zu ertragen. Peter Stöger muss auf Osako, Nagasawa, Modeste, Lehmann, Hector, Horn, Risse und Olkowski verzichten, die sich eine wohlverdiente Ruhepause verdient haben. Die Spieler aus der “zweiten Reihe” machen ihre Sache jedoch gut. Bard Finne mit seinen Saisontoren sieben und acht, ein taktisch diszipliniertes Spiel und Simon Zoller erhält ein Sonderlob weil er sich nicht verletzt hat.

14. Spieltag: Darmstadt 98 (A)
Die positive Überraschung der Saison. Die Lilien haben nach dem 13. Spieltag die Europapokal-Plätze fest im Visier und machen es am Böllenfalltor jedem Gegner schwer. Der 1.FC Köln (wieder in Bestbesetzung) muss auch kämpfen, kann aber schließlich durch vier späte Tore doch noch den Sieg mitnehmen. Nach dem Spiel gibt es ein gemeinsames Foto unter dem Motto :”Darmstadt 98 und der 1.FC Köln – In Sachen Fußball unterwegs” und man feiert gemeinsam bis spät in die Nacht. Miso Brecko bekommt eine Polizeimütze der örtlichen Ordnungshüter geschenkt am Morgen scheint die Sonne.

15. Spieltag: FC Augsburg (H)
Das komischste und unsympathischste Publikum der Liga nach Kaiserslautern und Freiburg bringt 400 Fans mit, die alle als Helmut Haller verkleidet anreisen. Leider kennt die Polizei in Köln keinen Spaß. Vermummungsverbot. Die gesamte Bagage wird eingeknastet und kann nur aus der Entfernung die zwei unberechtigten Foulelfmeter feiern, die dem effzeh die Gegentore fünf und sechs in der Saison bescheren. Zum Glück kann selbst Schiedsrichter Wolfgang Stark die fünf Treffer von Modeste nicht aberkennen.

16. Spieltag: SV Werder Bremen (A)
Die Polizei Bremen freut sich auf ein weiteres Risikospiel im Rahmen der Aktion: Bezahl mich DFL. Die 50 eingesetzten Beamten haben alle Hände voll zu tun die feiernden Kölner nach dem Schlusspfiff zu überwachen. Am Ende stehen 4 Millionen, dreihundertsiebenundzwanzigtausendneunhundertdrei Euro auf der Rechnung. Die DFL will einen Wirtschaftsprüfer einschalten, Peter Stöger teilt unterdessen mit, dass “Becks wie abgestandenes, faules Wasser schmeckt und er dafür keinen Prüfer braucht”. Die DFL fügt sich der Argumentation und schließt den SV Werder mit sofortiger Wirkung von allen DFL-Veranstaltung aus.

17. Spieltag: Borussia Dortmund (H)
Zum Abschluss der Hinrunde kommt der BVB mit dem neuen, alten Trainer Jürgen Klopp an den Rhein. Thomas Tuchel, der glücklose, nach dem vierten Spieltag entlassene, Hungerhaken ist nach New York gezogen und modelt dort für Skinny Jeans. So ähnlich spielt der BVB auch. Klopp hat alle Hände voll zu tun aber damit kann er auch nach dem Winter anfangen. In Köln gibt es nichts zu holen.

Und so endet die Hinrunde des 1.FC Köln mit 51 Punkten (erstaunlicherweise genau die Punktzahl, die ich letztes Jahr an gleicher Stelle vorausgesagt habe) und 45:7 Toren. Man steht auf dem ersten Platz, noch ist der Blätterwald ruhig auch wenn manche Spiele knapper waren, als mancher Journalist und Fan erwartet hat und in den Foren sind die Verstärkungswünsche zur Winterpause doch recht verhalten. Peter Stöger bleibt gelassen, der Mann ist Profi. Er richtet seinen Blick nach vorne, denn nach der Hinrunde steht die erste Titelverteidigung an, der 1.FC Köln ist schließlich amtierender Florida-Cup-Sieger.

So wird`s kommen. Hundertpro.

Come on effzeh

Das Imperium schlägt zurück

Hach, es war ein schöner Tag. Bisher. Zusammen mit Clio und Tim war ich im Star Wars Dingens in Köln, hab mich als luxusliebender, fauler Kopfgeldjäger der Macht widersetzt und bekam als Belohnung doch glatt noch ein mexikanisches Essen als Bonus. In der Sonne! SONNE! Ihr lest richtig. In Köln hat`s heute nicht geschneit. Trotz meines Urlaubs. Krass, oder? Naja, es war auf jeden Fall ein schöner Auftakt in den #tkschland

Zwischendurch, es war recht am Anfang der Ausstellung (die übrigens für meinen Geschmack zu pädagogisch und zu wenig unterhaltsam -sowie obendrein mit 24 Euro viel zu teuer- aufgebaut ist), spürte ich eine sonderbare Erschütterung der Macht in meiner Hose. Ja, das Telefon meldete sich mit einer Eingangsmail. Anakin schaute traurig.

Hui, es war ein Kommentar zum Blog.

Oh, zum Sport1US-Artikel.

Oh,oh, es war die Antwort von Sport1.

Zum Glück war es dunkel im Odysseum, so dass Clio und Tim nicht das Zittern meiner Hände bemerkten und sich ganz dem Aufbau des PodRacers aus Teil 4 (also 1) widmen konnten.

Gut, dann wollen wir uns die Antwort mal anschauen. Ihr findet das Original hier. Sie kommt von Max Retzer, den ich durch Twitter ein wenig kenne und dem ich nichts aber auch gar nichts unterstellen möchte. Am allerwenigsten möchte ich ihm seinem Liebe zum Sport absprechen. Lieber Max: Das ist einfach meine Sicht der Dinge auf Euren Sender und hat überhaupt keine persönliche Note.
Update: Max macht mich auf Twitter darauf aufmerksam, dass das nicht seine Sicht der Dinge ist, sondern eine abgestimmte Senderantwort.

Hallo Herr Goldmann,

ja, wir haben Ihren Beitrag über SPORT1 US gelesen und wollen uns gerne dazu äußern, um einige Punkte klar- bzw. richtigzustellen.

Finde ich erstmal super, ist eine Reaktion, die ich nicht erwartet hätte. Danke. (Komplett ironiefrei)

SPORT1 US hat im vergangenen Jahr bzw. der vergangenen Saison im Vergleich zum damaligen Angebot des Senders ESPN America, der die NBA nicht live gezeigt hatte, alle vier großen US-Sport-Ligen live übertragen: Aus der NFL wurden, wie von Ihnen erwähnt, während der Regular Season jede Woche bis zu sieben Partien, die Playoffs mit dem Super Bowl und der Pro Bowl ausgestrahlt. Aus der NBA haben wir während der Regular Season und den Playoffs drei Begegnungen pro Woche sowie die gesamten NBA Finals und auch das All-Star Weekend live gezeigt. Die NHL hatten wir mit durchschnittlich über zwei Spielen pro Woche im Programm – inklusive aller Partien der Stanley Cup Finals – und die MLB ebenfalls mit wöchentlich mehr als zwei Begegnungen im Schnitt, einschließlich aller Spiele der World Series.

Ja, die NBA. Die hatte ich nicht erwähnt, weil sie für mich eh uninteressant ist (ganz anderes Thema) aber natürlich ist die NBA ein Faktor, den man nicht unter den Tisch kehren darf. Für die Basketball-Freunde sicher ein toller Mehrwert aber wenn ich mich durch Foren und Kommentare schlage, dann lese ich, dass die NBA ausschließlich mit deutschen Kommentar übertragen wird und dass das wohl bei den Fans nicht wirklich toll ankommt. Aber, das ist nur selektives Querlesen, da will ich mal nix sagen. Jetzt die Zahlen:
Ja, die NFL wird ausgiebig übertragen. Wie ich in meinem Ursprungspost erwähnte, kann man darüber nicht meckern.
Die NBA wird mit drei Partien in der Woche angegeben, die NHL und MLB mit >2 Partien in einer Durchschnittswoche. Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass die Playoffs sicher intensiver übertragen werden als die Regular Season, wird es schon ein wenig relativer mit den Zahlen. Play-In, Double-Header ALDS, Double-Header NLDS, in einer Woche und man hat im Durchschnitt schon mal zwei Wochen wo gar kein Spiel kommen kann. Dasselbe beim Hockey. Aber gut, gucken wir mal weiter.

Auch die IndyCar Series sowie NCAA College Football und College Basketball werden umfangreich live übertragen – darunter beim Football ausgewählte Spiele der „Bowl Season“ inklusive College Football Playoff Semifinals und National Championship Game sowie beim Basketball zahlreiche Partien während der „March Madness“ und natürlich das „Final Four“.

IndyCar? Das ist diese tote Motorsportserie aus den Staaten, die gegen NASCAR keinen Stich macht, oder? Ja, okay. Ist live “Sport”, lass ich gelten. Von mir aus.
NCAA College Football. Hmm. Okay. Was jetzt eine “umfassende” Berichterstattung ist und was nicht, das wollen wir mal den Interpretationen der Reclam-Ausgabe dieses Blogs überlassen aber ich habe da vielleicht eine etwas andere Vorstellung als ihr. Ich greife mir jetzt einfach mal die zweite Woche der letzten Saison raus und gucke mal nach, was da war…

Sekunde…

Okay. Kracher-Spiel der Woche war Oregon gg Michigan State. Mega wichtiges Out of Conference Game vor allem für die Big 10. Euer Programm:
Boston College – Pitt
Toledo – Mizzou
Stanford – USC
South Carolina – East Carolina
Boise State – Colorado State

Oregon gegen Michigan konnte man sich dann über irgendwelche ital. FOX-Streams anschauen. Na prima. Klar, das ist subjektiv und klar, kenne ich die Hintergründe nicht, die dazu führten das Spiel nicht zu zeigen. Bekommt man Spiele vorgesetzt? Ist es eine Rechtefrage? Kann ich alles nicht wissen und darüber kann und will ich auch nicht urteilen. Ich hoffe inständig, dass es keine redaktionelle Entscheidung war. Das entscheidende ist doch: Wie empfinde ich diese Entscheidung als Kunde? Es mag (und wird bestimmt) Leute geben, die das so völlig okay fanden und sich über NCAA-Football gefreut haben. Ich find`s doof. Und ich kann ja auch nur für mich schreiben. Außerdem vermisse ich College Game Day kolossal aber der wird zu teuer sein, sehe ich ein.

Zu den Bowls: Max, komm schon, “ausgewählte Bowls”? Das kannste jetzt aber so nicht ernst meinen. Habt Ihr vor Sylvester einen Bowl übertragen? Also ich kann mich tatsächlich nur noch an die vier Mega Bowls erinnern. Mag ja sein, dass mir da einer oder zwei runtergefallen sind aber die NCAA Div 1 hat 39 Bowls. Und da wart Ihr nicht nah dran. Ganz zu schweigen von Div 2 bzw. 3 National Championship Games. Kann man ja auch mal als Pausenfüller rein nehmen.

Die NCAA BB habe ich bei ESPN sogar ab und an mal geschaut weil das CBS-Team das wirklich ziemlich cool gemacht hat, mit Play-ins, Wechsel zu spannenden Schlussphasen usw. Bei Sport1US wird ein Spiel übertragen, dann wird gewartet bis das andere anfängt. Reizt mich nicht. Gerade in der ersten und zweiten Runde des Turnier, das sogar mich als Basketball-ferne Person mehr als 10 Minuten interessiert hat, weil es eben von einem Platz zum anderen ging und zwischendurch Greg Gumbel informiert hat um was es jetzt geht. Da geht noch was. Genauso: Keine Frozen Four, keine College World Series. Auch hier habe ich keine Ahnung warum aber als Kunde sehe ich das und denke mir: Hmm. Schade. war immer nett.

Von den Vor- und Nachberichten zu den Spielen (auch zu den Profiligen) wollen wir nicht anfangen, oder?

Die zahlreichen positiven Rückmeldungen an unsere Zuschauerredaktion haben gezeigt, dass es viele US-Sport-Fans sehr zu schätzen wissen, die „Big Four“ und die die bedeutendsten College-Sportarten live auf einem Sender sehen zu können. Aufgrund der im Sportrechtemarkt üblichen lizenzrechtlichen Vertragsbestimmungen können wir auf SPORT1 US allerdings im jeweiligen Vertragszeitraum keine beliebige Anzahl an Livespielen und Spielwiederholungen ausstrahlen, weshalb auch andere Sportformate aus den USA ins Programm genommen werden. Bei einem Format wie „ESPN Sports Center“ – weil diese Sendung konkret thematisiert wurde – dürfen die darin gezeigten Ausschnitte von Sportwettbewerben oftmals nicht rechtefrei im deutschsprachigen Raum gezeigt werden, weshalb eine Ausstrahlung nur mit einem enormen lizenzrechtlichen und organisatorischem Aufwand realisierbar wäre.

Aber es würde schon gehen, oder?

Stichwort begleitende Formate: Auf SPORT1 US haben wir zum Beispiel die wöchentlichen Highlight-Magazine „NBA Action“ und „NFL Game Day“ oder die preisgekrönte HBO-Dokuserie „Hard Knocks“ gezeigt. Mit „Inside US Sports“ haben wir darüber hinaus seit vergangenem Herbst auch ein eigenes wöchentliches Magazin auf SPORT1 US und SPORT1 im Programm, um mit Spiel-Highlights und Hintergrund-Beiträgen gerade auch im Free-TV neben der etablierten Fan-Basis neue Zuschauer für US-Sport zu begeistern. Zudem berichtet unsere Redaktion neben Free- und Pay-TV auch auf SPORT1.de, in unseren SPORT1 Apps und unseren Social-Media-Kanälen seit Jahren in eigenen Themen-Channels umfassend über US-Sport. Hinter dieser Berichterstattung stehen anerkannt kompetente und seit Jahren im Bereich US-Sport tätige Sportjournalisten – wie zum Beispiel die von Ihnen erwähnten Kommentatoren.

NBA Action kenne ich nicht, ist bestimmt super. NFL Game Day ist eine NFL Network Show, die nach SNF auf dem Sender kommt. Okay, ist ein Mehrwert. zwischen Anfang Februar und Anfang September bringt ihr was zur NFL? Dieses Highlight-Magazin habe ich ja angesprochen. Sport1.de und Social Media interessieren mich da nicht, ihr seid ein Pay-TV Sender. Ihr verlangt Geld von Euren Kunden um gesehen zu werden. Da erwarte ich eine Begleitung im TV und nicht dass ich mir da selbst Arbeit machen muss um mir die paar Krumen Information aus Eurer Website-Wüste heraussuchen zu müssen. Wäre wahrscheinlich eh eine abendfüllende Aufgabe, denn ich wüsste nicht mal, wo ich anfangen sollte zu suchen.

Startseite von Sport1 US. Wo genau finde ich jetzt News, Ergebnisse und Tabellen?

Startseite von Sport1 US. Wo genau finde ich jetzt News, Ergebnisse und Tabellen?

Natürlich spielen wie bei anderen privat finanzierten (Medien-)Unternehmen auch für die Sport1 GmbH wirtschaftliche Überlegungen eine entscheidende Rolle. Uns steht dabei mit Blick auf unser Sportrechteportfolio ein bestimmtes Budget zur Verfügung, um unseren Zuschauern und Nutzern auf unseren verschiedenen Medien-Plattformen möglichst attraktive Programm-Inhalte bieten zu können. Wirtschaftliches Handeln bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass ein Angebot wie in diesem Fall SPORT1 US für unser Team keine Herzensangelegenheit ist – ganz im Gegenteil: Gerade die US-Sport-Berichterstattung hat bei uns im Haus eine lange Tradition und wird mit sehr großer Leidenschaft gelebt, beruflich und privat – übrigens durchaus auch von so genannten „Number Crunchers“ aus der Buchhaltung.

Bist Du, Max, Dir sicher, dass das alles Gold ist, was Ihr da macht? Ich glaube nicht.

Wir hoffen, dass auch unsere Perspektive verständlich und nachvollziehbar ist. Für fundierte Anregungen und konstruktive Kritik zu SPORT1 US, aber auch zu unseren weiteren Plattformen und Angeboten, sind wir im Übrigen immer dankbar!

Verständlich ist das alles. Nachvollziehbar bis zu einem gewissen Grad auch aber es ist wie überall im Leben: Es gibt das Sender-Empfänger-Prinzip und ich sehe Euch tatsächlich anders als Ihr Euch im Spiegel seht. Vielleicht, ganz, ganz vielleicht, ist das auch ungerecht und voreingenommen, weil Sport 1 als Gesamtkonstrukt eben so verbrannt ist.

Kommen wir zu den konstruktiven Vorschläge: Ich hab ein paar:

1. Tägliches Newsdesk. 20 Minuten Rundumschlag. Headlines, Scores, Tabellen, Trades. Dann gerne auch Verweis auf weiterführende Inhalte auf dem Server.

2. Expertenbegleitung. Es gibt da z.B. einen wundervollen Baseball-Podcast dem man an einem Frühabend-Spiel dazuschalten könnte und der die Inningpausen mit Analysen und Erklärungen überbrücken könnte. Da kann man über SocialWeb zu Fragen aufrufen, Interaktion ist Kundenbindung. Und nach dem Spiel bleibt man noch 10 Minuten drauf und ordnet das eben gesehene ein. Das gleiche gilt für die NFL, die NBA, die NHL. Experten besorgen, Pausen überbrücken. Analysieren. Eure Hinweistafen sind schrecklich. Das wäre schon mal ein Riesenschritt. Und wie schon gesagt: Ihr habt doch Zapf und Büchner und Körner…

3. Wöchentliche Punditshow. Eine Art Doppelpass für US Sport. Eine Stunde, Sonntags um 18 Uhr, bevor NFL oder eben die Abendschiene losgeht. Kurze Highlights der vergangenen Woche besprechen, auf die Highlights der kommenden Woche hinweisen.

4. Die lächerlichen Programme rausschmeißen. Fishing, Bowling, Billard, Leute, Leute, das will doch niemand sehen. Stattdessen dann von mir aus noch mal Hard Knocks wiederholen oder mal bei NFL Films nachfragen (kann doch nicht soviel kosten), bei den NCAA Rechten ein wenig aufstocken, Talkformate laufen lassen (muss ja nicht PTI oder ATH sein – etwas an das man mit wirtschaftlicher Vernunft herankommt). Oder halt Classics reinstreuen. Pine Tar Game, Spiel 6 aus der 1986 WS, Spiel 4 aus 2004, Ice Bowl, Iron Bowl 2013, Uwe Krupps Spiel 7, da muss es doch Mittel und Wege geben.

Ja, klar, vielleicht ist das Träumerei, weil es einfach keinen wirtschaftlichen Sinn macht aber das wären so die ersten paar Punkte, die mir spontan einfallen.

Viele Grüße aus Ismaning

Ihr Team von SPORT1 US

Grüße zurück.